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Russian Ark

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Russian Ark: Am Stück gedrehte 90-Minuten-Doku, in der mit Spielszenen die Geschichte des Winterpalastes vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis zum Drehtag nachgestellt wird.

Poster

Russian Ark

Handlung und Hintergrund

Zwei Zeitreisende begegnen sich in der Eremitage zu St. Petersburg, um gemeinsam 33 Räume zu durchwandeln, in denen am Beispiel verschiedener historischer Episoden 300 Jahre russischer Geschichte zwischen Katharina der Großen und der Oktoberrevolution lebendig werden. So begegnet man Peter dem Großen, wohnt glanzvollen Bällen bei, studiert zeitgenössische Kunst, nimmt mit der letzten Zarenfamilie ein ebensolches gemeinsames Frühstück ein und entdeckt bisweilen gar Verbotenes.

Russische Geschichte und die Rolle des Landes als Mittler zwischen Europa und Asien stehen im Mittelpunkt dieser handwerklich nichts weniger als brillanten, ohne einen einzigen Schnitt (!) entstandenen „Magical History Tour“.

Der französische Russlandreisende Marquis de Custine wandelt durch die Säle der Eremitage und trifft dabei auf die Historie des Winterpalasts: die Familie des letzten Zaren Nikolaus II. erlebt den letzten Ball vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs und begegnet zuletzt Regisseur Alexander Sokurov.

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Darsteller und Crew

  • Alexander Sokurow
    Alexander Sokurow
  • Jens Meurer
    Jens Meurer
  • Sergej Dreiden
  • Maria Kusnetsowa
  • Leonid Mozgowoi
  • Mikhail Piotrowski
  • David Giorgobiani
  • Alexander Chaban
  • Lew Jelisejew
  • Oleg Khmelnitskj
  • Alla Osipenko
  • Artem Strelnikow
  • Tamara Kurenkowa
  • Maxim Sergejew
  • Natalia Nikulenko
  • Elena Rufanowa
  • Elena Spiridonowa
  • Julij Zhurin
  • Swetlana Swirko
  • Konstantin Anisimow
  • Aleksei Barabash
  • Ilja Schakunow
  • Alexander Kulikow
  • Anna Aleksahina
  • Wladimir Baranow
  • Boris Smolkin
  • Alexander Razbasch
  • Anatoli Nikiforow
  • Boris Khaimsky
  • Swetlana Proskurina
  • Andrej Derjabin
  • Karsten Stöter
  • Tilmann Büttner
  • Sergej Jewtuschenko
  • Tatjana Komarowa

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. Our Daily Free Stream: Alexander Sokurov - Russian Ark (engl. subt.). Jede Rezension von Russian Ark beginnt mit Sokurovs Methode, diesen Wahnsinn inszenieren (oder sollte man präzisieren: begleiten) zu können: Drei Jahrhunderte russischer Geschichte in der Eremitage. 96 Minuten ohne Schnitt, gedreht in einer einzigen kontinuierlichen, digitalen Steadycam-Aufnahme vom Kameramann Tillmann Büttner. Durch den "One Take" wird es möglich, in einem Fluss zu erzählen, so dass wir uns unwillkürlich mit der Stimme aus dem Off identifizieren. Das Handeln der auftretenden Figuren verliert sich dagegen meist in Andeutungen. Es ist auch schlicht unmöglich, alle auftretenden Gestalten (in Originalkostümen) zuzuordnen: Peter, der Grosse, Zar Nikolaus, Katharina... Wie ein Fragment werden hier die historischen Ereignisse inszeniert - und wer würde nicht behaupten, dass auch unser historisches Wissen nur lückenhaft sei? Obwohl wir alles in einem Cut erleben, geht es wohl trotzdem weniger um die Einheit von Zeit und Raum - eher stolpern wir durch die Geschichte. Schliesslich trifft unsere Stimme aus dem Off noch auf einen heruntergekommenen Marquise aus dem 19. Jahrhundert, der fortan mit ihr polemisiert: Es geht um Petersburg als einzige europäische Stadt, Russlands Unfähigkeit, sich dem Westen anzuschliessen oder den lieblosen Umgang des Landes mit der Kunst. Die 70jährige Soviet-Herrschaft wird übrigens einfach übersprungen. Nur die Gegenwart taucht auf und wird verkörpert vom Museums-Direktor. Das grosse Finale stellt eine Ballnacht während des Monarchenfests 1913 dar und mit den Tanzenden entfernt sich die Kamera vom Geschehen. Ich denke, den meisten Zuschauern wird es ergehen wie mir und vollkommen ausreichen, Russian Ark als originelle und wunderschöne Idee anzusehen. Böse Zungen mögen hinterfragen, ob Russian Ark uns überhaupt interessieren würde, wäre der Film nicht in einem Take gedreht? Schliesslich erfahren die einzelnen Szenen keine Steigerung, keine Inszenierung in diesem Sinne und kommen auch nicht auf den Punkt. Russian Ark nicht mehr als eine Tour De Force? Für mich aber reicht es aus, den Film als das stehen zu lassen, was er ist: Eine Sammlung von Bildern und Gedanken. Eine schöne Möglichkeit, abzuschweifen, wenn das furchtbare Schicksal Russlands auf ausgelassene Tanz-Szenen trifft - fast ironisch anmutend. In diesem Sinne ist es genauso relevant, was Sokurov nicht zeigt (wir aber doch alle wissen): Die Barbarei der Soviet-Herrschaft - Und ist es nicht genau das, was uns allen sofort einfällt, wenn wir an Russland denken? Russian Ark ist kein Stück Politik, sondern ein filmischer Tagtraum. mehr auf cinegeek.de
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    2. Russian Ark: Am Stück gedrehte 90-Minuten-Doku, in der mit Spielszenen die Geschichte des Winterpalastes vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis zum Drehtag nachgestellt wird.

      In einem opulenten cineastischen Experiment, bei dem Theo Angelopoulos, Mike Figgis und andere Liebhaber planvoller Plansequenzen grün vor Neid werden müssten, hat Alexander Sokurov den ersten in einer einzigen ungeschnittenen Einstellung gefilmten Spielfilm der Geschichten gedreht. In 96 Minuten mit einer digitalen Kamera, auf einer Steadycam montiert, aufgenommen, reisen Sokurov und Kameramann Tilman Büttner (verdient in eine Hall of Fame aufgenommen zu werden) durch 33 verschiedene Räume der legendären St. Petersburg Eremitage. Das Ergebnis ist eine brillante visuelle „magical history tour“ durch 300 Jahre russische Geschichte, gefilmt als kunstvoll arrangierter Traum.

      Über die tour de force hinaus, die monatelange Vorbereitung erforderte, erweist sich Sokurovs hypnotischer Film „in einem Atemzug“ als Promenade ins Herz der russischen Erfahrung. Ein heutiger, nie zu sehender Erzähler (das Kamera-Auge) findet sich im Winterpalais (Eremitage) im 17. Jahrhundert wieder und begegnet einem französischen Marquis und Diplomaten (Sergej Dreiden), der auch in der falschen Zeit gelandet ist. Sie erleben die glorreichen Phasen der zaristischen Epoche: Peter den Großen, der einen General bestraft, Katharina die Große, die ein Theaterstück probt, Empfang des persischen Botschafters, Frühstück der letzten Zarenfamilie und als Höhepunkt ein glanzvoller Ball. Während der melancholischen Promenade diskutieren die Herren über die Rolle Russlands als zwischen Ost und West zerrissen und nicht einfach an europäische Traditionen zu binden. Exkurse und lakonische Kommentare führen in Gemäldegalerien und verbotene Räume.

      Erstaunlich abwechslungsreich vollführt die Kamera einen Non-Stop-Tanz, der 360-Grad-Schwenks und abenteuerliches Sich-unter-die-Menge-Mischen erlaubt. Mal verharrt die Kamera, mal rast sie durch die Zeit und Raum und schafft sich einen eigenen Rhythmus, der zu Beginn irritiert aber stärker und soghafter wird. Das ist l’art pour l‘ art, aber das ästhetische Ergebnis des Kraftaktes rechtfertigt die Mühen. Das reale Production Design der Eremitage, in der die Geister der Vergangenheit wie Fantome kreisen, Kostüme und Gemälde sind berauschend. Die einmalige Suche nach der verlorenen Zeit gehört in jedes exquisite Arthouse. ger.
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