Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande: Der Jubiläumsfall bringt ein starkes neues Ermittler-Duo und Alltagspoesie nach Halle.
Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande
Darsteller und Crew
Regisseur
Produzent
- Iris Kiefer,
- Eike Goreczka
Darsteller
- Peter Kurth,
- Peter Schneider,
- Andreas Schmidt-Schaller,
- Anita Vulesica,
- Till Wonka,
- Hermann Beyer,
- Cordelia Wege,
- Thorsten Ranft,
- Sebastian Weber,
- Thomas Gerber
Drehbuch
- Thomas Stuber,
- Clemens Meyer
Kamera
Kritiken und Bewertungen
Kritikerrezensionen
Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande Kritik
Polizeiruf 110: An der Saale hellem Strande: Der Jubiläumsfall bringt ein starkes neues Ermittler-Duo und Alltagspoesie nach Halle.
Der Jubiläumsfall bringt ein starkes neues Ermittler-Duo und Alltagspoesie nach Halle.
Für den Jubiläums-„Polizeiruf 110“ hat sich der MDR etwas Besonderes einfallen lassen: Mit Peter Kurth und Peter Schneider gibt es nicht nur ein neues, sich gut ergänzendes Ermittler-Duo. Auch hinter - und kurz vor - der Kamera findet sich mit Regisseur Thomas Stuber und Autor Clemens Meyer ein besonderes Gespann ein, das in der Vergangenheit schon wiederholt und gekonnt zum Beispiel bei „In den Gängen“ den Fokus auf die Ränder der Gesellschaft lenkte. So ist es auch bei den Ermittlungen im nächtlichen Mordfall in „An der Saale hellem Strande“, bei dem ein Mann Messerstiche in Unterleib und Lunge nicht überlebte. Da die beiden Kripo-Ermittler im Dunkeln tappen, greifen sie zur Funkzellenauswertung, die bei der Befragung der potenziellen Zeugen allerhand kuriose und interessante Persönlichkeiten ins Büro spült. Dieses Kaleidoskop von teils abgehängten, teils vor sich her lebenden, aber immer wahnsinnig authentisch wirkenden Menschen stellt das Herzstück dieses herrlichen „Polizeirufs“ dar. So ist es auch ein großes, mit Poesie, Pfeffi-Likör, Zwischenüberschriften und flackernden Lampen erzähltes Ensemblestück geworden, das für seine Protagonisten, insbesondere auch seine beiden geerdeten Ermittler, die Zeit zum Innehalten findet. Halle an der Saale hat hier einen melancholischen Glanz, der gerade auch auf die Figuren fällt. Herausgehoben seien, nur weil es besonders schöne Charakter-Miniaturen sind, Hermann Beyer als stoischer ehemaliger Bahnmitarbeiter, der sich in seinem Ruhestand zur Beruhigung Zugdurchsagen auf Schallplatte anhört. Oder aber Cordelia Wege als flirtende Zeugin Katrin Sommer, die lustvoll ein weitverzweigtes Affären-Netzwerk betreibt, um sich nicht mit der eigenen inneren Leere beschäftigen zu müssen.
Michael Müller.
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