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Tödliche Geheimnisse

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Tödliche Geheimnisse: Thriller vor dem Hintergrund des Transatlantischen Freihandelsabkommens.

Poster

Tödliche Geheimnisse

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Sherry Hormann
Produzent
  • Dr. Jürgen Schuster,
  • Felix Zackor,
  • Dr. Gabriela Sperl,
  • Solmaz Sohrabi
Darsteller
  • Nina Kunzendorf,
  • Anke Engelke,
  • Katja Riemann,
  • Oliver Masucci,
  • Paula Beer,
  • Leonard Scheicher,
  • Hary Prinz,
  • Sabine Timoteo,
  • Sebastian Rudolph,
  • Pegah Ferydoni,
  • Bernhard Schütz,
  • Hilde van Mieghem,
  • Johann Jürgens,
  • Sebastian Hülk,
  • Julius Feldmeier,
  • Franz Hartwig,
  • Jeff Burrell
Drehbuch
  • Florian Oeller
Musik
  • Fabian Römer,
  • Steffen Kaltschmid
Kamera
  • Armin Golisano
Schnitt
  • Sandy Saffeels
Casting
  • Simone Bär

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,2
11 Bewertungen
5Sterne
 
(6)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(4)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Kritikerrezensionen

  • Tödliche Geheimnisse: Thriller vor dem Hintergrund des Transatlantischen Freihandelsabkommens.

    Das Unterfangen ist ebenso mutig wie riskant: Hinter dem eher nichtssagenden Titel „Tödliche Geheimnisse“ verbirgt sich ein Thriller über das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP.

    Natürlich ist das Vertragswerk als solches unverfilmbar, zumal die umstrittenen Passagen in einer politischen Talkshow besser aufgehoben sind. Daran krankt auch Florian Oellers Drehbuch, weil die handelnden Personen mehrfach die entsprechenden Positionen referieren müssen. Der erzählerische Ansatz hingegen ist auf Anhieb fesselnd: Das Berliner Nachrichtenmagazin Der Puls bekommt das Angebot, sich in einem Brüsseler Hotel mit einem Whistleblower (Oliver Masucci) zu treffen; der Jurist hatte im Auftrag eines multinationalen Konzerns maßgeblichen Anteil am Zustandekommen des Vertragswerks und ist bereit, brisante Details zu verraten. Puls-Chefredakteurin Berger (Anke Engelke) schickt ihre beste Journalistin, Rommy Kirchhoff (Nina Kunzendorf). Mitten im Interview wird Rommy unter einem Vorwand aus dem Raum gelockt. Als sie zurückkehrt, sind die Männer verschwunden; sie wird aus dem Verkehr gezogen und erwacht Stunden später auf einer Parkbank. Ihre Recherchen führen die Reporterin schließlich zu dem Konzern, für den der Jurist gearbeitet hat: Norgreen Life dominiert den weltweiten Handel mit gentechnisch verändertem Saatgut und dem passenden Pflanzenschutzmittel, das im Verdacht steht, Krebs zu erregen; tatsächlich war es die Erkrankung seiner Frau, die den Whistleblower bewogen hat, die Seiten zu wechseln.

    Die Geschichte erfüllt alle Voraussetzungen für einen erstklassigen Wirtschafts-Thriller, zumal schon allein die drei Hauptdarstellerinnen sehenswert sind. Dritte im Bunde neben Kunzendorf und Engelke ist Katja Riemann in der schillerndsten Rolle des Films: Sie spielt Lilian Norgren, die charismatische Tochter des Konzerngründers und heutige Geschäftsführerin. Dank Riemann bleibt lange offen, ob die Frau wirklich über Leichen gehen würde. Zwischendurch verliert sich Oeller allerdings in einigen Nebenschauplätzen. Dass Der Puls mit einem Rückgang der Auflage zu kämpfen hat und die Chefredakteurin Karin Berger die journalistischen Werte gegen den Verlagsvertreter (Hary Prinz) verteidigen muss, passt noch ins Bild, weil sie und Rommy für eine Vierte Gewalt stehen, die mutig allen Widrigkeiten trotzt, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Eher überflüssig ist dagegen, dass Karin und Rommy eine Beziehung hatten. Das nachgereichte Eheleben von Holthaus bekommt ebenfalls unangemessen viel Platz, zumal der Umgang mit den entsprechenden Rückblenden etwas unglücklich ist (Regie: Sherry Hormann); sie sind ohnehin nur dank typischer Hinweise („zehn Jahre früher“) überhaupt als solche zu erkennen, weil die Figuren keine Spur jünger aussehen. Immerhin wird auf diese Weise vermittelt, wie clever der Jurist die Schlupflöcher ins TTIP-Vertragswerk geschmuggelt hat, damit Norgreen Life später deutsche Gesetze umgehen kann. Außerdem stellt sich raus, dass er ein Verhältnis mit der Konzernchefin hat; und Rommy muss schließlich erkennen, dass sie bloß eine Figur in einem abgekarteten Spiel ist.

    Dass „Tödliche Geheimnisse“ dennoch nicht der ganz große Wurf geworden ist, liegt ausdrücklich nicht an den vorzüglichen Schauspielern. Gerade die Rückblenden unterbrechen den Rhythmus des Films jedoch immer wieder. Trotzdem ist es Oeller („Tatort: Zorn Gottes„) auf eindrucksvolle Weise gelungen, das Unbehagen vieler Menschen gegenüber dem Transatlantische Freihandelsabkommen in eine fesselnde Handlung umzumünzen. Es ist der Degeto hoch anzurechnen, einen derart gegenwartsbezogenen Film in Auftrag gegeben zu haben; die Überlänge von 105 Minuten ist völlig angemessen. Angesichts der häufigen Schauplatzwechsel ist kaum zu glauben, dass „Tödliche Geheimnisse“ innerhalb von nur 25 Drehtagen entstanden ist. tpg.
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