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Die Kunst des negativen Denkens

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Kunsten å tenke negativt: Schonungslos schwarze Komödie, die mit falschem Mitleid und politisch korrekten Lösungsansätzen im Umgang mit Behinderten aufräumt.

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Die Kunst des negativen Denkens

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Handlung und Hintergrund

Seit ihn ein schwerer Unfall an den Rollstuhl gefesselt hat, sieht der 33-jährige Geirr (Fridtjov Såheim) die Welt in den schwärzesten Farben und hört nur noch Johnny Cash. Seine üble Laune treibt Freundin Ingvild (Kirsti Eline Torhaug) in die Verzweiflung. Ihr Versuch, die Beziehung zu retten, bringt Gruppentherapeutin Tori (Kjersti Holmen) in ihre Villa. Mit striktem positiven Denken wollen sie und ihr Trupp vorbildlicher Behinderter Geirr zum Umdenken zwingen.

Rabenschwarze Nordlichter-Komödie, bei der ein Deprimierter einer Bande Gutmenschen die Heuchelei mit Sarkasmus austreibt. Eine wüste Nacht voller Sex, Drugs & Rock’n’Roll samt gewisser Einsichten folgt in dem bissigen Spaß zwischen „Idioten“ und „Einer flog über das Kuckucksnest„.

Geirr ist seit einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt. Zuhause raucht er einen Joint nach dem anderen, schaut sich Kriegsfilme an und schikaniert seine Frau. Diese wendet sich in ihrer Verzweiflung an Gruppen-Therapeutin Tori. Doch auch die Therapie nutzt nichts. Er pocht darauf, dass es ihm trotz guter Versicherung, hübschem Häuschen und liebender Gattin dreckig geht und er nervt seine Leidensgenossen mit seinem Sarkasmus.

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Geirr ist seit einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt. Zuhause raucht er einen Joint nach dem anderen, schaut sich Kriegsfilme an und schikaniert seine Frau. Diese wendet sich in ihrer Verzweiflung an Gruppentherapeutin Tori. Doch auch die Therapie nutzt nichts. Er pocht darauf, dass es ihm trotz guter Versicherung, hübschem Häuschen und liebender Gattin dreckig geht, und nervt seine Leidensgenossen mit seinem Sarkasmus. Und es gelingt ihm, die anderen gegen die Therapeutin aufzubringen. Jetzt wird’s ernst.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Bård Breien
Produzent
  • Dag Alveberg
Darsteller
  • Fridtjov Såheim,
  • Kirsti Eline Torhaug,
  • Henrik Mestad,
  • Marian Saastad Ottesen,
  • Per Schaaning,
  • Kari Simonsen,
  • Kjersti Holmen
Drehbuch
  • Bård Breien
Musik
  • Stein Berge Svendsen
Kamera
  • Gaute Gunnari
Schnitt
  • Zaklina Stojevska

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Darf man so direkte Komödien über Behinderungen und die damit verbundenen Nöte machen? Ja! Vor allem, wenn sie so sind wie der norwegische „The Art of Negative Thinking“. Bård Breien (Buch und Regie) hat freilich damit keine reine Komödie gemacht, sondern eine Tragikomödie, die ihr Thema überaus ernst nimmt und durchdacht verhandelt.

      Dabei wechselt der Film ständig zwischen – bisweilen boshafter – Witzigkeit und Drama mit einer Geschwindigkeit und Übergangslosigkeit, dass einem schwindelig wird. Dabei gibt er gerne das Lachen dran, opfert das schiere Fun-Potential seiner Figuren und das ist auch gut so.

      Der grummelige Geir ist von Beginn an nicht einfach nur der negative Kiffer und Johnny-Cash-Fan, der sich in seinem Zimmer Kriegsfilme anschaut und mit der Pistole hantiert. Ohne große Enthüllung wird er als ein verbitterter Mann gezeigt, der an seiner Querschnittslähmung und der damit einhergehenden Impotenz leidet. Wie er sich und andere, vor allem seine Frau Ingvild, traktiert, bekommt gleich einen tragischen Beigeschmack.

      Auch die anderen Figuren und Konflikte werden bei allem Humor ernst und tief angegangen; sogar die anfänglich etwas karikaturesken Charaktere Marte, Lillemor und Asbjørn werden gerade in ihrer Überzogenheit nach und nach entblößt und ihre „lustige“ Fassade als Teil ihrer Probleme präsentiert.

      Einzig die Figur des Gard (Henrik Mestad) bekommt kaum eine Chance, über das Klischee des eitlen Yuppie-Aufopferungsgatten hinauszuwachsen, der Schuld an der Ganzkörperlähmung seiner Frau Marte (Marian Saastad Ottesen) ist und sie nun als Püppchen herausputzt.

      „Die Kunst des negativen Denkens“ zeichnet etwas Seltenes aus und macht den Film wertvoll: Er teilt nicht in Gut und Böse, Richtig und Falsch. Selbst die unangenehm professionell optimistische Therapeutin Tori (Kjersti Holmen), eigentlich als Geirrs „Gegenspielerin“ zum Feindbild aufgebaut, hat nicht unrecht, wenn sie Ingvild ziemlich brutal angeht: Ingvild solle sich nicht hinter ihrer Märtyrerrolle verstecken.

      Kleinen, kuriose Einfälle zünden vor diesem Hintergrund, z.B. das „Scheiße-Säckchen“, ein gestrickter Beutel, in den die Gruppenteilnehmer hineinfluchen – auch wenn es dann nicht so wahnsinnig „witzig“ wird. Auch Wüstes wie das „Russische Roulette“, bei dem „Deer Hunter“ nachgestellt wird, gerät schwarzhumorig, bedrückend, befreiend, albern, ernst und (therapeutisch) hintersinnig zugleich.

      Letztlich hat in dem klugen, ambivalenten „The Art of Negative Thinking“ jeder und keiner Recht, sind alle liebenswert und unsympathisch. Auch in seiner Aussage ist der Film klug und eine echte Ausnahme angesichts des üblichen Optimismus- und Motivationstrans des Kinos – ganz im Sinne des Titels: An Behinderungen (wie Schicksalsschlägen überhaupt) darf und muß man sich erst mal mit aller Wut, Frust und Verzweiflung austoben. Nur muss man dann aber auch weitergehen.

      Fazit: Bemerkenswert weiser und ungenierter Film über die seelischen Nöte von Behinderten, der mit atemberaubender Souveränität und Geschwindigkeit zwischen Drama und bissigem Humor hin- und herpendelt.
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    2. Die Kunst des negativen Denkens: Schonungslos schwarze Komödie, die mit falschem Mitleid und politisch korrekten Lösungsansätzen im Umgang mit Behinderten aufräumt.

      „Thinking Positive“ ist nicht gerade gefragt in dieser rabenschwarzen Komödie, die politisch unkorrekt mit beißenden Wahrheiten die Grenze zwischen „normal“ und „behindert“ auslotet.

      Hinter dem Projekt steckt „Elling“-Produzent Dag Alveberg, da sind die Erwartungen nach abseitigem Humor groß. Der norwegische Regisseur Bård Breien erfüllt sie in seinem ersten abendfüllenden Spielfilm mit Lust am Negativen und lässt erst einmal Gruppentherapeutin Tori samt ihrer Truppe von Behinderten aufmarschieren, die unheimlich gut drauf sind. Wenn sie es mal kurz nicht so toll finden, sich nicht frei bewegen zu können, dürfen sie ihre negativen Gedanken im flott gehäkelten Kotzbeutel symbolisch entsorgen. Auch ein Strafzettel kann die gute Laune nicht trüben, der wird ja „aus der Gemeindekasse bezahlt“. Sie sind auf dem Weg zu Geirr, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt und seine Frau schikaniert, die in ihrer Verzweiflung Tori und ihre vom Schicksal gebeutelten Schützlinge kommen lässt. Doch mit Therapie hat Geirr nun rein gar nichts im Sinn. Er hört lieber Johnny Cash, raucht fette Joints, zieht sich Kriegsfilme rein und torpediert jede gut oder falsch gemeinte Hilfe. Er pocht darauf, dass es ihm trotz guter Versicherung, hübschem Häuschen und liebender Gattin am dreckigsten geht. Geirr irritiert die Leidensgenossen mit seinem offensiven Umgang mit der Situation und seinem Sarkasmus. Er hetzt das Feelgood-Kommando zum Aufstand gegen die ständig Verständnis heuchelnde Psychodame auf, die bei so viel Gegenwind die Flucht ergreift. Jetzt ist der Weg frei, „Tabula Rasa“ zu machen. Anfänglichen Sticheleien folgen harte Geschütze, da werden keine Höflichkeiten mehr ausgetauscht, sondern Bösartigkeiten, sich gegenseitig seelische Verletzungen zugefügt, die aber wie ein reinigendes Gewitter wirken. Niedertracht als Medizin für psychische und physische Defizite, die „Kunst des negativen Denkens“ als Aphrodisiakum. Auch die „gesunden“ Partner kommen nicht ungeschoren davon. Wenn am nächsten Morgen alle ihre Wunden geleckt und Lehrgeld bezahlt haben, erholen sich die Kämpfer nach der Konfrontation beim gemeinsamen Kuchen, ohne die Konflikte ad acta zu legen. Trotz angedeuteter Versöhnung rechnet dieser Affront kompromisslos mit so genannten lösungsorientierten Methoden und lächerlichem Mitleid ab. mk.
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