Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Das Lied der Sperlinge

Das Lied der Sperlinge

Anzeige

Avaze gonjeshk-ha: Anrührende Familiengeschichte des iranischen Regisseurs Majid Majidi.

Poster

Das Lied der Sperlinge

Handlung und Hintergrund

Karim arbeitet im Iran auf einer Straußenfarm. Eines Tages allerdings lässt er eines der Tiere entkommen und verliert dadurch seinen Job. Als dann noch seiner Tochter ihr teures Hörgerät ins Wasser fällt, muss er nach Teheran ziehen, um dort sein Glück zu probieren. Doch die Arbeit im Moloch Großstadt verändert den Mann, bis er sich das Bein bricht und nun ans Bett gefesselt von seinen Lieben versorgt werden muss.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Majid Majidi
Produzent
  • Sushil Tyagi
Darsteller
  • Reza Naji,
  • Maryam Akbari,
  • Kamran Dehghan,
  • Hossein Aghazi
Drehbuch
  • Majid Majidi,
  • Mehran Kashani
Musik
  • Hossein Alizadeh
Kamera
  • Touraj Mansouri
Schnitt
  • Hassan Hassandoost

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Kritikerrezensionen

  • Das Lied der Sperlinge: Anrührende Familiengeschichte des iranischen Regisseurs Majid Majidi.

    Majid Majidi erzählt eine anrührende Familiengeschichte aus dem heutigen Iran und träumt dabei von Freiheit, Individualität und Unabhängigkeit.

    Daniel Day Lewis aus „There Will Be Blood“ wurde als Gewinner gehandelt, Ben Kingsley aus „Elegy“ und auch Elmar Wepper für seinen Part in „Kirschblüten - Hanami“. Und natürlich hatten die Auguren wieder einmal nicht recht. Mit dem Silbernen Bären für den besten Darsteller wurde auf der Berlinale 2008 der Iraner Reza Naji ausgezeichnet, für seine Rolle des gebeutelten Familienvaters in Majid Majidis „The Song of Sparrows“ (so der englische Titel). Wobei einen das Gefühl nicht loslässt, dass es sich hier um eine Art Trostpreis handelt, weil die Jury nicht den Mut aufbrachte, das Werk selbst auszuzeichnen. Das Wort Kinderfilm machte allzu schnell die Runde, denn mit diesem wird der Filmemacher stets in Verbindung gebracht. Das ist allerdings zu kurz gegriffen. Man muss die Arbeiten Majidis, siehe etwa „Die Farbe des Paradieses“, schließlich immer im politischen Zusammenhang sehen, sich der herrschenden Filmzensur im Iran bewusst sein. „Mit Filmen über Kinder lassen sich eine Menge konventioneller Schemata aufbrechen und in der Welt der Kinder kommt die Wahrheit sehr viel klarer zum Ausdruck,“ erklärt Majidi und verzichtet auch diesmal nicht darauf, Kinder zu Schlüsselfiguren zu machen.

    Die älteste Tochter von Karim (Naji) etwa, die für eine kleine Katastrophe sorgt, als ihr ihr Hörgerät im Wert von 400 US-Dollar ins Wasser fällt. Ersatz muss dringend her, da ihre Abschlussprüfungen anstehen. Da verliert der Papa zu allem Überfluss seinen Job auf der Straußenfarm, nachdem ihm eines dieser seltsamen Tiere ausgebüchst ist - Wert: 2000 US-Dollar. So bleibt dem Unglücksraben nur der Gang in die Stadt, in den Moloch Teheran, wo er sich als Motorradkurier verdingt, Leute und Güter transportiert. Mit der ländlichen Idylle ist es vorbei, dafür das Geld schnell und recht leicht verdient. Karim verändert sich. Bringt in der Stadt Gefundenes mit aufs Land: Antennen, Türen, Reifen… Er beginnt, verbittert zu werden. Bis er sich in seinem einst idyllischen Hinterhof, den er in einen Schrottplatz verwandelt hat, das Bein bricht und nun ans Bett gefesselt von seinen Lieben versorgt werden muss.

    Ein Hohelied auf die Solidarität, den Sozialismus gar, eine Verdammung des Kapitalismus? Ja, vielleicht, aber sicher auch Aufruf zur Rückbesinnung auf Familienwerte und Individualität. Und auf Gleichberechtigung. In Karims Ehe geht es nämlich überaus liberal zu, sogar von Sex unter freiem Himmel wird geträumt. In einem Land, in dem die Mullahs regieren, eine gewagte Sache. Und so arbeitet Majidi gezwungenermaßen mit Metaphern und Allegorien, bezieht poesievoll Landschaften in die Handlung mit ein, vergleicht Menschen mit Tieren: Strauße werden mit über den Kopf gezogenen Kapuzen transportiert, Goldfische zappeln im Staub. Nicht zu vergessen die strahlend blaue Türe, die über einen kargen schwarzen Acker getragen wird und der freigesetzte Vogel, der zu guter Letzt gen Himmel strebt. geh.
    Mehr anzeigen
Anzeige