Zur falschen Zeit am falschen Ort: Mit beklemmender Intensität und jederzeit nachvollziehbar beschreibt Tamara Milosevis in ihrem Film, wie eine solch sinnlose, brutale Tat entstehen kann. Aber auch die Rückkehr zur Tagesordnung und den heutigen, partiell bedenklichen Umgang mit dem Mord in Potzlow beleuchtet „Zur falschen Zeit am falschen Ort“. Dabei rückt die Filmemacherin Matthias und seine Familie ins Zentrum ihrer Schilderungen.
Handlung und Hintergrund
In einem kleinen Landweiler in Ostdeutschland töten drei Jugendliche auf bestialische Weise einen siebzehnjährigen, stadtbekannten Außenseiter. Obwohl sich die Täter mit dem Mord brüsten, bedarf es erst des Einsatzes des jungen Matthias, der die Leiche seines Freundes findet, bis das ganze Ausmaß der Tat ans Licht der Öffentlichkeit kommt. Matthias aber muss sich im Dorf Vorwürfe anhören, ein Verräter zu sein.
Weniger eine Dokumentation über ein Verbrechen als ein Porträt jener Umgebung, in der dieses geschehen konnte, liefert Nachwuchsregisseurin Tamara Milosevic mit ihrer Abschlussarbeit an der Filmakademie Ludwigsburg.
Potzlow in Brandenburg ist ein Dorf mit 450 Einwohnern. Im Juli 2002 wurde hier der 17-jährige Marinus von drei Jugendlichen brutal gefoltert, zu Tode misshandelt und in einer Jauchegrube verscharrt. Die Tat rückte den kleinen Ort in der Uckermark für kurze Zeit in den Fokus der Medien. Matthias war Marinus‘ Freund und hat dessen Leiche ausgegraben. Seitdem ist er traumatisiert, leidet unter schweren Depressionen und hat die Schule abgebrochen. Nun sucht er einen Neuanfang.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Tamara Milosevic
Produzent
- Alexander Funk,
- Felix Eisele,
- Michael Jungfleisch
Drehbuch
- Tamara Milosevic
Kamera
- Bettina Blümner,
- Sarah Rotter