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Tui Na

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Tui Na: Drama um Leben, Lieben und Leiden von Blinden in einem Massagesalon - mit großer visueller Kraft erzählt vom preisgekrönten chinesischen Regisseur Lou Ye.

Poster

Tui Na

Handlung und Hintergrund

Der junge Ma verliert bei einem Autounfall sein Augenlicht. Lange wird ihm vorgelogen, er könne irgendwann wieder sehen. Als er erfährt, dass er nie wieder sehen können wird, versucht er sich umzubringen. Später arbeitet er mit anderen blinden Männern und Frauen in einem Massagesalon. Zwischen einigen entwickelt sich leidenschaftliche Liebe, andere verlieren den Halt und emotionale Zuwendung. Tast-, Geruchs- und Geschmackssinn schärfen sich sukzessive, erleichtern den Umgang untereinander und mit den Patienten.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Lou Ye
Produzent
  • Nai An,
  • Kristina Larsen,
  • Wang Yong,
  • Nai An,
  • Li Ling
Co-Produzent
  • Kristina Larsen
Darsteller
  • Xiaodong Guo,
  • Qin Hao,
  • Zhang Lei,
  • Mei Ting,
  • Huang Xuan,
  • Lu Huang,
  • Jiang Dan,
  • Huang Junjun,
  • Mu Huaipeng,
  • Wang Zhihua
Drehbuch
  • Ma Yingli
Musik
  • Jóhann Jóhannsson
Kamera
  • Jian Zeng
Schnitt
  • Kong Jinlei,
  • Zhu Lin
Casting
  • Zhang Rong

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Tui Na: Drama um Leben, Lieben und Leiden von Blinden in einem Massagesalon - mit großer visueller Kraft erzählt vom preisgekrönten chinesischen Regisseur Lou Ye.

    Mit großer visueller Kraft zeichnet der Chinese Lou Ye das Leben, Lieben und Leiden von Blinden in einem Massagesalon.

    Am Anfang strahlend helles Licht, sich bewegende Konturen, auf und ab tanzende Linien. Es ist der Moment, in dem Ma als Kind bei einem Autounfall seine Sehkraft verliert. Lange Zeit wird ihm vorgegaukelt, das Verschwinden des Augenlichts sei nur eine temporäre Angelegenheit. Als er nach Jahren von der Endgültigkeit des Defizits erfährt, schneidet er sich mit einer Scherbe die Halsschlagader auf. Später sieht man ihn in einem Massagesalon arbeiten mit anderen Blinden, die die traditionelle Tui-Na-Massage anbieten, die einzige Möglichkeit der Berufsausübung.

    Regisseur Lou Ye zeichnet Sehnsüchte und Träume von Menschen, deren Tast-, Geruchs- und Geschmackssinn sich sukzessive schärft, um untereinander und mit den Patienten zu kommunizieren. Anfänglich folgt eine sehr unruhige Handkamera mit verschwommenen Bildern den Protagonisten bei der Arbeit, beim Essen und beim Sex, erst sehr spät wird die Kamera ruhiger und präziser, ein Hinweis darauf, dass sich die Männer und Frauen an ihre Umwelt und den Umgang miteinander gewöhnt haben, ihren Alltag zunehmend sicher organisieren können. Die Verknüpfung der Einzelschicksale ergibt eine stimmige Geschichte von einer Gruppe mit eigenen Regeln und Pflichten. Der Handlungsbogen konzentriert sich bis auf wenige Ausnahmen auf die Praxis als Handlungsort, dort wird gelebt, geliebt und gelitten. Das Außen ist feindlich - wenn Ma ins Bordell geht und sich in eine Prostituierte verliebt oder der ärztliche Leiter sich mit Schuldeneintreibern herumschlagen muss.

    Manchmal verwirrt die Vielzahl an Episoden und verlieren sich die Handlungsfäden, dann wieder bewegen emotional sehr starke Szenen, wenn es um das Nichtverstehen des Begriffs Schönheit geht oder den tragischen Verlust der Liebe. Dramatische, heitere und ernste Momente wechseln einander ab. Im flüssigen Spiel ergänzen sich blinde Laiendarsteller und Profi-Schauspieler, trotz für chinesische Filme expliziter Sexszenen rutscht das Melodram nie in Voyeurismus ab. Nicht Politik wie in Lou Yes „Summer Palace“ dominiert, sondern das einfach Menschliche. Das visuelle Experiment (Silberner Bär für eine herausragende künstlerische Leistung für Kameramann Zeng Jian) und auch die Tonspur, die jedes Geräusch aufnimmt, erfordern Geduld und den Willen, sich darauf einzulassen. Wer das tut, taucht ein in eine Welt des Fühlens, die den Sehenden fremd ist. mk.
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