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Monsoon Wedding

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Monsoon Wedding: Tragikomödie um eine Hochzeit, bei der Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris aufeinander treffen.

Poster

Monsoon Wedding

Handlung und Hintergrund

Bei einer pompösen, gutbürgerlichen Hochzeit in Neu-Delhi treffen nicht nur die verschiedensten Typen, sondern auch Tradition und Moderne mit Macht aufeinander.

Mira Nair

In Neu-Delhi versammeln sich für eine kurzfristig anberaumte Hochzeit die aus aller Welt anreisenden Mitglieder der zu Reichtum gekommenen Punjabi-Familie Verma. Doch die Braut ist sich nicht sicher, dem Braut-Vater geht langsam das Geld aus, die jüngere Schwester verrät ein dunkles Familiengeheimnis und der Organisator des Festes verliebt sich in das Hausmädchen.

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Bei der sympathisch-chaotischen Familie Verma geht es drunter und drüber. Schließlich sind gerade die Hochzeitsvorbereitungen für Tochter Aditi in vollem Gange. Und zu diesem freudigen Anlass reisen Verwandte aus allen Ecken der Welt an. Viel zu tun also für den hoffnungslos überforderten Brautvater, aber auch für die Braut, die indes heimlich ihrem verheirateten Chef und Geliebten nachtrauert, und den geschäftstüchtigen Hochzeitsausrichter P.K. Dubey, der sich auch noch in die reizende Alice, Bedienstete der Vermas, verliebt.

Bei der Familie Verma sind die Hochzeitsvorbereitungen für die Tochter in vollem Gange. Während Aditi insgeheim ihrem verheirateten Chef und Geliebten nachtrauert, reisen zum freudigen Anlass Verwandte aus allen Ecken der Welt an. Mit ihrer in Neu-Delhi angesiedelten Tragikomödie rund um eine Mittelklasse-Hochzeit konnte Mira Nair nicht nur den Goldenen Löwen von Venedig 2001 gewinnen, sondern auch einen Überraschungserfolg im Kino landen.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Mira Nair
Produzent
  • Jonathan Sehring,
  • Caroline Kaplan,
  • Caroline Baron
Darsteller
  • Naseeruddin Shah,
  • Lillete Dubey,
  • Shefali Shetty,
  • Vijay Raaz,
  • Tillotama Shome,
  • Vasundra Das,
  • Parvin Dabas,
  • Kulbushan Kharbanda,
  • Kamini Khanna,
  • Rajat Kapoor,
  • Neha Dubey,
  • Ishaan Nair,
  • Randeep Hooda,
  • Roshan Seth,
  • Soni Razdan,
  • Sameer Arya,
  • Rahul Vohra,
  • Natasha Rastogi,
  • Vimla Bhushan,
  • Ira Pandey
Drehbuch
  • Sabrina Dhawan
Musik
  • Mychael Danna
Kamera
  • Declan Quinn
Schnitt
  • Allyson C. Johnson

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Monsoon Wedding: Tragikomödie um eine Hochzeit, bei der Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris aufeinander treffen.

    Satyajit Ray trifft Robert Altman, so lässt sich Mira Nairs diesjähriger Venedig-Sieger in wenigen Worten recht treffend subsumieren. Nair, hierzulande dem Arthouse-Publikum durch Filme wie „Salaam Bombay!“ oder „Mississippi Masala“ wohlbekannt, schildert in ihrer in Neu Delhi angesiedelten Tragikomödie die turbulenten Geschehnisse rund um eine Mittelklasse-Hochzeit. Dabei treffen Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, was ebenso spaßige wie ernste Folgen nach sich zieht. Kunst und Kommerz gehen bei diesem „Goldenen Löwen“-Gewinner eine dermaßen wunderbare Ehe ein, dass mit einer lukrativen Kinoauswertung durchaus gerechnet werden darf.

    1978 feierte Robert Altman „Eine Hochzeit“, die im Ergebnis nichts anderes war als eine satirische Gesellschaftsstudie der gehobenen US-Mittelklasse. 17 Jahre zuvor hatte Satyajit Ray in seinem Episodenfilm „Drei Töchter“ einen jungen Mann nach dem Studium in sein Heimatdorf zurückkehren lassen, wo seine Mutter ihn mit einer potentiellen Ehefrau erwartete. Er aber entschied sich, ein anderes Mädchen zu heiraten. Den kritischen Blick auf die Gesellschaft von heute, den hat sich Nair bei Altman „ausgeliehen“, den Widerstreit zwischen traditioneller Religion, modernen Lebensformen sowie überkommenen Feudalstrukturen bei ihrem großen Landsmann Ray „abgeguckt“. „Monsoon Wedding“ erzählt von einer zu Wohlstand gekommenen Punjabi-Sippe im zeitgenössischen Indien und ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an Neu Delhi, der Heimatstadt Mira Nairs, die heute in New York City lebt und an der Columbia Film School lehrt.

    Vier Tage lang verfolgt die Filmemacherin, nach dem vorzüglichen Drehbuch-Erstling ihrer Assistentin an der Filmschule, Sabrina Dhawan, die Hochzeitsvorbereitungen der sympathisch-chaotischen Familie Verma, deren Verwandte aus allen Ecken der Welt zu diesem (nicht nur) freudigen Anlass anreisen. Dazu verwebt sie geschickt fünf verschiedene Handlungsstränge miteinander. Etwa den der Braut Aditi, die ihrem verheirateten Chef und Geliebten nachtrauert, oder den des geschäftstüchtigen Hochzeitsausrichters P.K. Dubey, der sich hoffnungslos in die reizende Alice, Bedienstete der Vermas, verliebt.

    Insgesamt mehr als 60 Sprechrollen hat Nair besetzt, die sie am Ende des Films, wenn der Monsoon - einer Katharsis gleich - aus den Wolken prasselt und jeglichen Schmutz in die Gosse fegt, mit wunderbarer Leichtigkeit alle miteinander in Beziehung gebracht haben wird. Dabei räumt die Regisseurin ihren Darstellern, eine bunte Mischung aus indischen Stars, Laien, Newcomern und Familienmitgliedern, ebensoviel Raum ein wie der Stadt ihrer Jugend. Das Delhi von heute ist zum globalisierten Dorf mutiert, in dem Tradition und Moderne an jeder Ecke zusammenstoßen. Versace und Prada sind selbstverständlich wie Stromausfälle und Verkehrsstaus, der Laptop genauso unvermeidlich wie das Handy und die Sprache ein rasantes Gemisch aus Englisch, Hindi und Punjabi.

    Bei allem Spaß und trotz des für eine Komödie nötigen Tempos findet Mira Nair nebenbei auch Zeit, das in Indien noch weit verbreitete „Onkelchen-Phänomen“ anzuprangern. Ein riskantes, geradezu unerhörtes Unterfangen, ist sie doch die erste heimische Filmemacherin, die sich mit dem Thema Pädophilie auseinandersetzt und darüber hinaus auch noch eine Lanze für ihre Landsfrauen bricht, die sich allmählich, wenn auch nur unter großen Mühen, vom überkommenen Kastenwesen und dessen Fesseln zu lösen versuchen.

    Und schließlich erweist Nair auch dem klassischen Bollywood-Kino, dem ewigen Versuch der in Bombay beheimateten Filmindustrie Hollywood nachzuahmen, eine liebevolle Referenz. So ziehen Wolken unheilschwanger durchs Bild, wird zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit getanzt, verlieren die Verliebten wortwörtlich den Boden unter den Füßen und ist der Soundtrack erfüllt von indischen und westlichen Klängen - von so genannten Ghazals (traditionelle Liebeslieder) über modernen indischen Pop bis hin zu Jazz und Bhangra (Punjabi Folk-Pop). Kurzum: Nair ist hier eine perfekte Synthese aus amerikanischem und indischem Film gelungen, ein grenzüberschreitendes, zutiefst humanes Werk, das ebenso gut unterhält wie zum Nachdenken anregt. So soll Kino sein! geh.
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