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Gefangen im Kaukasus

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Kavkazski plennik: Preisgekröntes, atmosphärisch dichtes Antikriegs-Drama im Tschetschenienkonflikt, nach einer Tolstoi-Erzählung.

Poster

Gefangen im Kaukasus

Handlung und Hintergrund

Mitten im Tschetschenienkrieg: Zwei russische Soldaten werden als Geiseln in einem abgelegenen Bergdorf gefangen gehalten, um sie gegen den in russische Hände gefallenen Sohn des Geiselnehmers auszutauschen. Mit der Zeit des Kennenlernens werden in den Augen der Dorfbewohner aus den feindlichen Soldaten Menschen, aus den Menschen Freunde.

In einem entlegenen Bergdorf Tschetscheniens werden zwei russische Soldaten als Geiseln gefangengehalten. Sie sollen gegen den inhaftierten Sohn des Dorfchefs ausgetauscht oder getötet werden. Während sich die Verhandlungen schier endlos hinziehen und alle Beteiligten zum Warten verurteilt sind, entwickeln sich zwischen den Wärtern und ihren Gefangenen menschliche Gefühle - die erbitterten Feinde entdecken, daß auch ihre Widersacher humane Wesenszüge besitzen…

Preisgekröntes, atmosphärisch dichtes Antikriegs-Drama im Tschetschenienkonflikt, nach einer Tolstoi-Erzählung.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Sergei Bodrov
Produzent
  • Boris Giller
Darsteller
  • Oleg Menschikow,
  • Sergei Bodrow jr.,
  • Dschemal Sicharulidse,
  • Susanna Mechraliewa,
  • Alexei Zharkow,
  • Walentina Fedotowa
Drehbuch
  • Sergei Bodrov,
  • Arif Aliyev,
  • Boris Giller
Musik
  • Leonid Desjatnikow
Kamera
  • Pawel Lebeschew
Schnitt
  • Olga Grinschpun,
  • Vera Kruglowa,
  • Alain Baril

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

  • Gefangen im Kaukasus: Preisgekröntes, atmosphärisch dichtes Antikriegs-Drama im Tschetschenienkonflikt, nach einer Tolstoi-Erzählung.

    Russische Filme müssen nicht zwangsläufig schwermütig sein. Sergei Bodrows vielfach ausgezeichnetes Anti-Kriegs-Drama über das Morden in Tschetschenien vereint Ernsthaftigkeit, Ironie und bitteren Humor zu einer poetisch-realen Tragikomödie, in der es weniger um den momentanen Konflikt als um die zugrundeliegenden Mechanismen geht. Auf den literarischen Spuren Leo Tolstoi, auf dessen Novelle „Ein Gefangener im Kaukasus“ das Drehbuch basiert, gewinnt der 49jährige Regisseur dem Hegemonialkrieg transnationale, überzeitliche Elemente ab, deren humanes Anliegen tief berührt.

    Bei einem Scharmützel im tschetschenischen Bergland werden zwei russische Soldaten gefangen genommen und in ein abgelegenes Muslimdorf verschleppt. Als Geiseln sollen sie gegen den Sohn des Clanchefs ausgetauscht oder andernfalls getötet werden. Abgeschnitten von jeder Zivilisation gibt sich der Zyniker Sascha (gespielt vom international bekannten Oleg Menschikow, dem KGB-Dandy aus „Die Sonne, die uns täuscht“) keinen Illusionen hin, während der blutjunge Rekrut Vanja (Sergei Bodrow Jr., der Sohn des Regisseurs) auf einen Ausweg hofft. In den endlosen Tagen der Ungewißheit entwickelt sich zwischen den Gefangenen ein tiefes Gefühl der Verbundenheit. Auch zu ihren Bewachern entstehen freundschaftliche Bande. Als jedoch das zweite Ultimatum verstreicht, wagen die Gefangenen die Flucht, nach der es nur noch Feinde gibt. Blut fließt, Menschen sterben, Haß und Rache gewinnen wieder die Oberhand.

    Von der Landserromantik ist in Bodrows konzentrierten Bildern dabei sowenig zu spüren wie von rührseliger Auflösung ins Psychologische. Ohne einen fast dokumentarischen Blick auf die mittelalterliche Welt der Bergregion aufzugeben, hält die Filmparabel zwischen beobachtender Analyse und dramaturgischer Gestaltung geschickt die Waage und enthüllt tiefverwurzelte Vorurteile und Ressentiments als Voraussetzung des blutigen Gemetzels. Wenn am Ende vier Kampfjets Richtung Gebirge donnern, um die Kameraden zu rächen, ernährt der Krieg zwar weiterhin den Krieg, doch die Trauer, die einen angesichts dieser Zwangsläufigkeit überwältigen will, hält Momente wie Strohhalme fest, in denen aus fremden Feinden menschliche Wesen wurden, die kollektive Gehirnwäsche im persönlichen Kontakt zeitweise außer Funktion gesetzt war. led.
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