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Kein Ort

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Kein Ort: Dokumentation über das Schicksal von Tschetschenien-Flüchtlingen im europäischen Asyl-Moloch, ein Appell für die Menschenwürde.

Poster

Kein Ort

Handlung und Hintergrund

Journalist Ali entging in Russland nur knapp diversen Mordanschlägen. In einem polnischen Flüchtlingsheim wartet er seit Jahren auf einen positiven Asylbescheid. Der Politaktivist Wacha hat russische Folterlager überlebt und es zwar geschafft, in Österreich aufgenommen zu werden, sein Sohn indes wird daheim weiter verfolgt. Tamara lebt illegal in Wien und kämpft mit den Folgen der schlechten medizinischen Versorgung ihrer behinderten Tochter in den Asylantenlagern. Ruslan hofft in der Ukraine die Grenze überwinden zu können.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Kerstin Nickig
Produzent
  • Michael Truckenbrodt,
  • Marcin Wierzchoslawski,
  • Jacek Kucharski
Drehbuch
  • Kerstin Nickig
Musik
  • Zoe Keating
Kamera
  • Piotr Rosolowski,
  • Jakub Bejnarowicz,
  • Andre Frenzel
Schnitt
  • Karoline Schulz

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Kein Ort: Dokumentation über das Schicksal von Tschetschenien-Flüchtlingen im europäischen Asyl-Moloch, ein Appell für die Menschenwürde.

    Ein Appell an die Menschenwürde ist Kerstin Nickigs Dokumentation über das Schicksal von Tschetschenien-Flüchtlingen im europäischen Asyl-Moloch.

    Die russischkundige Filmemacherin hat bereits in mehreren Dokus die untragbare Situation der Tschetschenen angemahnt, sie filmt gegen das Vergessen eines Krieges, der fast den gesamten Nordkaukasus verheert hat. Hier erzählt sie vier Geschichten von Menschen und ihren Familien, die teils seit Jahren in unwürdigen Asylverfahren auf eine Aufnahme in die EU hoffen, um endlich in Frieden leben zu dürfen. 2008 stellten sie die zweitgrößte Gruppe an Asylbewerbern, in Polen sogar 90 Prozent. Ihre Aussichten auf Erfolg werden immer geringer. Doch wer verzweifelt ist, versucht es immer wieder, auch wenn er festsitzt, in der Ukraine, in Polen oder Österreich, dort legal oder illegal ausharrt und hofft. Sie haben die schlimmste Folter überlebt, sind traumatisiert oder können einfach ihre Familie nicht ernähren und träumen den Traum von Glück und Frieden, der an den Abwehrmechanismen der europäischen Asylpolitik oftmals zerplatzt. Politaktivist Wacha bangt um seinen in Russland verfolgten Sohn, der Zustand von Tamaras behinderter Tochter hat sich aufgrund der schlechten medizinischen Betreuung in den Flüchtlingsheimen dramatisch verschlechtert, Ruslan vermisst schmerzlich seine Familie und hat doch kaum Chancen sie nachzuholen. Diese Schicksale schildert Nickig leise und subtil, verzichtet auf spektakuläre Szenen von Kriegsgräueln, von denen es genug gegeben hätte.

    Mindestens so wichtig wie das, was der sensible Film zeigt, ist das, was er nicht zeigt, nicht zeigen kann: Der tschetschenische Despot Kadyrov verbreitet seinen Terror bis ins europäische Exil, um politische Gegner kaltzustellen. Diese von Killern verbreitete Angst spiegelt sich hier wieder - kaum ein Flüchtling wollte gefilmt werden und wenn, dann äußerten sie ihre Proteste gegen die Lage in der Heimat nicht vor der Kamera. Außerdem erlaubte das mühsame Verfahren für Drehgenehmigungen bei den Behörden keine sinnvolle Planung, zu unerwartet und überraschend kamen die Abschiebungen und in Tschetschenien waren Leib und Leben des Filmteams bedroht. Dadurch erhält „Kein Ort“ eine gewisse Strukturlosigkeit, die die Lebenssituation der Protagonisten widerspiegelt, die nirgends willkommen und in einer kafkaesken Warteschleife gefangen sind. In dieser Existenz ohne Zukunft sind glückliche Momente rar gesät. Ihre Odyssee, Ausweglosigkeit und Sehnsucht nach einem menschenwürdigen Leben bündelt die humanitäre Doku eindringlich.

    tk.
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