Vier Fenster: Ungewöhnlicher, von Stilwillen geprägter Film um verborgene Wünsche in einer Berliner Kleinfamilie am Rand der Sprachlosigkeit. Der Potsdamer Platz und seine Arkaden werden mehr und mehr als Orte namenloser Kontakte Mitspieler in neueren in Berlin entstandenen Filmen. Im Erstling von Christian Moris Müller trifft sich dort und in einer Kneipe eine Kleinfamilie zum Essen oder zu kurzen Begegnungen. In vier Kapiteln...

Vier Fenster
Handlung und Hintergrund
Am Potsdamer Platz trifft sich eine Kleinfamilie zum Essen. Danach geht der Sohn (Frank Droese) in einen anonymen Pornoladen, um Sex mit einem Fremden zu haben. Sein Vater (Thorsten Merten) verheimlicht, dass er die eigene Tochter liebt. Wenn er seine Frau küsst, meint er damit das Mädchen (Theresa Scholze). Die irrt voller Wut durch die U-Bahn und bietet sich älteren Männern an. Ihre Mutter (Margarita Broich) hängt den vergangenen besseren Zeiten nach, während sie die Wechseljahre durchlebt und ihren Mann zurückzuerobern versucht.
In vier Kapitel aufgeteiltes, von starkem Stilwillen und ebensolchen Bildern des Fassbinder-Kameramanns Jürgen Jürges geprägtes Familiendrama von Christian Moris Müller. Sprachlosigkeit, Sehnsucht, seelische Wunden erinnern an die Arbeiten von Andreas Dresen.
Am Potsdamer Platz und in einer Kneipe trifft sich eine Kleinfamilie zum Essen oder zu kurzen Begegnungen. Der Sohn hat anonymen Sex in einem Pornoschuppen mit einem Fremden, der nicht küssen will; der Vater ist heimlich in die Tochter verliebt und meint sie, wenn er seine Frau küsst; die Tochter, die durch die U-Bahn irrt, bietet sich dort mit drastischen Worten älteren Männern an; die Mutter träumt vergangenen guten Zeiten nach und findet möglicherweise ihren Mann wieder in ihrem Bett.