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Mutter kündigt


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Mutter kündigt: Der namhaft besetzten Tragikomödie von Rainer Kaufmann kommt in der zweiten Filmhälfte die eigentliche Geschichte abhanden.

Mutter kündigt

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Rainer Kaufmann
Produzent
  • Miriam Klein,
  • Quirin Berg,
  • Max Wiedemann,
  • Dr. Gabriela Sperl
Darsteller
  • Maren Kroymann,
  • Stefan Konarske,
  • Ulrike C. Tscharre,
  • Jördis Triebel,
  • Lena Urzendowsky,
  • Ulrich Tukur
Drehbuch
  • Freya Stewart,
  • Dr. Gabriela Sperl

Kritiken und Bewertungen

2,8
5 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
(2)

Kritikerrezensionen

  • Mutter kündigt: Der namhaft besetzten Tragikomödie von Rainer Kaufmann kommt in der zweiten Filmhälfte die eigentliche Geschichte abhanden.

    Der namhaft besetzten Tragikomödie von Rainer Kaufmann kommt in der zweiten Filmhälfte die eigentliche Geschichte abhanden.

    Wenn ein Filmtitel eine Handlung perfekt zusammenfasst, ist er entweder brillant - oder die Geschichte ist überschaubar. „Mutter kündigt“ erzählt von einer Frau Ende sechzig, die ihre Kinder nach dem Tod des Vaters vor vollendete Tatsachen stellt: Carla (Maren Kroymann) hat die Villa verkauft und mit dem Erlös die Schulden des Gatten beglichen. Den Rest verteilt sie an Rita (Ulrike C. Tscharre), Phillipp (Stefan Konarske) und Doro (Jördis Triebel), verbunden mit der Aufforderung, das Elternhaus auf Nimmerwiedersehen zu verlassen. Sie liebt ihre Kinder zwar, mag sie aber nicht, und das ist ein Problem, vor allem für den Film: Es gibt keine Figur, für die sich das Herz erwärmen könnte. Rita, Phillipp und Doro sind viel zu ichbezogen, um Sympathien wecken zu können. Für Carla und ihre Bedürfnisse haben sie sich nie interessiert. Vermutlich hat es dem Ensemble Spaß gemacht, die Rollen über gewisse Grenzen zu treiben, aber das hat zur Folge, dass sie wie typische Filmcharaktere wirken. Der Sohn zum Beispiel ist ein beziehungsunfähiger koksender Broker, den Stefan Konarske zudem sehr bühnenhaft verkörpert.

    Das hätte trotzdem eine bissige Komödie werden können, doch nach dem Rauswurf des Nachwuchses ist die Geschichte im Grunde auserzählt, weshalb sich „Mutter kündigt“ in der zweiten Hälfte streckenweise zum Musical wandelt. Immerhin kann Rainer Bock auf diese Weise eine bislang kaum bekannte Seite offenbaren: Rudi ist der „Hausfreund“ und Anwalt der Familie. Carla führt ihre Enkelin Josephine (Lena Urzendowsky) in ein Varieté, in dem Rudi zur großen Verblüffung der jungen Frau einen eindrucksvollen Travestieauftritt hinlegt. Später folgt noch ein Duett mit Carla, und diese beiden Lieder sind so famos gesungen, dass sich allein ihretwegen auch die zweite Hälfte lohnt.

    Davon abgesehen tritt der Film jedoch auf der Stelle, weil er sich viel zu früh vom Titelthema verabschiedet. Nach dem Rauswurf treffen sich die Geschwister in einer Hotelbar, wo ihnen der Alkohol die Zunge lockert und allerlei unbequeme Wahrheiten und Geheimnisse auf den Tresen kommen; das gehört zum obligaten Muster solcher Geschichten. Wirklich originell ist daher letztlich nur das Titelthema. Allerdings ist das Drehbuch (Freya Stewart, Gabriela Sperl, Ferdinand Arthuber) auch in dieser Hinsicht inkonsequent, denn in den Erzählungen wird deutlich, dass Kostümbildnerin Carla offenbar noch nie dem Stereotyp des Heimchens am Herd entsprochen hat. Auch die Regie (Rainer Kaufmann) hat sichtbare Schwächen: Eine Strandszene, in der Carla und ihre Enkelin zu Nina Hagens Klassiker „Unbeschreiblich weiblich“ tanzen, wirkt ausgesprochen inszeniert, einige Monologe muten sehr theatralisch an. Gelungen sind hingegen Carlas verstörende Alpträume vom Ehemann, einem berühmten Theaterintendanten; eine Gastrolle wie für Ulrich Tukur geschaffen.

    Tilmann P. Gangloff.
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