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Killer's Bodyguard-Filmkritik: Who kills who?

Killer's Bodyguard-Filmkritik: Who kills who?

Mit „Killer’s Bodyguard“ treibt der “Expandables 3“-Regisseur Patrick Hughes das Prinzip der Buddy-Komödie auf die Spitze. Die Action-Komödie verspricht ironische Seitenhiebe, ganz handfeste Hiebe in die Seite und Samuel L. Jackson in Höchstform. Eigentlich das perfekte Rezept für einen launigen Sommerkracher. Geht die Formel auf? Die „Killer’s Bodyguard“-Filmkritik.

Der eine ist der Killer, der andere der Bodyguard - man muss nicht viel erklären, um „Killer’s Bodyguard“ zu verstehen. Die Paarung ist so übertrieben, dass sich mögliche Konflikte quasi von selbst ergeben. Nachdem der ehemalige Triple-A-Bodyguard Michael Bryce (Ryan Reynolds) einen Job vermasselt hat, fährt er Ford statt Jaguar. Er ist am Boden. Trotzdem ein echter Profi. Rehabilitieren kann er sich nur, wenn er ausgerechnet mit seinem Erzfeind zusammenarbeitet.

Auftritt Darius Kincaid (Samuel L. Jackson): Profikiller, Hobbysänger und eben genau der Typ, der Bryce damals die Tour vermasselt hat. Das weiß Bryce allerdings noch nicht. Weil Kincaid außerdem Kronzeuge im Prozess gegen den Diktator Vladislav Dukhovich (Gary Oldman) ist, braucht er dringend einen fähigen Bodyguard. Ehrensache, dass Dukhovich alles daransetzt, Kincaids Aussage zu verhindern. Jetzt wird Bryce beauftragt, Kincaid lebendig von Großbritannien bis zum Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu bringen. Sie haben nur 24 Stunden.

Trailer: „Killer’s Bodyguard“

Killer's Bodyguard - Trailer Deutsch

Ziemlich beste Freunde: Killer und Bodyguard

Die Buddy-Komödie lebt von der Spannung zwischen den Charakteren. Dick und Doof, Bud Spencer und Terence Hill, Deadpool und Nick Fury, Taylor Swift und Kanye West - bei Bryce und Kincaid könnte man eher von Über-Ich und Es sprechen. Bryce ist der rationale Typ, streberhaft und aufgeräumt. „Langweilig ist immer am besten“, meint er allen Ernstes. Und bei Gott: Im Auto schnallt er sich sogar an. Kincaid hingegen springt von Dächern, brüllt Motherfucker! („Killer’s Bodyguard“ ist einer dieser Filme, in denen viel Motherfucker! gebrüllt wird) und zettelt eine Schießerei an, um seiner Frau (Salma Hayek) Blumen zu bringen. Über weite Strecken funktioniert das Duo ziemlich gut. Leider wird das Prinzip nicht noch mehr überspitzt.

Denn nachdem sie all ihre Tricks ausgespielt haben, um sich gegenseitig hereinzulegen, stellen Bryce und Kincaid fest, dass sie ebenbürtig sind. Durch Handschellen sprichwörtlich aneinander-gekettet, müssen sie ihren Trieb, sich gegenseitig umzubringen, auf ein anderes Ziel lenken. Und ach, sie wachsen zusammen. (Währenddessen hagelt es Kopfschüsse unter Dukhovichs Schergen.) Wie sich herausstellt, hat der verstockte Bryce ein Problem mit der Liebe. Kincaid hingegen schießt nie, wirklich niemals daneben.

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Man muss die letzten Wendungen von „Killer’s Bodyguard“ nicht mitmachen. Was sich der Film in der Beziehung zwischen Bryce und Kincaid zum Schluss leistet, grenzt an groben Männerkitsch. Anstatt die beiden bis aufs Blut aufeinanderzuhetzen, wird Kincaid in einem überzogenen Twist auch noch als gerechter Rächer dargestellt. Dabei funktioniert die Chemie zwischen Reynolds und Jackson eigentlich wunderbar. Reynolds nimmt sich zurück, überlässt Plappermaul Jackson die großen Szenen, um dann seinen ironischen Schlussstrich darunterzusetzen. Gepaart mit einigen haarsträubend coolen Setpieces hätte „Killer’s Bodyguard“ das Zeug zu viel mehr gehabt.

Wie viel Action steckt in „Killer’s Bodyguard“?

Ganz ohne Frage versteht Patrick Hughes sein Fach. Gerade am Anfang knallt „Killer’s Bodyguard“ richtig rein. Die erste Schießerei in London ist angenehm hektisch, überraschend brutal und nah. Warum der Film jedoch auf 119 Minuten gedehnt wurde, ist schwer zu begreifen. Zum Ende hin franzt nicht nur die Duo-Dynamik, sondern leider auch die Action aus. Weil Bryce und Kincaid ohnehin die besten in ihrem Fach sind, haben die Mannen/Memmen von Dukhovich nicht den Hauch einer Chance. Als Publikum fiebert man deshalb aber auch nicht mehr so richtig mit.

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Für Action-Fans ist „Killer’s Bodyguard“ trotzdem ein Muss. Die letzte Boot-SUV-Motorrad-Verfolgungsjagd durch Amsterdam kann sich absolut sehen lassen und wird durch einen intimen Schraubenschlüssel-Bolzenschussgerät-Kampf im Heimwerkermarkt kontrastiert. Zumal man gegen Ende hin auch ein bisschen froh ist, wenn Kincaid und Bryce einfach kurz ruhig sind und nicht schon wieder das Einmaleins der Liebe ausbuchstabieren - manchmal haben Frauen ein paar Blumen gern. Echt jetzt?

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Fazit: „Killer’s Bodyguard“ hat seine Nische gefunden. Darin funktioniert der Film gut. Schade ist nur, dass bei einer kürzeren Laufzeit, einer strafferen Inszenierung und überspitzteren Charakteren noch mehr Spaß hätte drin sein können. So bleibt die Action-Komödie „nur“ gute Genre-Kost.

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