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Tatort: Die Pfalz von oben

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Tatort: Die Pfalz von oben: 30 Jahre Lena Odenthal! Zum Dienstjubiläum erfreut der SWR die „Tatort“-Fans mit einer Fortsetzung zu „Tod im Häcksler“ und dem Wiedersehen mit Ben Becker. Der Jubiläums-„Tatort“ mit dem etwas irritierenden Titel „Die Pfalz von oben“ führt die mit 30 Berufsjahren dienstälteste „Tatort“-Kommissarin Lena Odenthal zurück nach Zarten in der Westpfalz. Dort gibt es ein Wiedersehen mit Stefan Tries (Ben Becker), der...

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Tatort: Die Pfalz von oben

Handlung und Hintergrund

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,2
10 Bewertungen
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4Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • 30 Jahre Lena Odenthal! Zum Dienstjubiläum erfreut der SWR die „Tatort“-Fans mit einer Fortsetzung zu „Tod im Häcksler“ und dem Wiedersehen mit Ben Becker.

    Der Jubiläums-„Tatort“ mit dem etwas irritierenden Titel „Die Pfalz von oben“ führt die mit 30 Berufsjahren dienstälteste „Tatort“-Kommissarin Lena Odenthal zurück nach Zarten in der Westpfalz. Dort gibt es ein Wiedersehen mit Stefan Tries (Ben Becker), der ihr einst als junger Polizeimeister mehr als nur eine Hilfe bei der Aufklärung eines Mordfalls war. Der im Oktober 1991 ausgestrahlte Film „Tod im Häcksler“ gilt als einer der besten Krimis mit Ulrike Folkerts, zumal die Geschichte dank Lenas Romanze mit Tries eine besondere Note erhielt. Autor war damals wie heute Stefan Dähnert. Anstelle von Nico Hofmann feiert die zweifache Grimme-Preisträgerin Brigitte Maria Bertele ihr „Tatort“-Debüt. Die Regisseurin hat zwar auch schon Krimis gedreht („Begierde“), steht jedoch vor allem für anspruchsvolle Fernsehfilme. Trotzdem erfüllt „Die Pfalz von oben“ alle Bedingungen eines fesselnden Sonntagskrimis, zumal Dähnerts Drehbuch gleich auf mehreren Ebenen für Spannung sorgt.

    Die Handlung beginnt mit einer spätabendlichen Streifenfahrt bei strömendem Regen. Tries und ein junger Kollege stoppen einen Laster. Alles wirkt wie eine Routinekontrolle, aber dann fällt ein Schuss. Der LKW rammt den Streifenwagen und rast davon, der junge Polizist stirbt. Am nächsten Morgen gibt es das Wiedersehen zwischen Tries und Lena. Die beiden lebten damals in völlig unterschiedlichen Welten, weshalb ihre Beziehung keine Chance hatte. Mittlerweile gilt das noch mehr, denn der heutige Kommissar hat sich zu einem „korrupten Sack“ entwickelt, wie Lena schockiert feststellt: Zarten ist Dreh- und Angelpunkt eines schwunghaften Schmuggels zwischen Ost- und Südeuropa; und Tries steckt mittendrin.

    „Tod im Häcksler“ hatte 1991 in der Pfalz für erhebliche Empörung gesorgt: Die Region wurde als rückständig („Pfälzisch Sibirien“) und die Einheimischen als Hinterwäldler dargestellt. Seither hat das fiktive Zarten dank eines Investors aus Frankreich einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt; die Mitglieder des Polizeireviers leben in großzügigen Eigenheimen. Es gibt jedoch einen „Whistleblower“: Einer (oder eine) aus dem Revier hat die Kriminalpolizei in einer anonymen Mail über die illegalen Machenschaften informiert; deshalb haben Lena und Kollegin Stern (Lisa Bitter) gemeinsam mit ihrem Team und einem zynischen internen Ermittler (David Bredin) ihr Hauptquartier im Nachbarort aufgeschlagen.

    Zu einem großen „Tatort“ und einer würdigen Jubiläums-Hommage an Lena Odenthal wird „Die Pfalz von oben“ jedoch vor allem durch das Wiedersehen mit Stefan Tries. Als sich die beiden irgendwann wieder näher kommen, streut Bertele kurze Rückblenden ein, die eine verblüffende Wirkung haben: Wie jung sie waren, als sie jung waren! Gerade Becker hat sich seither zu einem Schauspielkoloss mit imposanter Ausstrahlung entwickelt; in einigen Szenen genügt ihm ein Blick, um eine ganze Lebensgeschichte zu vermitteln. Der Reiz des Films liegt jedoch nicht zuletzt im Beziehungswandel: Damals stand das Duo auf der gleichen Seite, aber irgendwann ist Tries falsch abgebogen. Lena muss den König von Zarten zur Strecke bringen, ob sie will oder nicht; auch deshalb nimmt die Geschichte schließlich tragische Züge an. Die Bildgestaltung von SWR-Kameramann Jürgen Carle, dem gerade bei den Sonntagskrimis immer wieder große Kunst gelingt, ist nicht nur wegen der eindrucksvollen landschaftlichen Atmosphäre ausgezeichnet. Kongenial ist die vorzügliche Musik von Christian Bigai, der die Bilder mit einer melancholischen Mischung aus Jazz und Blues unterlegt. Und weil „Die Pfalz von oben“ ein besonderer „Tatort“ ist, erklingt statt der gewohnten Abspannmelodie Bob Dylans melancholischer Song „Lay Lady Lay“. tpg.
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