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Martha Liebermann

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Martha Liebermann: Herausragendes Drama mit Thekla Carola Wied als Witwe Max Liebermanns, die Opfer eines Komplotts wird.

Poster

Martha Liebermann

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Stefan Bühling
Produzent
  • Prof. Regina Ziegler,
  • Tillman Geithe
Darsteller
  • Thekla Carola Wied,
  • Rüdiger Vogler,
  • Fritzi Haberlandt,
  • Lana Cooper,
  • Franz Hartwig
Drehbuch
  • Marco Rossi
Kamera
  • Jan Prahl

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Martha Liebermann: Herausragendes Drama mit Thekla Carola Wied als Witwe Max Liebermanns, die Opfer eines Komplotts wird.

    Herausragendes Drama mit Thekla Carola Wied als Witwe Max Liebermanns, die Opfer eines Komplotts wird.

    Die Bilder sind düster, die Geschichte ist es auch: Martha Liebermann war die Frau von Max Liebermann, einem der wichtigsten deutschen Maler des letzten Jahrhunderts, außerdem Ehrenpräsident der Preußischen Akademie der Künste, bis die Nationalsozialisten an die Macht kamen; er war Jude. Als Witwe eines Künstlers, dessen Bedeutung selbst die Faschisten nicht leugnen konnten, genießt Martha auch nach seinem Tod noch gewisse Privilegien, aber 1943 wird sie zur unfreiwilligen Hauptfigur eines Komplotts: Ein Gestapo-Kommissar will ihre Verbindung zu einer Widerstandsgruppe nutzen, um die Regimefeinde endlich überführen zu können. Das klingt nach Thriller, aber der erzählerische Ansatz von Marco Rossi (Buch) und Stefan Bühling (Regie) ist ein anderer. Weil Martha ihre Wohnung nicht verlässt, um auf der Straße nicht als Jüdin angefeindet zu werden, ist der Film über weite Strecken ein Kammerspiel. Umso bedeutungsvoller ist die preiswürdige Kameraarbeit. Jan Prahl hat die meisten Szenen in ein dunkles Zwielicht getaucht, das der allgemeinen Stimmung entspricht. Dieser Lichtverzicht verhindert, dass die Bilder klaustrophobisch wirken. Einziger Farbtupfer sind die knallroten Lutschpastillen des Gestapo-Kommissars.

    Von herausragender Qualität sind zudem die Leistungen der Ensemblemitglieder. Thekla Carola Wied ist hier in einer ihrer besten Rollen zu sehen. Martha Liebermann bleibt bis zum bitteren Ende ihren Prinzipien treu, allerdings auch ihrer trügerischen Hoffnung, der Nazi-Spuk werde bald vorüber gehen; eine Haltung, die damals viele Menschen nicht nur jüdischen Glaubens das Leben gekostet hat. Nicht minder sehenswert ist Franz Hartwig als Gegenspieler der Witwe: Die formvollendeten Manieren des SS-Mannes bilden einen darstellerisch reizvollen Kontrast zu seinem grausamen Treiben. Seit Monaten bereits beobachten Teubner und seine Schergen eine Widerstandsgruppe rund um Hanna Solf (Fritzi Haberlandt) und ihre Tochter (Johanna Polley). Die beiden Frauen versorgen Emigranten mit falschen Pässen und verhelfen ihren zur Flucht in die Schweiz. Bislang kann die Gestapo der Gruppe nichts nachweisen. Teubner ist überzeugt: Wenn er den Druck auf die Witwe erhöht, wird sie ihre Freundin Hanna um Hilfe bitten; und dann kann er die „Solf-Bande“ ins Konzentrationslager schicken. Die Konstellation sorgt natürlich für eine gewisse Spannung, zumal sich niemand sicher sein kann, ob sich unter den Menschen in der nächsten Umgebung nicht ein Spitzel verbirgt. Bühling hat allerdings weitgehend auf vordergründigen Nervenkitzel verzichtet. Beim Festival de Télévision in Monte-Carlo ist „Martha Liebermann - Ein gestohlenes Leben“ mit der „Goldenen Nymphe“ als bester Fernsehfilm ausgezeichnet und Thekla Carola Wied als beste Darstellerin geehrt worden.

    Tilmann P. Gangloff.
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