Lotte

Handlung und Hintergrund

Lotte (Karin Hanczewski) ist eine ungestüme junge Frau um die 30, die sich wild ins Berliner Leben stürzt. Sie stolpert von einem One-Night-Stand zum nächsten, von einer Wohnung in die andere und lässt sich ungebunden im Großstadtleben treiben. Doch so ganz glücklich scheint sie dabei nicht zu sein. Immer wieder zeigt sich eine gewisse Melancholie trotz taffer Fassade. Eines Tages trifft Lotte in ihrer Stammkneipe auf Marcel (Paul Matzke), eine alte Bekanntschaft die sie am liebsten vergessen würde. Die sonst so gefasste Lotte verlässt Hals über Kopf die Kneipe, um bei ihrer guten Freundin Sabine (Christine Knispel) Trost zu finden. Am nächsten Tag ist sie auf ihrer Arbeit im Krankenhaus noch sichtlich von der Begegnung mitgenommen. Doch dann soll sich Lotte um das junge Mädchen Greta (Zita Aretz) kümmern. Schon bald entwickelt die sonst so verschlossene Lotte eine ungewöhnliche Zuneigung für das Mädchen. Doch das friedliche Miteinander hält nicht lange. Lotte findet heraus, dass Greta und Marcel einander kennen. Als sich die Blicke der drei kreuzen, wird klar, dass es keinen Ausweg mehr für Lotte gibt. Sie muss sich alten Wunden und verdrängten Gefühlen stellen.

Hintergrund „Lotte“

Julius Schultheiß‘ lakonisches Familiendrama wurde auf der Berlinale 2016 in der Nachwuchssektion „Perspektive Deutsches Kino“ gezeigt. Sein Handwerk hat der junge Regisseur an der Kunsthochschule Kassel erlernt. Um den Film zu finanzieren, hat Julius Schultheiß seinen Bausparvertrag aufgelöst und den Rest der Mittel per Crowfunding eingenommen. Die Hauptdarstellerin Karin Hanczewski ist im Gegensatz zum Regie-Newcomer schon lange als Schauspielerin tätig. Sie gehört seit Jahren zum Ensemble des Jungen Theaters Göttingen und spielte seit 2009 in zahlreichen Fernsehproduktionen unter anderem an der Seite von „Fack Ju Göhte„-Star Jella Haase.