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Raja

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Raja: Ein junges, armes Hausmädchen in Marokko verliebt sich in ihren wohlhabenden, älteren französischen Arbeitgeber.

Poster

Raja

Handlung und Hintergrund

Der in Marokko lebende Franzose Fred ist weit über 50 und reich, Raja könnte seine Tochter sein, ist hübsch und wird von ihm pro forma als Hausmädchen angestellt. Fred will verführen und „nur Sex“, wie er sich selbst vorlügt, Raja träumt von einem gesicherten Leben an seiner Seite. Bis sie bemerkt, dass ihr der Fremde, dessen Sprache sie nicht versteht, mehr bedeutet.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Jacques Doillon
Produzent
  • Margaret Ménégoz,
  • Souad Lamriki,
  • Bénédicte Bellocq
Darsteller
  • Pascal Greggory,
  • Najat Benssallem,
  • Ilham Abdelwahad,
  • Hassan Khissal,
  • Oum El Aid Ait Youss,
  • Zineb Ouchita,
  • Fatiha Khoulaki,
  • Ahmed Akensouss,
  • Abdelilah Lamrani
Drehbuch
  • Jacques Doillon
Musik
  • Philippe Sarde
Kamera
  • Hélène Louvart
Schnitt
  • Gladys Joujou
Casting
  • Stéphane Foenkinos

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Raja: Ein junges, armes Hausmädchen in Marokko verliebt sich in ihren wohlhabenden, älteren französischen Arbeitgeber.

    Auf der Suche nach Sex und Liebe treibt es Jacques Doillons angejahrten Helden wieder einmal zu einer sehr jungen Frau. Und es kommt wie es kommen muss: Geld gegen Liebe ist zumeist ein schlechtes Geschäft. In einem schmerzhaften Prozess lernt der Mann, dass er nicht alles kontrollieren kann, am wenigsten Gefühle. Aus einem leichten Spiel wird bitterer Ernst.

    Eine bekannte Konstellation: Fred ist weit über 50 und reich, ein Müßiggänger. Raja könnte seine Tochter sein, ist hübsch und wird von ihm pro forma als Hausmädchen angestellt. Auf den ersten Blick scheint die Angelegenheit einfach. Der Franzose mit Villa in Marokko ist nicht nur als Arbeitgeber begehrt, sondern auch als potenzieller Liebhaber, vielleicht sogar als Ehemann. Er will verführen und „nur Sex“, wie er sich selbst vorlügt, sie träumt von einem gesicherten Leben an seiner Seite. Das Mädchen nimmt gerne Geschenke an, Geld für ein paar neue Jeans wird nicht abgelehnt. Aber Raja merkt plötzlich, dass ihr der Fremde, dessen Sprache sie nicht versteht, etwas bedeutet. Es beginnt eine Serie von Missverständnissen, zu unterschiedlich sind die Mentalitäten und Lebensentwürfe. Und wenn am Ende der Mann in Panik mit ein paar Scheinen versucht, die Hochzeit zwischen dem Objekt der Begierde und ihrem Freund zu arrangieren, den er als Fahrer anheuert, nur, um sie in seiner Nähe zu haben, fühlt sie sich gedemütigt.

    Jacques Doillons Drama beginnt wie eine leichte Komödie, doch die beiden Protagonisten haben den Glauben an die Liebe und ihr Selbstvertrauen und damit auch das Vertrauen in den anderen, verloren. Aus unterschiedlichen Gründen fürchten sie die Konsequenzen. Beide sind emotionale Invaliden, gefangen in ihren Vorurteilen, getrieben von Angst vor Zurückweisung. Der Ältere will nicht mehr leiden, er zieht die Einsamkeit vor, den kurzfristigen Genuss mit Prostituierten, die Jüngere ist in Armut gefangen, steht unter dem Einfluss ihres Onkels und ihres Freundes, die sie abkassieren. Doillon zeigt Individuen mit ihren Schwächen und existenziellen Problemen, die sich durch gesellschaftliche Ungleichheit und emotionale Unsicherheit noch steigern. Die Spannung zwischen Mann und Frau bricht Doillon immer wieder durch fast komödienhafte Momente mit den anderen Hausangestellten, die ihn bemuttern und vor der „Schlampe“ warnen.

    Aber die Mischung von Skurrilität und Melodram funktioniert nicht durchgehend, die Geschichte wandelt sich streckenweise zur Tragödie eines lächerlichen Mannes. Zu schmal ist der Grat, auf dem der Regisseur balanciert, zu voyeuristisch manchmal der Blick. Die Figur der Raja erinnert an die große Schwester in „Der kleine Gangster“ aus dem Jahre 1990 und an „La drolesse“ (Kleines Luder), sie ist tapfer und doch verletzbar, Hure und Heilige zugleich, für Doillon verkörpert sie ein Bild von weiblicher Reinheit, die anzieht und gleichzeitig erschreckt. Damit reiht sie sich ein in die Linie seiner immer jünger werdenden Heroinen. Dass der Film nicht in Peinlichkeit umkippt, verdankt er den Hauptdarstellern - Pascal Greggory überzeugend in Selbstmitleid und Selbstzweifel, Najat Benssallem stark in ihrer Schwäche. mk.
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