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Mit rührender Hommage: Die beste Sport-Serie des letzten Jahres meldet sich zur richtigen Zeit zurück

Mit rührender Hommage: Die beste Sport-Serie des letzten Jahres meldet sich zur richtigen Zeit zurück
© IMAGO / Jan Huebner

Hertha BSC meldet sich mit dem fünften Teil der saisonbegleitenden Doku zurück. Die ersten Minuten sind dem verstorbenen Vereinspräsidenten Kay Bernstein gewidmet.

Kürzlich hat der Zweitligist mit der „Hertha BSC Doku“ das Genre der Sport-Dokumentation revolutioniert und dem Publikum einen noch nie dagewesenen Einblick in das Konstrukt Fußball gewährt. Da es sich um eine saisonbegleitende Serie handelt, erwarten uns in den kommenden Monaten weitere Episoden. Zwar setzt die neueste Folge, die ihr seit dem 3. Februar 2024 auf YouTube sehen könnt, am 12. Spieltag (5. November 2023) an, dennoch beweist der Verein angemessenes Timing, um dem verstorbenen Kay Bernstein zu gedenken. Die ersten 152 Sekunden fungieren als emotionale Ehrerbietung, die von einer souveränen Episode gekrönt wird.

Der Vereinspräsident verstarb im Januar 2024 im Alter von 43 Jahren. Auf Instagram teilte der Verein mit, seinen Tod in der Dokumentation zu thematisieren:

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„Wir möchten die aktuelle Folge Kay widmen und selbstverständlich auch mit der Doku den eingeschlagenen Berliner Weg weitergehen. Nahbar, demütig und authentisch. In guten wie in schweren Zeiten. Für Hertha und für Kay!“

Wieso ihr euch die Hertha-Doku auch fernab der Trauer um Kay Bernstein zu Gemüte führen solltet, lest ihr nach der Bildstrecke.

Dieser Teil des Artikels spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen.

In der Leidenschaft vereint

Bevor ihr aufhört zu lesen, weil euch Hertha BSC so gar nicht interessiert (oder weil ihr Schalker seid), lasst euch eines gesagt sein: Die „Hertha BSC Doku“ lohnt sich für alle, die ein Herz für das runde Leder haben. Die elfteilige Reihe liefert euch Einblicke ins Konstrukt Fußball, die es so noch nicht gegeben hat. Ebenfalls ein großer Pluspunkt: Alle Folgen könnt ihr komplett kostenlos und ohne Abo auf YouTube sichten.

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Zugegeben: Da ich in meiner Kindheit gelegentlich das ein oder andere Spiel im Olympiastadion verfolgt habe, hängen ein paar blau-weiße Trikots in meinem Schrank. Zum Fantum gehört meiner Meinung nach aber einiges mehr dazu, deshalb würde ich mich nicht als Fan, sondern eher als Hertha-Sympathisant beschreiben. Trotzdem weckte das neue Projekt des Vereins sofort mein Interesse – und ich wurde nicht enttäuscht. Einen ersten Einblick liefert euch der offizielle Trailer:

„Hertha BSC Doku“: Innovative Authentizität auf Höchstniveau

Für gewöhnlich rücken Fußball-Dokus einen Spieler ins Rampenlicht, der bei den Fans besonders gut (oder besonders schlecht) ankommt oder aber einen außergewöhnlichen Werdegang hingelegt hat. Formate, die sich auf einen Klub fokussieren, bieten wiederum spannende Einblicke in eine bestimmte Mannschaft, gehen aber nur selten darüber hinaus.

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Hertha BSC ist es ganz anders angegangen: Die Dokumentation richtet zwar das Hauptaugenmerk auf den Zweitligisten, lässt den Verein als Ganzes aber nicht außen vor. Stattdessen darf das Publikum hinter die Kulissen der Führungsebene schauen, bei wichtigen Vorstandsentscheidungen im Raum sitzen und die Jungspieler in ihrem Alltag der Hertha-Akademie begleiten.

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Neben Dardáis Truppe bekommt darüber hinaus die neu gegründete Frauen- und Mädchenabteilung Sendezeit spendiert. Wir sitzen bei Ansprachen in der Kabine, sind hautnah beim Jubel in der Kurve dabei und dürfen erleben, wie ein Gegentor vor der Pause die Stimmung kippen lässt – inklusive Schuldzuweisungen und fliegenden Wasserflaschen. Nichts wird geschönt oder versteckt.

So persönlich wie nie: Hertha BSC als Vorreiter im Doku-Genre

Während einige Klubs in den vergangenen Monaten mit ihrer eigenen Fanszene im Clinch lagen – man denke beispielsweise an den Werbebandenstreit bei Holstein Kiel –, ist es Hertha BSC gelungen, sich als Verein endlich wieder nahbar zu machen. Die Doku gibt den Gesichtern, die wir jedes Wochenende im Stadion oder im Livestream bei Sky sehen, einen Charakter – zum Teil durch Einzelinterviews, aber hauptsächlich durch das stille Begleiten von Alltagssituationen und Teamevents.

Wir erfahren, welche Folgen der Prügel-Skandal in Österreich für Hertha-Torhüter Marius Gersbeck neben der Suspendierung nach sich zog, wie er zu seiner zweiten Chance steht und wie sich dieser Eklat auf die gesamte Mannschaft ausgewirkt hat. Wir sind dabei, als Abwehrchef Toni Leistner nach seinem Nasenbruch die Temponaden entfernt werden. Und wir begleiten das Fotoshooting für das Hertha-Merch, bei dem Fan-Liebling Fabian Reese seine Modelqualitäten unter Beweis stellt – und obendrein erklärt, wieso er eigentlich lackierte Fingernägel trägt.

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Wenn euch Sport auch als Fiktion begeistert, solltet ihr euch die Filme aus dem Video zu Gemüte führen:

Die 10 besten Sportfilme

Eine Sport-Doku, die ans Herz geht – und die Augen öffnet

Ein besonders ergreifender Moment der „Hertha BSC Doku“ war für mich das Einzelinterview mit Jonjoe Kenny in Episode 4 „GUCK DAS AN!“, in dem er über seinen Einstand beim Berliner Sportclub spricht. In den zwei Minuten und 40 Sekunden gelingt es ihm, eine Symbiose mit der Kamera einzugehen, die mir eines vor Augen geführt hat: Was für mich zu Hause auf dem Sofa ein Führungstreffer ist, hat abseits des Platzes eine ganz eigene Geschichte. Und die lohnt es sich definitiv anzugucken!

Deshalb möchte ich euch die „Hertha BSC Doku“ wärmstens ans Herz legen; unabhängig davon, ob ihr Herthaner seid oder eure Leidenschaft im Stadion eines anderen Vereins auslebt. Denn zusammenfassend kann ich nur eines sagen: Die Doku-Reihe macht einfach Spaß und ist das unterhaltsamste sowie authentischste Format, das ich 2023 in diesem Genre gesehen habe.

Ob Hertha BSC in der aktuellen Saison der Aufstieg gelingt, steht noch in den Sternen. Trotzdem könnt ihr im Quiz austesten, wie gut ihr euch mit der Bundesliga auskennt:

Bundesliga-Quiz: Bist du ein Fußball-Experte?

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