König Otto: Ottfried Fischer als Wiener Hausmeister, der nur seiner Tochter zuliebe eine Afrikareise antritt, die sein ganzes Leben verändern wird...
Romanzen mit Ottfried Fischer haben Seltenheitswert. Als „König Otto“ aber darf er sich endlich verlieben.
Auch wenn man kein Kleinod der Fernsehunterhaltung erwarten sollte: Die Geschichte ist recht nett, und Fischer darf endlich mal aus seinem üblichen Rollenklischee heraus; zumindest ein bisschen. Der schwergewichtige Bayer spielt den Wiener Hausmeister Otto Huber, den es dank des Gewinns in einem Preisausschreiben ins afrikanische Bokanda verschlägt. Dortselbst wird er dank eines Zufalls von den Ahnen zum nächsten König bestimmt. Dem designierten Thronfolger Gandega (Dini Nondumo) gefällt das verständlicherweise gar nicht, sehr wohl aber seiner Schwester Fenda (Eloise Cupido). Der sind die Methoden des Kronprinzen ohnehin ein Dorn im Auge. Otto, der eigentlich lieber den zweiten Preis (einen Fernseher) gewonnen hätte und so schnell wie möglich wieder nach Hause will, lässt sich von Fenda breitschlagen: Er geht eine Scheinehe auf Zeit mit ihr ein, um Gandega auf diese Weise das Handwerk zu legen. Dass sich Otto und Fenda anscheinend nicht leiden können, erschwert die Sache zwar etwas, doch Ottos pfiffige Tochter Anna (Leonie Charlotte Brill) hat längst erkannt: Die beiden müssen sich lieben, schließlich streiten sie dauernd.
Autorin Eva Spreitzhofer legt Fischer ein paar harmlos klingende, realistische Rassismen in den Mund („Schau’n doch alle gleich aus“) und würzt die Handlung zudem mit einigen abenteuerlichen Situationen. Der fiese Gandega entführt Anna und ihren kleinen afrikanischen Freund, als sie ihm und dem Kunsthändler John (Georg Friedrich) auf die Schliche kommen: Die beiden exportieren in großem Stil Felle bedrohter Tierarten, Elfenbein und afrikanische Kunst. Als am Ende auch noch eine wichtige Ahnenstatue verschwindet, müssen Otto und Fenda nach Wien reisen.
Fischer, für den die Dreharbeiten äußerst strapaziös gewesen sein dürften, spielt den Grantler, der in der afrikanischen Hitze nach und nach auftaut, wie üblich als Stoiker. Um so gelungener sind die Szenen, in denen sich Otto bereitwillig den einheimischen Gepflogenheiten unterwirft und sich als weiser König entpuppt. Die deutsch sprechende Südafrikanerin Eloise Cupido ist ohnehin eine Augenweide, und die kleine Leonie Charlotte Brill macht ihre Sache ebenfalls ausgezeichnet. tpg.