New York, I Love You: Omnibus-Film nach dem Muster von "Paris, je t'aime", in dem elf Regisseure eine funkelnde Hommage an die Metropole und ihre liebenswert-skurrilen Bewohner liefern.
Nach dem Muster von „
Paris, je t’aime“ realisieren elf Regisseure aus aller Welt eine funkelnde Hommage an die faszinierende Metropole am Hudson River und ihre liebenswert-skurrilen Bewohner.
Der zweite Omnibusfilm der „Cities Of Love“-Serie führt ins aufregende New Yorker Leben und erzählt seltsame Liebesgeschichten aus der urbanen Welt unterschiedlicher Kulturen, von Großstädtern und ihren romantischen, pragmatischen oder melancholisch geprägten Beziehungen, vom One Night Stand bis hin zum ganz großen Gefühl. Waren in „Paris, je t’aime“ die Episoden in sich abgeschlossen, sind hier die Grenzen fließend, tauchen Figuren in Nebenszenen wieder auf, scheinen mit einem unsichtbaren Band verbunden. In der bunten Collage mischen sich Humor und Traurigkeit, aber egal was passiert, die Menschen im Melting Pot bieten den Unwägbarkeiten des Alltags die Stirn.
Jede Geschichte dauert acht Minuten, jeder Regisseur hatte mit dem Kameramann seiner Wahl zwei Tage Zeit zum Drehen und sieben Tage für den Schnitt, während der nächste schon mit den Dreharbeiten begann. Produktions- und Kostümdesigner und weitere Mitglieder des Teams blieben - wie schon bei „
Paris je t’aime“ - dieselben.
Die Episoden führen in unterschiedliche Stadtteile, von Soho über Chinatown bis zum Central Park. So erzählt Brett Ratner mal ganz anders von zwei Teenagern, einem Jungen, dem der Apotheker seine Tochter zum Abschlussball „ausleiht“. Die sitzt im Rollstuhl und dennoch endet der gemeinsame Abend im Central Park, vor allem der nächste Morgen mit einer Riesenüberraschung. Allen Hughes lässt in Greenwich Village aus einem One Night Stand im Großstadtdschungel die große Liebe entstehen, Shekhar Kapur inszeniert nach dem Drehbuch des verstorbenen Anthony Minghella, dem die Produzenten den Film widmeten, die vielleicht herzzerreißendste Episode über die Begegnung einer älteren Schauspielerin und einem traurigen Hotelpagen an der Upper Eastside. Fatih Akin treibt es nach Chinatown, wo eine junge schüchterne Chinesin zur Muse eines alten Künstlers wird. Nicht zu toppen ist Joshua Martons Beitrag über ein New Yorker Ehepaar, das am 63. Hochzeitstag in Brighton Beach spazieren geht. Sie sticheln und nerven sich, aber ihre unantastbare Liebe ist für die Ewigkeit gemacht.
Bis auf einige nicht ganz gelungene Ausnahmen entwickeln die Künstler in ihren Momentaufnahmen eine große Sensibilität für die Stadt, die niemals schläft, und ihre Bewohner, allesamt ein wenig neben der Spur. Bekannte Klischees und Postkartenbilder, der Mangel an sozialen Gegensätzen und die primäre Fokussierung auf diejenigen, die es geschafft haben, mögen etwas einseitig sein, aber die stimmige Atmosphäre von Liebe und Leben in New York funktioniert. Produzent Emannuel Benhiby plant Folgefilme in Shanghai und Rio de Janeiro. mk.