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Tod eines Präsidenten

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Death of a President: Fiktives Doku-Drama über die Ermordung von George W. Bush.

Tod eines Präsidenten

Handlung und Hintergrund

George W. Bush wird von einem Unbekannten erschossen. Wenige Jahre später entsteht eine Dokumentation des Attentats. Wie kam es zu dem Verbrechen, was ist schiefgelaufen, warum hat der Sicherheitsdienst versagt? Bei der Suche nach den Tätern werden die üblichen Verdächtigen präsentiert: der Moslem-Extremist, der verbitterte Golfkrieg-Veteran, der militante Umweltschützer.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Gabriel Range
Produzent
  • Simon Finch,
  • Ed Guiney
Darsteller
  • Jay Patterson,
  • James Urbaniak,
  • Michael Reilly Burke,
  • Becky Ann Baker,
  • Gerry Becker,
  • Patrick Clear,
  • Malik Bader,
  • Hend Ayoub,
  • Cedric Young,
  • Brian Boland,
  • Neko Parham,
  • Christian Stolte
Drehbuch
  • Gabriel Range,
  • Simon Finch
Musik
  • Richard Harvey
Kamera
  • Graham Smith
Schnitt
  • Brand Thumim
Casting
  • Cindy Tolan,
  • Claire Simon

Kritiken und Bewertungen

0 Bewertung
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Es ist immer schwierig, wenn man in einem Film Personen neben sich sitzen hat, die durch gezieltes Schnauben und Stöhnen möglichst jedem im Kino ihre persönliche Meinung kundtun möchten. Ebendies passierte mir bei Death of a President. Zwei ethno-orientierte alternative Mittdreißigerinnen, deren politische Meinung sich bei dieser Einführung von selbst erklärt, konnten nicht umhin ihrem Zorn über die amerikanische Verlogenheit in regelmäßigen Abständen von etwa 30 bis 34 Sekunden Luft zu tun.

      Zugegeben, die meisten Europäern werden ihnen grundsätzlich zustimmen, doch Achtung, jetzt kommt die Ansage: Bei Death of a President handelt es sich um pure Fiktion. Der in der Zukunft gelegene Todestag des Präsidenten könnte ein Hinweis sein.

      Um meine harsche Kritik an meinen Mitmenschen ein wenig abzumildern, es fällt in der Tat oft schwer bei diesem Film zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Regisseur Gabriel Range benutzte für seine seinen ernst gemeinten Mockumentary (es wird Zeit für einen weiteren Begriff im Filmgenre Lexikon), Originalmaterial aus den amerikanischen Medien, die er entweder digital bearbeitete oder in neuem Zusammenhang schnitt. Dadurch entsteht ein befremdlich realistisches Bild von einer doch sehr nahen Zukunft, die durch und durch plausibel erscheint.

      Vielleicht ist es auch genau das, was die fehlende Spannung, nachdem man sich erst einmal mit dem Stil des Filmes angefreundet hat, erklärt. Es ist alles zu real, gerade links orientierte Europäer werden in diesem Film kaum überrascht, es gibt ohnehin kaum etwas, was man der amerikanischen Regierung in ihrem verlogenen Kampf gegen den Terror nicht zutrauen würde.

      In den USA sorgte der Film nichtsdestotrotz für einen Skandal. Zwar haben ihn die wenigsten gesehen, er ist dort noch nicht gestartet, doch allein die Ankündigung, dass Herr Bush in diesem Film ermordet wird, brachte die konservativen und prüden Republikaner auf die Palme. Zugegebnen, es ist nicht gerade leichte Unterhaltung, wenn man in einem Film eine reale Person umbringen lässt. Doch die übertriebene Reaktion, vermag der Film kaum zu tragen.

      Denn oft fehlt dem Film ein wenig des ironischen Beigeschmacks, den Michael Moore normalerweise in einen Overkill münden lässt. Hier übt sich Range in britischer Zurückhaltung.

      Den wahren Geniestreich erbringt der Film aber mit seinem feinen Verständnis für die heutige Kultur und Gesellschaft. Dass in den USA ein hysterischer Vergeltungsschrei nach dem Tod des Präsidenten laut würde, erscheint nur plausibel. Und dass der Täter auf gar keinen Fall in den eigenen Reihen gesucht würde, ist nur die logische Verleugnungstaktik, die von der Bush Regierung die letzten Jahre vorgelebt wurde.

      Der Anwalt des Moslems Zahra Abi Zikri spricht wahre Worte in dem Film, als er meint, dass Zikri schon in dem Moment verurteilt wurde, als er von den Medien als Al Quaida Attentäter bezeichnet wurde. Ist die Suche nach möglichen terroristischen Tätern nun rassistisch oder doch realistisch. Der Film gibt keine Antwort.

      Schade, denn feinfühlige Antworten würden in der heutigen Zeit allen gut tun, aber offensichtlich will Range nur dokumentieren, nicht offen kritisieren. Dabei sind gute Dokumentarfilme auch kritische Abbilder der Wirklichkeit und das sollten auch Mockumentarys sein.

      Fazit: Ein Versuch die amerikanische Gesellschaft kritisch zu hinterfragen.
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    2. Tod eines Präsidenten: Fiktives Doku-Drama über die Ermordung von George W. Bush.

      Was wäre, wenn…? Eine gern gestellte Frage, mit der sich nun der britische Filmemacher Gabriel Range auseinandersetzt. Seine Prämisse: die Ermordung des US-Präsidenten.

      George W. Bush wird von einem Unbekannten erschossen. Wenige Jahre später entsteht eine Dokumentation des Attentats. Wie kam es zu dem Verbrechen, was ist schiefgelaufen, warum hat der Sicherheitsdienst versagt? Zu Wort kommen (Ex-)Secret Service-Agenten, Tatverdächtige und deren Familienangehörige, Demonstranten, die damals vor dem Chicagoer Hotel gegen die Politik des Staatsoberhaupts protestierten. Dazu Aussagen der üblichen Experten, die versuchen, die Bluttat zu erklären. Die Wahrheit verschwindet hinter Bildern und Worten, wird erdrückt von Fakten wie Fiktionen. Schmerzlich deutlich tritt zu Tage, wie sich die USA nach dem „Death of a President“ verändert haben.

      Kopf hinter dem erschreckenden Planspiel ist der britische Regisseur Gabriel Range, Spezialist für aus dem Leben gegriffene Doku-Dramen. So überlegte er 2003 in „The Day Britain Stopped“ was passieren könnte, würde Englands öffentliches Verkehrswesen zum Erliegen kommen. Überaus geschickt vermengte er Dokumentar- und Spielfilmmaterial, unterschnitt Originaltöne mit gestellten, manipulierte, montierte und fälschte die Tatsachen. Das Ergebnis: Eine „typische“ Geschichts-Dokumentation, die so auch auf dem History Channel oder Phoenix gesendet werden würde - lapidarer Kommentar inklusive.

      Nun also statt der UK Railways die Ermordung des ersten Mannes im Staate. Range hat sich in seiner Borough Films/Film Four-Produktion exzellenter technischer Mitarbeiter versichert. Seine „handelnden“ Personen verschmelzen - perfekter noch als einst „Forrest Gump“ - nahtlos in den vorhandenen Dokumentarbildern, seine „Handlung“ mutiert zur Realität. Die üblichen Verdächtigen werden präsentiert: der Moslem-Extremist, der verbitterte Golfkrieg-Veteran, der militante Umweltschützer… Da dämmert einem plötzlich etwas ganz anderes. Einem Rattenfänger gleich hat der Filmemacher seine Zuschauer in die Irre geführt, spiegelt er doch lediglich das Heute in einer hypothetischen Zukunft. Alles ist da: die (latente) Ausländerfeindlichkeit, die enormen Kriegskosten, die den (US-)Staatshaushalt belasten, die manipulative Macht der Medien, die totale Überwachung der Bürger, die immer größer werdende Kluft zwischen arm und reich. Dem gelernten Mediziner Range ist ein packender Polit-Thriller gelungen, dessen Wurzeln definitiv im hier und heute liegen. Die Wirklichkeit, die Aufrichtigkeit droht uns zu entgleiten, Orwells gefürchteter „Big Brother“ weilt längst unter uns - siehe aktuell etwa die Volks-Paparazzi, die Leserreporter der Bildzeitung. geh.
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