Für Springreiterin Louise ist die Welt in Ordnung. Gerade hat sie das letzte Turnier ihrer Karriere gewonnen: Sie soll mit Partner Markus in Dubai die Leitung einer Pferdezucht übernehmen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Der Sieg wird ihr aberkannt, weil Markus ihren erkrankten Hengst gedopt hat; damit würde Louise ihre Zuchtlizenz verlieren. Außerdem will Stiefmutter Marianne das Gestüt ihres verstorbenen Gatten verkaufen. Und dann sorgt Axel, ein Freund aus Kindertagen, auch noch für große Verwirrung ihrer Gefühle.
Inga Lindström: Sprung ins Glück: Romantisches um eine schwedische Springreiterin und einen Tierarzt.
Nach bewährtem Muster präsentiert Christiane Sadlo alias Inga Lindström wieder einen ihrer gefühlssatten Schwedenhappen. Landschaft und Musik scheinen immergleich, die Darsteller sind austauschbar, Figuren und Handlung gehorchen ohnehin einer durchdeklinierten Dramaturgie:
Die blonde junge Frau (Doreen Dietel) ist die tapfere Heldin, die alle Herausforderungen mannhaft meistert, der schmucke Kerl (Erol Sander) ist die Liebe ihres Lebens, und das Happy End ist so garantiert wie die Auflösung aller Konflikte in Wohlgefallen. Am Schluss zeigt sogar die Gegenspielerin (Nicola Tiggeler) Größe, weil sich ausgerechnet ein Banker (Siegfried Rauch) als Mann mit Herz entpuppt. Andererseits: Wen wundert’s, ist der Mann doch der Vater vom neuen Freund der Heldin. Während sich Doreen Dietel durchaus für Aufgaben empfiehlt, in denen sie mehr zu tun hat als Erol Sander anzuschmachten, gibt der einmal mehr den Frauenversteher. Aber genau das will die Zielgruppe (Romantikerinnen ab fünfzig) ja angeblich haben, und solche Aufgaben kosten Sander, der sich auch gern am Degeto-Freitag im „Ersten“ tummelt, gerade mal ein Lächeln. All das ist zwar Fernsehen von gestern, doch solange die Lindström-Filme bis zu oder gar über acht Millionen Zuschauer(innen) haben, dürfte Claus Beling (Hauptredaktionsleiter Unterhaltung-Wort) beim ZDF Narrenfreiheit genießen. tpg.