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Meine Nachbarn mit dem dicken Hund

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Meine Nachbarn mit dem dicken Hund: Toll gespielte Freitagskomödie mit Steffi Kühnert als verlassene Ehefrau, die sich mit einem frechen kleinen Mädchen anfreundet. Aus unerfindlichen Gründen versieht die Degeto anspruchsvolle Freitagsfilme oft mit unnötig plakativen Titeln. Insofern fällt „Meine Nachbarn mit dem dicken Hund“ in jeder Hinsicht angenehm positiv aus dem Raster. Drehbuchautorin Kathi Liers erzählt darin die Geschichte einer verbitterten...

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Meine Nachbarn mit dem dicken Hund

Handlung und Hintergrund

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Kritiken und Bewertungen

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4 Bewertungen
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Kritikerrezensionen

  • Toll gespielte Freitagskomödie mit Steffi Kühnert als verlassene Ehefrau, die sich mit einem frechen kleinen Mädchen anfreundet.

    Aus unerfindlichen Gründen versieht die Degeto anspruchsvolle Freitagsfilme oft mit unnötig plakativen Titeln. Insofern fällt „Meine Nachbarn mit dem dicken Hund“ in jeder Hinsicht angenehm positiv aus dem Raster. Drehbuchautorin Kathi Liers erzählt darin die Geschichte einer verbitterten Frau um die sechzig, der das Leben keinen Spaß mehr macht, seit sich der Gatte eine Jüngere geangelt hat. Nach außen versucht Susanne (Steffi Kühnert) allerdings krampfhaft, die Fassade aufrecht zu erhalten. Das klingt nach einem Drama, das genauso düster und farblos daherkommt wie die vorzugsweise in grau gekleidete Hauptfigur, ist aber nur der Hintergrund für die Handlung.

    Der Film beginnt mit Styroporschneegestöber im Treppenhaus, für das die Tochter der neuen Nachbarn verantwortlich ist. Diese Familie ist das exakte Gegenteil der ordnungsliebenden Heldin: Die alleinerziehende junge Mutter, Kim (Zoë Valks), ist hoffnungslos damit überfordert, ihre Kochlehre und die Bedürfnisse der siebenjährigen Saphir (Theodora Tetzlaff) unter einen Hut zu bringen. Zu allem Überfluss gibt es da noch eine riesige Bordeauxdogge, die „Frau Hirschberger“ heißt (der Nachname der Familie), obwohl sie ein Rüde ist. Mit Hunden steht Susanne ohnehin auf Kriegsfuß, und das Chaos bei den Nachbarn beobachtet sie mit ständigem Kopfschütteln, zumal das Mädchen offenbar keinerlei Respekt vor Erwachsenen hat. Dennoch entsteht eine Art Freundschaft zwischen Susanne und Saphir.

    Ingo Rasper hat für die Degeto schon einige sehenswerte Filme gedreht. Die Leistungen der Hauptdarsteller sind in seinen Arbeiten ohnehin immer sehenswert. Dass eine außergewöhnliche Schauspielerin wie Steffi Kühnert dieses Niveau hält, ist keine Überraschung, die Leistung der im Fernsehen bislang absolut unbekannten Zoë Valks dagegen schon. Ganz vorzüglich geführt ist auch die junge Theodora Tetzlaff, die ihre Sache außerordentlich gut macht.

    Damit sich die Geschichte nicht ausschließlich um die Freundschaft zwischen Alt und Jung dreht, gibt es noch einige Nebenschauplätze. Neben der Paläontologie hat Susanne eine zweite Leidenschaft: Sie geht regelmäßig ins Hallenbad, um Synchronschwimmen zu trainieren. Leider sind sie und ihre beste Freundin Maria (Johanna Gastdorf) die einzigen Teilnehmerinnen, weshalb der Bademeister nicht einsieht, für die beiden Frauen das gesamte Becken zu sperren; auf diese Weise schaffen Buch und Regie die Voraussetzungen für eine wunderbare Schlusssequenz, als sich das komplette Ensemble (bis auf den Hund) im Schwimmbad einfindet. Zwischendurch geraten die beiden Freundinnen allerdings heftig aneinander, als Maria rausfindet, dass Susanne dem Rest der Welt eine heile Welt vorgaukelt, und ihr vorwirft, sie tauche generell gern ab, wenn’s brenzlig werde. Der andere Seitenstrang gilt Kim und ihren Nöten mit dem rabiaten Chef (Roman Knizka in einer Gastrolle), der wenig Verständnis dafür hat, dass die junge Mutter ihre Arbeitszeiten nach den Bedürfnissen der Tochter richten will. Kein Wunder, dass sie ihren Frust an Susanne auslässt, die sie als „Verklemmte Schrulle und „Spießeroma“ beschimpft; Saphir macht daraus auf einer ihrer Grußbotschaften „Vaklämte Schpisaoma“. Die frechen Dialoge des Mädchens sind ohnehin ein großer Spaß, und natürlich raufen sich auch die beiden erwachsenen Frauen zusammen, als nach Frau Hirschberger auch noch Saphir verschwindet. Die sanfte Musik von Martina Eisenreich ist die perfekte Untermalung für diese ausgesprochen gelungene Tragikomödie, die nicht zuletzt durch eine sorgfältige Bildgestaltung (Eric Ferranti) beeindruckt. tpg.
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