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„Asteroid City“: Eine Überdosis Wes Anderson

„Asteroid City“: Eine Überdosis Wes Anderson
© 2022 Pop. 87 Productions LLC

In seinem neuem Film „Asteroid City“ treibt Wes Anderson seine typische Ästhetik auf die Spitze. In unserer Kritik erfahrt ihr, ob sich der Kinobesuch lohnt.

In Wes Andersons neuem Film „Asteroid City“ versammelt sich eine bunte Truppe im gleichnamigen Wüstenstädtchen, um an einer Preisverleihung für junge Wissenschafts-Genies teilzunehmen. Was erwartet euch im Kino?

Einen ersten Einblick in die Meteoritenstadt gibt euch der Trailer:

Asteroid City | Trailer deutsch

Mega-Stars in der Pastell-Wüste

Kriegsfotograf Augie (Jason Schwartzman) reist mit seinem Sohn Woodrow (Jake Ryan) sowie den drei jüngeren Schwestern an und trägt ein trauriges Geheimnis mit sich, das er seinen Kindern wohl zu lange verschwiegen hat. Hollywoodstar Midge (Scarlett Johansson) reist mit ihrer Tochter Dinah (Grace Campbell) an und übt für eine neue Rolle. Dabei kommen sich Augie und Midge näher, während Grace mit Woodrow erste zarte Bande knüpft. Doch ein historisches Ereignis unterbricht das gemütliche Treiben… Umrahmt wird das Ganze von einer Meta-Handlung rund um Autorengenie Conrad Earp (Edward Norton) und Regisseur Schubert Green (Adrien Brody), die das Stück auf die Bühne bringen wollen.

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In „Asteroid City“ spielt also die Crème de la Crème Hollywoods auf; natürlich sind auch viele Stammschauspieler*innen des Regisseurs dabei, auch wenn ausgerechnet Bill Murray diesmal nicht mit von der Partie sein konnte. Tom Hanks schlägt sich als Stanley wacker an seiner Stelle, doch die Abwesenheit des Anderson-Urgesteins ist trotzdem spürbar.

Emotionale und tragikomische Momente mit dem bekannt lakonisch-unterkühlten Charme gibt es zuhauf, die skurrilen Charaktere und ihre verkorksten Beziehungen sorgen wie gewohnt für jede Menge Lacher. Absolutes Highlight: Jeff Goldblum liefert als Alien ganz große Pantomime-Kunst ab.

Quo vadis, Anderson?

Wes Anderson entführt uns einmal mehr in seine ganz eigene nostalgisch-exzentrische Welt. Der Regisseur treibt seine kennzeichnenden ästhetischen Stilmittel in „Asteroid City“ erbarmungslos auf die Spitze: Die gewohnt durchorchestrierte Farbgebung kennen wir, doch hier ist die Farbpalette so reduziert wie nie und gipfelt in einer wahren Pastellorgie, die fast ausschließlich aus Pink-Orange- und Grün-Türkis-Tönen besteht.

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Die bereits bekannten horizontalen Kameraschwenks werden hier so exzessiv eingesetzt, dass sich Schwindelanfällige am besten nicht (so wie ich) in die erste Reihe setzen sollten. Dazu die charakteristisch symmetrische Bildaufteilung und akribisch durchgeplante 50er-Jahre-Vintage-Outfits – und der prototypische Wes-Anderson-Film ist perfekt.

Der Autorenfilmer schenkt uns hier mal wieder schönsten Kino-Eskapismus. Manchmal wirkt das Ganze aber zu formulaisch, allzu makellos in die gewohnte Ästhetik des Regisseurs eingebettet. Andererseits kann man „Asteroid City“ auch als Höhepunkt von Andersons stilistischer Entwicklung betrachten. Kaum ein anderer Regisseur hat im Laufe seines Werks eine Optik mit derart hohem Wiedererkennungswert geschaffen – in „Asteroid City“ könnte wohl jedes einzelne Filmstill als perfektes Beispiel dafür dienen.

Diese Konsequenz ist bewundernswert. Trotzdem frage ich mich: Wie soll es nach diesem Kulminationspunkt weitergehen? Eingefleischte Fans werden von Andersons Stil sowieso nie genug bekommen – aber eine völlige Neuerfindung fände ich bedeutend spannender.

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