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Zerrissen - Zwischen zwei Müttern


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Zerrissen - Zwischen zwei Müttern: Glaubwürdig gespieltes Sat.1-Drama mit Alwara Höfels als Mutter, die in einer jungen Frau ihre als Kind entführte Tochter wiedererkennt.

Zerrissen - Zwischen zwei Müttern

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Florian Gärtner
Produzent
  • Peter Fröhlich,
  • Christiane Ruff
Darsteller
  • Alwara Höfels,
  • Marc Ben Puch,
  • Katharina Wackernagel,
  • Lilly Barshy,
  • Kai Ivo Baulitz
Drehbuch
  • Regine Bielefeldt
Kamera
  • Felix Poplawsky

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Zerrissen - Zwischen zwei Müttern: Glaubwürdig gespieltes Sat.1-Drama mit Alwara Höfels als Mutter, die in einer jungen Frau ihre als Kind entführte Tochter wiedererkennt.

    Sat.1 hat sich in früheren Jahren gern mal bei filmischen Vorbildern bedient und Erfolgsproduktionen aus Hollywood stillschweigend auf deutsche Verhältnisse umschreiben lassen. Dass die Vorlage nun im Vorspann erwähnt wird, ist also ein Fortschritt. Die Handlung dieses Dramas wirkt auf den ersten Blick allerdings weder kompliziert noch ungewöhnlich: Eine Mutter verliert am Strand ihre dreijährige Tochter aus den Augen und entdeckt sie zwölf Jahre später zufällig wieder. Der Film beginnt mit der Strandszene und springt dann in die Gegenwart: Stefanie Minrath (Alwara Höfels) hat im Gegensatz zu ihrem Mann Torben (Marc Ben Puch) nie den Glauben aufgegeben, dass das Mädchen noch lebt. Sie arbeitet in einem Supermarkt und ist eines Tages überzeugt, dass eine Kundin ihre Tochter ist. Torbens distanzierte Reaktion mutet zunächst befremdlich an, aber Stefanie hatte Erlebnisse dieser Art offenbar schon öfter. Diesmal allerdings ist sie sich derart sicher, dass sich eine Kriminalpolizistin (Julia Brendler) bereit erklärt, der Sache nachzugehen; und tatsächlich liegt Stefanie richtig.

    Wäre seit der Entführung nur eine kurze Zeit vergangen, könnte die Geschichte mit der Wiedervereinigung zu Ende sein. Das auf der britischen Miniserie „Torn“ (ITV 2007) basierende Drehbuch orientiert sich jedoch an der klassischen Drei-Akt-Struktur, und nun folgt der zweite Akt. Er schildert realitätsnah, wie die Familie versucht, die verlorene Tochter in den Alltag zu integrieren. Stefanie würde sie am liebsten mit Liebe überschütten, aber für das Mädchen (Lilly Barshy) sind die Minraths Fremde. Nachvollziehbar beschreibt Regine Bielefeldt, dass die Tochter nun nicht etwa zwei Mütter hat, sondern gar keine mehr: Ruth (Katharina Wackernagel), die Frau, die sie aufgezogen hat, wird verhaftet; und für Stefanie empfindet die 15-Jährige keinerlei Gefühle. Bislang hieß sie Charlotte und lebte mit ihrer Mutter in einer wohlhabenden Berliner Gegend; nun heißt sie plötzlich Michelle und muss sich mit den anderen eine Dreizimmerwohnung in einem Wohnsilo teilen. Kein Wunder, dass die entwurzelte junge Frau ein Identitätsproblem bekommt. Als Ruth aus der Untersuchungshaft entlassen wird, kommt weitere Dynamik in die Geschichte, denn natürlich hält sie sich nicht an das Kontaktverbot.

    Bei aller Plausibilität und Realitätsnähe bleiben doch einige Fragezeichen. Dass Stefanie in der wildfremden jungen Frau instinktiv ihre Tochter erkennt, wirkt ein bisschen esoterisch. Die Familienzusammenführung wird zwar vom Jugendamt beaufsichtigt, aber seltsamerweise ohne psychologische Betreuung. Merkwürdig auch, dass Ruth nach der Entführung nicht weggezogen ist, schließlich ist der Teufel, wie der Volksmund weiß, ein Eichhörnchen. Andererseits steht dieses Detail sogar für den differenzierten Umgang mit dem Thema. In einer schlichteren Version wäre Ruth vermutlich als Schurkin dargestellt worden. Diese simple Zuspitzung vermeidet Bielefeldt, indem sie die Geschichte zunächst über weite Strecken aus Sicht Stefanies erzählt, aber im letzten Akt auch die Perspektive von Ruth berücksichtigt. Regisseur Florian Gärtner hat zudem darauf verzichtet, aus den sozialen Unterschieden billiges Kapital zu schlagen. Auch seine Arbeit mit den Schauspielern zeichnet sich durch Zwischentöne aus. Besondere Anerkennung gebührt Lilly Barshy. Ihre bislang beste und ähnlich fordernde Rolle hatte die junge Schauspielerin in einem „Tatort“ aus Göttingen („Das verschwundene Kind“) als 15-Jährige, die unwissentlich schwanger ist und von der Geburt überrascht wird. In „Zerrissen“ spielt sie zwar nicht die Hauptfigur, aber sie steht natürlich für den Titelkonflikt und verkörpert das Fremdeln Michelles gegenüber Stefanie ebenso glaubwürdig wie Charlottes zwiespältige Gefühle gegenüber Ruth, die sie gleichzeitig hasst und liebt. tpg.
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