The Forgiveness of Blood: Nach dem gefeierten "Maria voll der Gnade" widmet sich Regisseur Joshua Marston erneut einer Coming-of-Age-Geschichte, dieses Mal angesiedelt in der archaischen Welt albanischer Blutrache-Traditionen.
Nik und Rudina sind Geschwister, zwei normale Teenager, die mit ihren Familien auf dem Land ein beschauliches, wenn auch hartes Leben führen. Als ihr Vater jedoch nach einem Streit einen Nachbarn im Affekt tötet und vor der Polizei flieht, ändert sich auf einen Schlag alles. Sohn Nik muss sich, dem jahrhundertealten Brauch der Blutrache gehorchend, im Haus verborgen halten, während seiner 14- jährigen Schwester Rudina die Aufgabe zufällt, die Existenz der Familie zu sichern.
Darsteller und Crew
Joshua Marston
Domenico Procacci
Tristan Halilaj
Sindi Laçej
Refet Abazi
Ilire Vinca Çelaj
Çun Lajçi
Zana Hasaj
Erjon Mani
Luan Jaha
Veton Osmani
Andamion Murataj
Paul S. Mezey
Janine Gold
Eric Abraham
Tyler Brodie
Hunter Gray
Rob Hardy
Malcolm Jamieson
Jacobo Lieberman
Leonardo Heiblum
Bilder
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The Forgiveness of Blood Kritik
The Forgiveness of Blood: Nach dem gefeierten "Maria voll der Gnade" widmet sich Regisseur Joshua Marston erneut einer Coming-of-Age-Geschichte, dieses Mal angesiedelt in der archaischen Welt albanischer Blutrache-Traditionen.
Ein Highlight im Berlinale-Wettbewerb 2011: Gut erzähltes und nachvollziehbares Drama um eine albanische Familie, die vom Gesetz der Blutrache zum Hausarrest verurteilt wird.
Im ländlichen Albanien fahren die Jungs mit dem Moped, smsen den Mädchen, für die sie schwärmen, wird Brot aber noch mit dem Pferdewagen verteilt und gilt althergebrachtes Gesetz. Das bekommt die Familie von Nik (hervorragend: Tristan Halilaj) und Rudina bitter zu spüren, als ihr Vater der Mord an einem Nachbarn angelastet wird. Keiner darf das Haus verlassen, um die Trauer der Familie des Getöteten zu ehren - sonst sind sie zum Abschuss freigegeben. Die jüngeren ebenso wie die beiden älteren Kinder dürfen nicht mehr zu Schule gehen. Um den Unterhalt für die Familie zu sichern, übernimmt die junge Rudina die tägliche Brottour vom Vater. Nik darf sich als männliches Mitglied der Familie überhaupt nicht draußen blicken lassen.
Joshua Marston, der bereits in „Maria voll der Gnade“ (bei der Berlinale 2004 mit dem Silbernen Bären und dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet) einfühlsam von den Nöten und Stärken junger Leute in einer armen Gegend erzählt, gelingt auch hier ein packendes Sozial- und Coming-of-Age-Drama, das weder larmoyant noch didaktisch ist. Marston, der mit Andamion Murataj auch das mit einem Silbernen Bären prämierte Drehbuch schrieb, schildert das Geschehen aus der Perspektive seiner jungen Hauptfiguren und macht ihren Alltag, der sie manchmal verzweifeln lässt, in dem es aber auch Momente der Freude gibt, für den Zuschauer emotional erfahrbar, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Die beiden Hauptfiguren, insbesondere Nik, sind junge Helden klassischen Erzählkinos, lassen nicht passiv alles über sich ergehen, sondern ergreifen die Initiative, versuchen den Gesetzen der Alten zu trotzen und sorgen dafür, dass nicht weiteres Blut fließt. Hier treffen die Jungen reifere Entscheidungen als die alten.