Herr R. ist technischer Zeichner und lebt mit Frau und Kind in einer Wohnung mit Garten. Alles läuft in geordneten Bahnen, alltäglich, durchschnittlich. Den Abend verbringt man vor dem Fernseher, am Wocheenende kommen die Schwiegereltern, bei gutem Wetter geht man spazieren. Aber im Beruf geht es nicht recht voran, der Sohn hat Schulschwierigkeiten, R. leidet unter Kopfschmerzen. Eines Abends erschlägt R. eine Nachbarin und den Sohn mit einem Leuchter. Man findet ihn erhängt auf der Toilette.
Warum läuft Herr R. Amok?: Meisterwerk von Rainer Werner Fassbinder über den Horror des Alltags.
Der vierte Spielfilm von Rainer Werner Fassbinder (1946 - 1982) ist in seiner fast schmerzhaften Penetranz, mit der er die Durchschnittlichkeiten seiner Personen in Realzeit vorführt, ein Horrorfilm über Alltag in bürgerlichen Familien. Unter der gepflegten Langeweile brodelt es, bis ein Blutbad zum Desaster führt. Berühmt wurde die Szene, in der Kurt Raab (R.) in einem Schallplattenladen den Schlager „Geh‘ nicht vorbei als wär‘ nichts geschehn“ von Christian Anders sucht. Im Wettbewerb der Berlinale 1970. 1971 Deutscher Filmpreis: Filmband in Gold.