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Vaterland

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Vaterland: Ausgezeichnetes Porträt eines ostdeutschen Dorfes, das von der Wiedervereinigung unberührt geblieben ist.

Poster

Vaterland

Handlung und Hintergrund

Heute ist das Dorf Straguth in Sachsen-Anhalt ein trostloses, bedeutungsloses Fleckchen Erde. Doch das war einmal anders, als in Straguth ein Fliegerhorst der Roten Armee saß und im benachbarten Zwangsarbeitslager Regimegegner gequält wurden. Auch Vater und Onkel von Filmregisseur Thomas Heise saßen dort ein, als sie junge Männer waren. Jetzt kehrt Heise zurück, um die Menschen von Straguth kennen zu lernen: Leute wie Otto, den Wirt, Rudi, dem der Russe lieber als der Wessi ist, oder die gepiercte Moni, die überlegt, ob sie sich statt kurzer blauer Haare lieber eine Glatze rasieren soll.

Tief hinein in die verwundete Ossi-Seele wühlt sich Thomas Heises veritabel deprimierendes Dorf- und Landschaftsportrait. Wirklichkeit diesseits luftiger Medienklischees, ausgezeichnet mit der silbernen Taube des Leipziger Filmfests.

Irgendwo in der sachsenanhaltischen Provinz, nahe der Stadt Zerbst, liegt neben einem verlassenen Militärflugplatz das Dorf Straguth. Seit die Russen abgezogen sind, scheint die Zeit stehen geblieben, die Wiedervereinigung nie angekommen zu sein. In einer Kneipe, dem gesellschaftlichen Mittelpunkt des Dorfes, erzählen dessen Bewohner von ihrem Leben.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Thomas Heise
Produzent
  • Heino Deckert
Drehbuch
  • Thomas Heise
Musik
  • Rammstein,
  • Feuerwehrblasorchester Detz,
  • Trompetenduo Rita & Klaus,
  • Thomas Berthold
Kamera
  • Peter Badel
Schnitt
  • Gudrun Steinbrück

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

  • Vaterland: Ausgezeichnetes Porträt eines ostdeutschen Dorfes, das von der Wiedervereinigung unberührt geblieben ist.

    Die Menschen in dem Dorf Straguth, nahe der Stadt Zerbst, irgendwo in Sachsen-Anhalt zwischen Magdeburg und Dessau, leben buchstäblich am Rand der Welt. Keine größere Straße führt hier vorbei, einzig der verlassene Fliegerhorst kündet von vergangenen Zeiten. Thomas Heise („Stau“, „Barluschke“, „Neustadt“), der noch zu DDR-Zeiten in Straguth mit Video gearbeitet hatte, kombiniert in seinem Dokumentarfilm diese wenigen Aufnahmen mit Briefen von 1944 und Bildern vom Winter 2001 zu einer melancholischen Bestandsaufnahme derer, die standhalten.

    Entstanden ist ein wehmütiges Porträt von Menschen, die als lebende Vergessene in ewigen Übergangszeiten stehen. Einige treffen sich in der Gaststätte von Wirt Otto, der sich an den Bombenkrieg erinnert, an den „Iwan“, an die Wendezeit. Arbeiter Rudi sägt, radelt und gönnt sich Schnäpse. Moni hat „nichts vom Leben gehabt“, will sich die Haare färben. Alex ist verbittert über 15 Jahre Knast. Das neue Feuerwehrauto wird getauft. Volker, von der Frau verlassen, feiert mit drei Söhnen Weihnachten. Rita und Klaus singen zur Trompete „Heidschibumbeidschi“, Rudi sonnt sich unter der großen Eiche.

    Zwischen die Kneipen- und Dorfszenen, aus denen große Trauer spricht, montiert Heise Aufnahmen verwucherter Wege, verwitterter Hallen, verrosteter Trabis, von Schafen neben der Rollbahn, Hühnern und Zugvögeln, Fellen und Fallen, Steinen, alten Zeitungen, Plakaten. Langsame Fahrten und Schwenks im Niemandsland erinnern an die Arbeiten von Volker Koepp („Uckermark“, „Kurische Nehrung“), der ähnlich liebevoll mit Schicksalen und Fundstücken umgeht und den Begriffen Heimat und Vaterland nachgeht. Für Programmkinos mit entsprecher Themenvorgabe ideal. ger.
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