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Heimspiel

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Heimspiel: Doku über den Ostberliner Eishockeyclub der "Eisbären" und gleichzeitig eindringlicher Blick auf deutsch-deutsche Absurditäten.

Handlung und Hintergrund

Da brüllen sich die Fans die Kehle aus dem Leib, variieren alte FDJ-Lieder und schwenken fröhlich Fahnen aus der DDR, wenn die Eishockey-Eisbären durchs Stadion in Hohenschönhausen fetzen. Viele Fans waren schon vor der Wende dabei. Doch zieht beim ostdeutschen Club ein Bayer die Fäden als Manager, ein Wessi-Sponsor sorgt für Sponsorengelder, und auf dem Eis tummeln sich auch Kanadier oder Amerikaner.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Pepe Danquart
Produzent
  • Mirjam Quinte
Drehbuch
  • Pepe Danquart
Musik
  • Walter W. Cikan,
  • Eddi Siblik
Kamera
  • Michael Hammon
Schnitt
  • Mona Bräuer

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Heimspiel: Doku über den Ostberliner Eishockeyclub der "Eisbären" und gleichzeitig eindringlicher Blick auf deutsch-deutsche Absurditäten.

    Die „Eisbären“ sind los: der frühere Ostberliner Eishockeyclub Dynamo fungiert nicht nur unter neuem Namen, sondern symbolisiert gleichzeitig Ostalgie und Selbstbewusstsein ehemaliger DDR-Bürger. Oscar-Preisträger Pepe Danquarts („Schwarzfahrer“) eindringlicher Blick auf deutsch-deutsche Absurditäten ist komisch und traurig zugleich.

    Unbeteiligte Wessis werden den Kopf schütteln: da brüllen sich die Fans der „Eisbären“ die Kehle aus dem Leib, variieren alte FDJ-Lieder und schwenken fröhlich Fahnen und Wimpel aus der DDR. Der harte Kern war schon vor der Wende dabei, erlebte Niedergang und Aufstieg des Vereins. Der Wellblechpalast in der Berliner Plattenbaugegend Hohenschönhausen wirkt wie eine krude Mischung aus Tollhaus und Kultstätte. Dort werden die auf dem Eis herumfetzenden Mannen zu Ikonen einer alten/neuen Identität. Die Fans („Ich bin gerne Ossi und stehe auch dazu“) empfinden wieder Zusammenhalt und verloren geglaubtes Gemeinschaftsgefühl, manchmal kommt richtig Kalte-Kriegs-Stimmung auf, wenn es heißt, „wir sind stolz auf den Osten, weil er den Westen schlägt“. Wenn die Westberliner „Capitals“ was auf die Mütze kriegen, katapultiert das die geknechtete, an der sozialen Gerechtigkeit zweifelnde ostdeutsche Seele in den Siebenten Himmel.

    Pepe Danquart verknüpft Fan-Aussagen und Histörchen mit dem Spielgeschehen, schaut aber auch hinter die Kulissen. Und da ist der Club nicht mehr nur ostdeutsch. Ein waschechter Bayer zieht die Fäden als Manager, ein Wessi-Sponsor sorgt für Sponsorengelder, auf dem Eis tummeln sich auch Kanadier oder Amerikaner, eine direkte Beziehung zwischen Fans und ihren Stars fehlt. Das tut der Begeisterung für den „Stasi-Club“ aber keinen Abbruch, auch wenn man sich gewünscht hätte, dass der Regisseur da mal etwas nachgebohrt hätte. Er verleugnet die Sympathie für seine Protagonisten nicht, gibt sie nie der Lächerlichkeit preis. Diese deutsch-deutsche Wirklichkeit zeigt, dass die Mauer in den Köpfen eher wächst als verschwindet. Ganz nebenbei erzählt Danquart auch ein Stück DDR-Geschichte. Wenn ein ehemaliger Dynamo-Funktionär oder eine betagte Nachwuchsbetreuerin aus dem Nähkästchen der Vergangenheit plaudern, ist das nicht nur unterhaltend, sondern manchmal auch anrührend. Trotz kleiner Schwächen - man weiss oft nicht, wer oder was der Gesprächspartner ist, manche Zusammenhänge erschließen sich nur Insidern der Szene - überzeugt dieser Dokumentarfilm durch Realitätsnähe, suggestive Kamera und suggestive Musik. mk.
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