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Zimtstern und Halbmond

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Zimtstern und Halbmond: Weihnachtliche Culture-Clash-Komödie.

Poster

Zimtstern und Halbmond

Handlung und Hintergrund

Vor vielen Jahren ist der Hamburger Protestant Hinrichs aus Liebe zu seiner Frau Katholik geworden und nach Bayern gezogen. Jetzt wiederholt sich die Geschichte: Seine Tochter liebt einen Palästinenser. Plötzlich stößt die Toleranz des sonst so liberalen Vaters an ihre Grenzen. Als auch noch die Eltern des jungen Mannes mit Kind und Kegel ins Haus von Familie Hinrichs einfallen, führen die gegenseitigen Vorurteile zum unversöhnlichen Kampf der Kulturen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Matthias Steurer
Produzent
  • Uli Putz,
  • Jakob Claussen,
  • Amelie Syberberg
Darsteller
  • Robert Atzorn,
  • Gundi Ellert,
  • Lisa Maria Potthoff,
  • Sigi Zimmerschied,
  • David A. Hamade,
  • Ramin Yazdani,
  • Omar El-Saeidi,
  • Mouna Sabbagh,
  • Ela Zengin,
  • Manuel Renken,
  • Amina Moussli,
  • Onur Ucak,
  • Sarah Camp
Drehbuch
  • Daniel Speck
Musik
  • Stephan Massimo
Kamera
  • Helmut Pirnat
Schnitt
  • Gisela Zick

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
12 Bewertungen
5Sterne
 
(7)
4Sterne
 
(2)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(2)

Kritikerrezensionen

  • Zimtstern und Halbmond: Weihnachtliche Culture-Clash-Komödie.

    Autor Daniel Speck erzählt in „Zimtstern und Halbmond“ beinahe die gleiche Geschichte wie in seinem preisgekrönten Drehbuch „Meine verrückte türkische Hochzeit“, nur unter anderen Vorzeichen.

    In Meine verrückte türkische Hochzeit“ beschreibt Speck, welche Hindernisse ein sympathischer junger Mann überwindet, um das Herz einer jungen Deutschtürkin zu erobern. Oder richtiger gesagt: um ihre stittenstrenge Familie davon zu überzeugen, dass er der Richtige ist. In „Zimtstern und Halbmond“ erzählt er eine ganz ähnliche Geschichte, wenn auch aus verändertem Blickwinkel. Die Beteiligten sind natürlich andere, der Schauplatz auch: Diesmal spielt die Romanze nicht im multikulturell geprägten sommerlichen Berlin, sondern im konservativen weihnachtlich verschneiten Bayern. Entscheidender aber ist die Verschiebung der Perspektive: Zentrale Figur ist jetzt der Vater (Robert Atzorn). Und um die Konflikte auf die Spitze zu treiben, sind die Liebenden seine Tochter Barbara (Lisa Maria Potthoff) und der Palästinenser Kamal (Omar El-Saeidi).

    Gerade die Nationalität des potenziellen Bräutigams nutzt Speck für viele böse Dialogzeilen, die Atzorn mit überzeugend grimmiger Miene zum Besten gibt. Vater Hinrichs, der sich für einen liberalen Mann hält, entpuppt sich durch und durch als Rassist, als es um seine Tochter geht: Man brauche gar nicht mehr wegfahren, um fremde Kulturen kennen zu lernen, „neulich gab es sogar einen hübschen kleinen Ehrenmord.“ Später, als vermeintlich wohlmeinende Nachbarn Mutter Lisbeth (Gundi Ellert) Betty Mahmoodys Buch „Nicht ohne meine Tochter“ zugesteckt haben, beruhigt Kamal Barbaras Eltern mit dem Hinweis, er sei Palästinenser: „Wir entführen keine Babys. Nur Flugzeuge!“

    Natürlich ist Gottfried Hinrichs der böse Gegenspieler, der der Liebe im Weg steht. Durch die Konzentration auf seine Perspektive und die Besetzung mit Sympathieträger Atzorn aber wirkt der pensionierte Kapitän letztlich nur wie so viele Väter, die ihre einzige Tochter nicht loslassen können. Dass ihr Freund ein Ausländer ist, macht es Hinrichs bloß leichter, seine wahren Gefühle zu verbergen. Dabei hat Hinrichs einst, auch das eine ausgezeichnete Buchidee, beinahe die gleichen Erfahrungen gemacht, als der protestantische Preuße aus Hamburg Lisbeths erzkatholische Eltern überzeugen musste, ihn als Schwiegersohn zu akzeptieren. Ihnen und ihr zuliebe ist er damals konvertiert. Und weil Lisbeth in religiösen Fragen ähnlich intolerant ist wie Kamals mit Kind und Kegel angereiste muslimische Sippe, trennen sich die Parteien zunächst unversöhnt.

    Matthias Steurer (zuletzt „Das Glück ist eine Katze“) inszeniert den Kampf der Kulturen mit angemessener Gelassenheit und ohne offene Parteinahme; sieht man davon ab, dass das Wohlwollen naturgemäß dem jungen Paar gehört. Ansonsten lebt der Film von den vielen kleinen und großen Einfällen, die mitunter das pure Vergnügen sind. Die gelegentlichen Slapstickeinlagen fügen sich wunderbar in die Handlung ein, die Darsteller sind treffend besetzt. Gerade Atzorn („Sind die Piraten einmal an Bord, ist das Schiff verloren“) gelingt die Gratwanderung zwischen Griesgram und liebendem Vater. Am Ende ist es ausgerechnet der Kapitän, der die Liebenden in salomonischer Weisheit zusammenführt. tpg.
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