Für Fans von Formaten wie „Stromberg“, „Die Discounter“ und „The Office“ gibt es jetzt irrwitzigen Nachschub – und zwar komplett kostenlos und ohne Abo.
Amazon hat der Hit-Serie „Die Discounter“ bereits eine vierte Staffel versprochen – die wird allerdings noch auf sich warten lassen. Aber keine Sorge, der Mai bietet euch trotzdem beste Unterhaltung im Mockumentary-Genre: Mit „Player of Ibiza“ feiern die kreativen Köpfe hinter „Die Discounter“ ihr Debüt im öffentlich-rechtlichen Bereich. Heißt im Klartext: Die Comedy-Serie ist für euch komplett kostenlos und ohne Abo in der ARD-Mediathek verfügbar.
„Player of Ibiza“ in der ARD-Mediathek: Darum geht es
Bereits neun Staffeln kann die fiktive Reality-Show „Player of Ibiza“ unter Producerin und Regisseurin Amelie (Larissa Sirah Herden) vorweisen. Für die Jubiläumsausgabe will Chefredakteur Arne (Martin Brambach) das Konzept der Sendung allerdings komplett umkrempeln – vorrangig aus Image-Gründen, aber gezwungenermaßen auch aus einer Geldnot heraus. Statt eines Dating-Wettbewerbs um die Gunst der sogenannten Queen sollen die fünf vor toxischer Maskulinität strotzenden Kandidaten eine Art Feminismus-Bootcamp absolvieren. Zwar behält Amelie das vorerst für sich, doch die Teilnehmer schöpfen nach und nach Verdacht; nicht zuletzt, weil es statt nach Ibiza lediglich ins beschauliche Buchholz in Niedersachsen geht…
„Player of Ibiza“ steht ab sofort auf Abruf in der ARD-Mediathek bereit. Seit heute kommt ihr außerdem auf YouTube in den Genuss der irrwitzigen Serie. Wer lieber im linearen TV-Programm einschaltet, bekommt alle fünf Episoden in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni 2024 im NDR zu sehen. Einschalten müsst ihr dann ab 23:30 Uhr. Mit einer Laufzeit von 21 bis 26 Minuten lassen sich alle Folgen wunderbar hintereinander wegsnacken. Und eines kann ich euch versprechen: Das wollt ihr auch!
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Wenn ihr mit Reality-Formaten bisher noch gar keine Berührungspunkte hattet, dann solltet ihr euch diese Shows nicht entgehen lassen:
„Player of Ibiza“: Das kostenlose Comedy-Highlight des Sommers
– Dieser Teil des Artikels spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen. –
Wenn die Handlung für euch jetzt schon spannend klingt, super! Falls euch die Thematik „Feminismus“ gepaart mit „toxischer Maskulinität“ und „Sexismus“ aber eher abschreckt, kann ich euch beruhigen: „Player of Ibiza“ verspottet vorrangig das Reality-Genre, ohne dabei die Moralkeule zu schwingen. Zwar lassen sich hier definitiv wichtige Messages rausziehen, die die Grundpfeiler unserer heutigen Gesellschaft infrage stellen – dabei nimmt sich der Fünfteiler von Emil Belton, Oskar Belton und Bruno Alexander aber selbst nicht zu ernst, wie letzterer im Interview verrät (via NDR):
„Wenn wir davon ausgehen würden, mit dieser Serie tatsächlich einen großen Unterschied zu machen, würden wir uns, glaube ich, ein bisschen zu wichtig nehmen.“
Als Fan des Mockumentary-Genres kann ich euch „Player of Ibiza“ nur wärmstens empfehlen. Die Serie hat mich tatsächlich fast noch häufiger zum Lachen gebracht als „Die Discounter“, und das will schon was heißen. Gespielt wird hier mit offensichtlich überspitzten Charakteren, die allesamt in einer eigenen Identitätskrise gefangen sind – und sich von ihren überempfindlichen Egos trennen müssen. Das passiert mal mehr, mal weniger offensichtlich; und manchmal auch nur ganz heimlich, dafür aber umso witziger.
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Namhafter Cast brilliert mit gelungener Comedy-Impro
Während Pumper Tim (Bruno Alexander) gern die Muskeln für sich sprechen lässt, führt Anthony (Emil Belton) eine Fi**liste, auf der bereits über 60 Namen stehen. Trotzdem sieht er sich selbst als Feminist, immerhin ist er stets bemüht, auch die Damen zum Orgasmus zu bringen. Dieses Vergnügen hatte Jeppe (Sammy Scheuritzel) noch nie, deshalb setzt er sich vehement dafür ein, dass Sex mit Frauen für Männer zu einem Grundgesetz wird. Derweil wundert sich Marvin (Charles Booz Jakob), wieso niemand seine frauenfeindlichen Rap-Songs hören möchte. Ebenso erfolglos sind bisher die Business-Pläne von Abdi (Arman Kashani). Zwar bezeichnet er sich selbst als „Machedonier“, doch Arbeiten liegt ihm genauso wenig wie das Zitieren aus dem Koran.
Producerin und Regisseurin Amelie ist zwischen all diesem überproportionalen Selbstbewusstsein ein angenehmer Gegenpart, der die Handlungen und Sprüche einordnet und dem Witz damit die richtige Prise Ehrlichkeit verleiht. Wobei… ganz so ehrlich ist auch sie nicht. Weder zu den Jungs, noch zu sich selbst. Und das geht mit einer Doppelmoral einher, die an einer gekonnt eingesetzten Fragwürdigkeit wohl kaum zu überbieten ist.
Der Produktionsfirma „Kleine Brüder“ ist damit ein Balanceakt gelungen, der uns einerseits den Spiegel vor die Nase hält, gleichzeitig aber jegliche Sozialkritik in reichlich Witz und Galgenhumor verpackt. Trotzdem verharmlost „Player of Ibiza“ die Probleme der Gesellschaft keineswegs – nichts wird geschönt oder glorifiziert. Und falls euch das noch nicht genügend Argumente sind, um „Player of Ibiza“ kostenlos in der ARD-Mediathek zu streamen, dann dürft ihr euch auf einen fantastischen Cast freuen, in dem neben den „Die Discounter“-Stars Bruno Alexander und Emil Belton TV-Legende Martin Brambach („Tatort“), Rapper Booz Jakob („Skylines“), Sammy Scheuritzel („Dark“), Arman Kashani („Rheingold“) und Sängerin Lary alias Larissa Sirah Herden („Para – Wir sind King“) zu sehen sind. Der Clou: Bei „Player of Ibiza“ gab es zwar ein grobes Drehbuch, zum Großteil sind Dialoge und Handlungen aber improvisiert.
Comedy ist voll euer Ding? Dann sollte dieses Quiz kein Problem für euch darstellen, oder?
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