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„Absolut demütigend“: Actionstar Sylvester Stallone verhielt sich am „Rambo 3“-Set richtig daneben

„Absolut demütigend“: Actionstar Sylvester Stallone verhielt sich am „Rambo 3“-Set richtig daneben
© Imago/Allstar

Es gab einmal eine Zeit, in der sich Sylvester Stallone alles erlauben durfte. So forderte er den Filmtod eines Kindes, weil es ihn in einer Szene korrigierte.

Auch wenn immer gern davon gesprochen wird, dass zwischen Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger in den 1980er-Jahren ein regelrechtes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Krone als größter (Action-)Star Hollywoods stattgefunden hat und die legendäre Rivalität der beiden – nehmt das, Vin Diesel und Dwayne Johnson! – bis heute nicht getoppt wurde, ist es unmissverständlich, dass Stallone der unangefochtene US-Actionstar der Achtziger war.

Stallone, der bereits ein Star war, als Arnold Schwarzeneggers Schauspielkarriere richtig in Fahrt kam, hatte ikonischere Figuren (Rocky und Rambo) und teils anspruchsvollere Filme wie „Nachtfalken“ sowie Oscarnominierungen (Bester Hauptdarsteller und Bestes Originaldrehbuch für „Rocky“) vorzuweisen. Hinzu kommt, dass Sly in diesem Jahrzehnt quasi unaufhaltsam und in einem Kinohit nach dem anderen als Hauptdarsteller zu sehen war.

„Rambo III“ könnt ihr über Amazon streamen

Mit den steigenden weltweiten Einnahmen stieg seine Gage und mit seiner Gage offenbar auch sein Ego. Einerseits wusste Stallone, wovon er sprach, andererseits duldete er Erfahrungsberichten zufolge keine Widerrede. Wenn ihm jemand nicht passte, sorgte er mit seinem Superstar-Status schnell dafür, dass die betreffende Person aus seinem Blickwinkel und damit auch vom Set verschwand. In einem Interview mit The Hollywood Reporter gab der 76-Jährige zu, dass es eine Zeit gab, in der er nicht gerade die umgänglichste Person war:

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„Wenn ich sage, dass ich ‚die Macht ausgenutzt‘ habe, dann meine ich das in Bezug auf meine öffentliche Person und meine Worte. Ich dachte, dass ich alles wüsste, und wenn ich auf diese Zeit zurückblicke, ist es nur absolut demütigend.“

Im neuen Buch „The Last Action Heroes: The Triumphs, Flops, and Feuds of Hollywood’s Kings of Carnage“ von Filmjournalist und Autor Nick De Semlyen erinnern sich einige Beteiligte wie Drehbuchautor Sheldon Lettich und Regisseur Peter McDonald an die schwierige Arbeit an „Rambo III“, die durch Sylvester Stallones aufgeblasenes Ego fast unmöglich wurde (via Vanity Fair). Der mit 68 Millionen US-Dollar bis dato teuerste Film überhaupt drohte zu implodieren.

Wie bekannt ist, wurde der eigentliche Regisseur Russell Mulcahy („Highlander – Es kann nur einen geben“), den Stallone zuvor eigenhändig ausgesucht hatte, nach knapp zwei Wochen aufgrund „kreativer Differenzen“ gefeuert – und mit ihm auch Kameramann Ric Waite und dessen gesamte Crew sowie Regieassistent Andy Stone. Ersetzt wurde Mulcahy durch Peter MacDonald, dem Regisseur der Second Unit, die sich um zusätzliche Aufnahmen und solche ohne Hauptbesetzung kümmert, also auch um die Actionszenen.

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Für MacDonald markierte „Rambo III“ das Regiedebüt, umso unsicherer war er sich. Stallone musste ihn regelrecht dazu überreden, das Angebot anzunehmen (via Los Angeles Times):

„Sly hat mich davon überzeugt, dass wir es mit seinem Wissen über seine Figur und der Hilfe von allen hinbekommen werden. Sly und die Produzent*innen haben mehr Vertrauen in mich als ich selbst.“

Vertrauen hat Sylvester Stallone auch in seine Familie, über die es eine Doku-Serie mit „The Family Stallone“ gibt. Den Trailer dazu könnt ihr im Video sehen:

The Family Stallone - Trailer Englsich

Sylvester Stallone wollte ein Kind aus Wut den Filmtod sterben lassen

Mit dieser groß angelegten Kündigungswelle traute sich im Grunde niemand mehr, am Set von „Rambo III“ dem Hauptdarsteller und seinerzeit größten Hollywoodstar zu widersprechen, denn Sylvester Stallone war stets in Begleitung einer riesigen Entourage an unterschiedlichen Gestalten und furchteinflößenden Bodyguards und telefonierte nebenbei mit dem damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.

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Bis auf den neunjährigen Doudi Shoua, der als Hamid einige Szenen mit John Rambo hatte. Bei den Dreharbeiten in Israel gab es eine Szene, die vergleichsweise viel Dialog für Stallone beinhaltete. Als ihm in einem Satz ein Fehler unterlief, korrigierte ihn Shoua vor versammelter Mannschaft. MacDonald erinnert sich noch sehr gut an den Vorfall und die Anspannung, die herrschte:

„Ich blickte zu Sly und dachte mir: ‚Das wird nicht gut gehen.‘“

Daraufhin seien Stallone und seine Leute weggestampft. Eine Weile später sei dann ein Produzent auf MacDonald zugekommen: „Sly hat eine großartige Idee: Das Kind muss sterben.“ MacDonald entgegnete lapidar: „Im Film oder in echt?“ Letzten Endes gelang es MacDonald, sich durchzusetzen und Stallone davon abzuhalten, Shoua ins Film-Jenseits zu schicken. Er ermahnte den Jungen, nicht noch einmal dazwischenzureden:

„Der Junge war nervig, er konnte einen um den Verstand bringen. Aber er war voller Leben und Energie. […] Ich fand es ziemlich lustig. Ein Neunjähriger, der mit dem Weltstar in den Krieg zieht. ‚Das Kind muss sterben.‘“

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