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Spaghetti für Zwei


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Spaghetti für Zwei: Kurzfilm, basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Federica de Cesco.

Spaghetti für Zwei

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Matthias Rosenberger
Darsteller
  • Johannes Silberschneider,
  • Mia Aegerter,
  • Toks Körner,
  • Stefan Rutz,
  • Franziska Aigner-Kuhn,
  • Till Kretzschmar
Drehbuch
  • Bettina Dubler
Kamera
  • Kaspar Kaven
Schnitt
  • Sebastian Prittwitz
Casting
  • Franziska Aigner

Kritiken und Bewertungen

1,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(0)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(1)

Kritikerrezensionen

    1. Kurztext:

      Seine größte Freude jeden Tag ist ein Überraschungsei. Kein Wunder, soviel Schönes passiert ihm ja auch nicht. Doch heute ist eine gute Figur im Ei. Die Freude möchte er teilen und einem Obdachlosen etwas Geld geben. Aber ist der Mann, der da auf der Straße sitzt, wirklich bedürftig? Und hat ihm die Bedienung im Restaurant wirklich angelächelt oder ist sie nur so eine, die jeden haben kann und das auch ausnutzt? Und warum klaut der Mann, der ihm am Tisch gegenüber sitzt, seine Suppe? Es reicht, er muss sich wehren. Der Kampf um die Suppe beginnt. Als Vorlage diente hier eine Kurzgeschichte von Federica Kitamura-de Cesco. Unter der Regie von Matthias Rosenberger und Betina Dubler wurde daraus eine höchst amüsante Kurzfilmkomödie, die ganz ohne Worte auskommt. Meisterhaft das Timing der Blicke und Gesten, was sowohl an der sehr guten Montagearbeit, aber auch am exzellenten Spiel vor allem des Hauptdarstellers liegt. Durch den stetigen Wechsel von Realität und Vorstellung ist man irgendwann selbst nicht mehr sicher, woran man glauben kann. Umso überraschender und charmanter kommt dann am Schluss die gut inszenierte Pointe daher. Und die Chance auf eine ganz neue Freundschaft. Denn alleine essen macht doch wirklich keinen Spaß.

      Gutachten:

      Dunkle Wolken dräuen und düstere Musik begleiten sie im Vorspann. Ein Drama kündigt sich an? Blick von oben in einer festen Einstellung auf schwarze Schirme bei Schneegestöber. Menschen eilen vorbei. Dann ein gelber Schirm. Das ist der Schirm von Hauptdarsteller Finn. Ein Mann vielleicht Mitte fünfzig, etwas herunter gekommen, einfach gekleidet und einsam, aber ein sympathischer liebenswerter Kerl. Ein Bettler mit Krücke schaut zu ihm. Unser Filmheld sucht in seinen Taschen, da ist nicht viel zu holen an Kleingeld. Er zögert und seine innere Vision zeigt den Bettler in seinem Versteck im Wald als Rumpelstilzchenverschnitt, der sich mit Gold und Geld der Passanten überschüttet. So filmisch liebevoll und karikierend wird die übertriebene Ängstlichkeit des Menschen gezeichnet, der die Hauptrolle in SPAGHETTI FÜR ZWEI spielt. Die anderen, das sind die Bösen, die Betrüger, Kriminelle und Lotterlebenfrauen vor seinem inneren Auge. Diese Ängstlichkeit wird auch an anderen Beispielen durchgespielt und kennzeichnet den für Finn nicht ganz einfachen Weg, sich im Leben zurecht zu finden. Das gilt auch für das Unterfangen, eine preiswerte Suppe in einem einfachen Speiselokal zu essen. An seinem Tisch sitzt bereits schon ein Anderer an seinem Teller, den er kurz für den vergessenen Löffel verlassen hatte. Sehr zögernd beginnt auch er den Löffel in die Suppe zu tauchen. Kurze erstaunte treffen auf Finns ängstliche Blicke. Es wird jedoch alles ein gutes Ende mit einer neuen Erfahrung nehmen. Nicht nur eine Suppe wird gemeinsam ausgelöffelt, sondern es werden auch noch die Spaghetti gemeinsam verspeist, die der Andere, für sie beide, vergnügt hinstellt. Und am Ende steht für Finn auch noch eine überraschende Erkenntnis.

      Ein hervorragend guter Kurzfilm, der ganz auf Sprache verzichtet, dafür die Musik gekonnt als Ersatz einsetzt, ohne lautmalerisch zu sein. Viele überraschende Ideen erzeugen im Zusammenhang mit den darstellerischen Leistungen eine atmosphärische Dichte. Spöttisch und leicht mit liebevollen Details erleben wir diesen Finn und seinen Mitspieler beim Essen, der geduldig mit dem für ihn etwas sonderbaren Gebaren des Mitessers umgeht. Aber wir werden auch Zeuge des Mutes, den Finn aufbringt, die für ihn sonderbare Situation annehmen zu können und mit Bravour zu meistern. Es geht um Akzeptanz, Toleranz und Offenheit bei mehrdeutigen Situationen. Nicht sofort ablehnend zu reagieren, sondern mit Geduld gegenüber Anderen. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte gleichen Namens von Frederica Kitanura-de Cesco, die als Diskussionsauslöser in vielen Schulen verwendet wird. Dem Film gelingt eine kongeniale Umsetzung mit seiner stilistischen Reduzierung der Bilder und der dagegengesetzten fast humoristischen Übertreibung der inneren Vorstellungen und Vorurteilen gegenüber anderen Menschen mit komödiantischem Augenzwinkern.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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