24 Stunden aus dem Leben von Martin, einem Schwabinger Tunichtgut, der zum Aufstehen keinen Bock und zum Arbeiten keine Lust hat. An seinem Geburtstag reißt er im Schwimmbad die hübsche Barbara auf. Um ihr zu imponieren treibt er auf einer Angebertour durch München allerlei Verbotenes mit seinen Mitbürgern und bekommt Ärger mit der Polizei.
„Schätzchen“ Uschi Glas versucht, ihren Freund Martin durch Einsatz ihrer körperlichen Vorzüge vor der Haftung zu retten. Legendäre Milieu-Studie über Lebenskünstler, die in den späten Sechzigern im Münchner Stadteil Schwabing das Dasein genießen.
Bemerkenswert erscheint dem Ausschuß, daß hier zum erstenmal der Versuch unternommen wird, junge Leute durch satirische Pointierung sich selbst auf den Arm nehmen zu lassen. Dieser junge Mann - Herumtreiber, Nichtstuer, Gelegenheitsdichter - repräsentiert zweifellos eine bestimmten Typus der jungen Generation. Nicht nur dies, er versteht es auch, diesen Typus mit Lässigkeit, mit Nonchalance wirksam zu machen. […]
So ist für den Film vor allem positiv zu notieren die Behandlung des Moments, die genaue Beobachtung des Verhaltens junger Leute, die das Leben und seine Probleme nicht sonderlich achten. Man kann vielleicht sagen, daß hier - zumindest partiell - eine Widerspiegelung des Schwabinger Milieus gelungen ist, also etwas sehr Münchnerisches, etwas, das sich genau lokalisieren läßt. So hat das Spiel - das erheiternde komische Spiel - keine allgemeine Verbindlichkeit. Diese Einschränkung hat freilich nicht zur Folge, daß man sich auch nur ungefähr langweilt. Der Film unterhält im besten Sinne. […].
Zur Sache, Schätzchen: Authentisches Porträt der 68er-Generation und zum Klassiker avancierter Paradefilm des Neuen Deutschen Films.
Die skurrile, detailverliebte Komödie ist authentisches Porträt der 68er-Generation, zum Klassiker avancierter Paradefilm des Neuen Deutschen Films und Spielfilmdebüt von Regisseurin May Spils, die damit dem Münchner Stadtteil Schwabing ein Denkmal setzte. Der Film brachte Uschi Glas den Spitznamen „Schätzchen“ ein. Wort- und Lebenskünstler Werner Enke prägt den Ausdruck „fummeln“.