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„Into the Wild“: Die wahre Geschichte eines jungen Aussteigers

„Into the Wild“: Die wahre Geschichte eines jungen Aussteigers
© IMAGO / Everett Collection / Paramount

Chris McCandless alias Alexander Supertramp kehrt in „Into the Wild“ der Zivilisation den Rücken. Wie viel wahre Geschichte steckt hinter dem Erfolgsfilm?

Noch vor den Social Media-Trends des sogenannten Van-Life oder der zahlreichen Travel-Influencer, die einen außergewöhnlichen Lifestyle auf den verschiedensten Plattformen propagieren, wurde ein junger Aussteiger namens Christopher McCandless zur Berühmtheit. Unter seinem Alias Alexander Supertramp reiste der junge Mann scheinbar ziellos durch die USA, bevor dessen Geschichte von Jon Krakauer im Buch „Into the Wild“ verewigt wurde. Unter der Regie von Sean Penn wurde der Bestseller verfilmt und erzählt eindrücklich von einem jungen Mann, der sich von seiner Wanderlust treiben lässt. Wie viel wahre Geschichte hinter dem tragischen und zugleich inspirierenden Film „Into the Wild“ steckt, verraten wir euch hier.

Vor allem für Krimis und Dramen bedienen sich Drehbuchautor*innen gern an wahren Geschichten. Mehr Filme zeigt euch das Video: 

Die wahre Geschichte hinter „Into the Wild“

+++ Achtung: Spoilerwarnung für „Into the Wild“! +++

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„Into the Wild“ erzählt die Geschichte von Christopher McCandless (Emile Hirsch), der nach seinem College-Abschluss seinem behüteten Leben den Rücken kehrt, um ein Nomaden-Leben zu führen. Dafür lässt er all sein Hab und Gut, sogar sein Auto zurück, spendet sein zurückgelegtes Geld und verbrennt seinen Ausweis. Frei von allem, was ihn an sein altes Leben bindet, begibt sich Chris auf eine zweijährige Reise, die tragisch in Alaska endet. Denn Chris stirbt abgemagert und allein in einem verlassenen Bus mitten in der Wildnis und hinterlässt Fotografien sowie ein Tagebuch, das zur Aufklärung seines Todes beitragen wird.

Wie oben erwähnt basiert der Oscar-nominierte Film auf einem Buch, das vom Journalisten Jon Krakauer verfasst wurde. Dieser recherchierte jahrelang das Leben des jungen Aussteigers und hat unter anderem seine Familie als seriöse Quelle herangezogen. Der Film erlaubt sich zwar ein paar kreative Freiheiten, jedoch hält er sich im Großen und Ganzen nah an die Vorlage.

Diese Filme kamen beim Publikum anders an als geplant:

Unterschiede zur Buchvorlage „Into the Wild“

Anders als das Buch erzählt der Film „Into the Wild“ nur die zweijährige Reise des 22-jährigen College-Absolventen. Seine Kindheit und was nach McCandless' tragischen Tod passiert ist, lässt der Film außen vor. Zwar wird in ein paar Flashbacks auch die dysfunktionale Familiendynamik der McCandless-Familie thematisiert, jedoch erwähnt der Film zum Beispiel nicht den Fakt, dass Vater Walt McCandless wohl auch eine zweite Familie hatte. Auch die Todesursache von Chris steht im Film nicht zur Debatte. Hier stirbt er an einer Vergiftung, da er eine essbare Pflanze mit einem ähnlichen, giftigen Kraut verwechselt. In Wirklichkeit scheiden sich bei der Benennung seiner Todesursache die Geister und manche Expert*innen vermuten, dass Chris verhungert ist. 

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Wahr ist wohl auch, dass McCandless viele Menschen auf seiner Reise sehr geprägt zu haben scheint. Besonders der alte Mann namens Ron Franz (Hal Holbrook) baut im Film eine enge Bindung zu Chris auf. Die Figur basiert auf Russell Fritz, der laut der Recherche von Krakauer inspiriert vom jungen Mann, selbst auf eine Reise in die Wüste aufbrach. Nachdem er von McCandless' Tod erfuhr, fiel er in eine tiefe Depression und trank nach Jahren der Nüchternheit erstmals eine Flasche Whiskey.

Das wahre Leben schreibt oft die spannendsten Geschichten. Wir verraten euch die Inspiration dieser Krimi-Hits:

„Into the Wild“ erzählt den Mythos von Alexander Supertramp

Viele junge Menschen können sich auch heute noch mit Christopher McCandless aka Alexander Supertramp identifizieren. Wie können seine unbändige Wanderlust und das Freiheitsgefühl, das im Film sowie im Buch so eindrücklich dargestellt wird, denn auch nicht zu einem eigenen Abenteuer in der Natur inspirieren? Manche Menschen sehen das jedoch etwas anders. Während die einen McCandless zur Legende erheben, sehen andere den Nomaden als einen unerfahrenen, naiven Jungen, der nicht als Vorbild dienen sollte. Der überaus selbstbewusste Chris wurde durchaus vor seinem Unterfangen von mehreren Menschen gewarnt, doch laut seinem Vater Walt war es nicht in seiner Natur, Hilfe anzunehmen oder auf gut gemeinte Ratschläge zu hören. Seine Sturheit führte leider unweigerlich zu seinem frühen Tod. Und die Kritik ist aus einem weiteren Grund berechtigt: Hunderte von Pilger*innen wollten in seine Fußstapfen treten und machten sich auf die gefährliche Reise zum sogenannten „magischen Bus“, in dem Chris McCandless tot aufgefunden wurde, was zu einem enormen Anstieg an Rettungsaktionen in der Umgebung führte. Zwei Pilgerinnen starben sogar bei diesem Unterfangen, woraufhin der Bus wegtransportiert wurde und in Zukunft in der University of Alaska in Fairbanks im Museum of the North ausgestellt werden soll.

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