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Extreme Leidenschaft - Passion

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Passion: Exzentrische Künstlerbiographie im Ken-Russell-Stil über den australischen Komponisten Percy Grainger.

Poster

Extreme Leidenschaft - Passion

Handlung und Hintergrund

Der australische Komponist Percy Grainger ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts die musikalische Antwort auf Oscar Wilde: Mit seinen unkonventionellen Stücken und unberechenbaren Darbietungen schockt er die feine Gesellschaft. Exzentrisch ist auch sein Privatleben: Mit seiner Mutter Rose verbindet Grainger eine enge Beziehung. Dann tritt die Pianistin Karen in sein Leben, mit der er eine SM-Beziehung pflegt.

Anfang des 20. Jahrhunderts gilt der geniale australische Pianist Percy Grainger als musikalisches Pendant zu Oscar Wilde. Das liegt zum einen an seinen unkonventionellen Kompositionen und den unberechenbaren Darbietungen, mit denen er die feine Gesellschaft schockiert. Zum anderen aber auch an seinem Liebesleben. Dabei im Focus: Die intensive Beziehung zu seiner Mutter Rose sowie das Verhältnis mit der dänischen Pianistin Karen, die nicht nur seine Meisterschülerin, sondern auch seine sadomasochistische Partnerin wird.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Peter Duncan
Produzent
  • Matt Carroll
Darsteller
  • Barbara Hershey,
  • Richard Roxburgh,
  • Claudia Karvan,
  • Emily Woof,
  • Simon Burke,
  • Linda Cropper,
  • Julia Blake
Drehbuch
  • Don Watson
Musik
  • Christine Woodruff
Kamera
  • Martin McGrath
Schnitt
  • Simon Martin

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Extreme Leidenschaft - Passion: Exzentrische Künstlerbiographie im Ken-Russell-Stil über den australischen Komponisten Percy Grainger.

    Ein Film wie ein schillernder Essay über eine höchst widersprüchliche, funkelnd unberechenbare Künstlerpersönlichkeit: Percy Grainger, australischer Pianist, Komponist, Arrangeur - ein Mann, der die Frauen liebte und seine Mutter auf eine exzeptionelle Weise. Regisseur Peter Duncan („Children of the Revolution“) inszeniert Szenen aus dem Leben Graingers, der 1961 in New York starb, mit der engagierten und oft auch liebevollen ironischen Distanz eines passionierten und dennoch staunenden Erzählers.

    Vor allem liebt Duncan seine Schauspieler, und sie sind der unumstrittene Mittelpunkt dieses eigenwilligen, oft bizarr faszinierenden, manchmal irritierenden, sperrigen Films über ein ziemlich wildes, abenteuerliches, egosüchtiges Künstlerleben. Richard Roxburgh ist der exzentrische Musiker mit unaufdringlich überzeugendem Charisma, dass man ihm extreme Widersprüchlichkeit und selbst eindeutig abstoßende Verhaltensweisen nicht wirklich verübelt. Barbara Hershey in der Rolle der Mutter, die fast zu jung wirkt und deshalb momentweise für Graingers Geliebte gehalten werden könnte, strahlt Geheimnis aus und zurückhaltend bestimmten leidenschaftlichen Besitzanspruch. Emily Woof als Graingers Schülerin, Geliebte und sadomasochistische Partnerin meistert diesen Zwischen-den-Fronten-Part mit stilsicherer Bravour als interessante Studie eines individualistischen, starken und trotz allem sehr weiblichen Charakters.

    Die Handlung des Film konzentriert sich auf ein Jahr im Leben des genialen Musikers, als er der Star der Londoner Gesellschaft ist, obwohl er nicht gerade mit großer Begeisterung die Werke anderer Komponisten spielt, um seinen Lebensstil zu finanzieren. Immer wider hat er verrückte Einfälle, läuft in handgewirkten Alternativ-Klamotten rum, zeigt sich als Naturliebhaber, aber mit rowdyhaftem Verhalten, geißelt sich selbst, liebt die Verlobte seines besten Freundes, ist mit Hingabe und Zuwendung der Sohn seiner Mutter, findet seine Meisterschülerin, Geliebte und SM-Partnerin. Und er stellt sich dem Augenblick der Wahrheit, in dem er sich entscheiden muss, welche Frau für sein Leben die wichtigste ist.

    Duncans Erzählstil lädt ganz bewusst nicht zur gewohnten Identifizierung ein, sondern eher zur Betrachtung und nachdenklichen Reflektion über außergewöhnliche Menschen, die ihr Leben innerhalb der großbürgerlichen bis adeligen Gesellschaft führen, aber immer wieder gerade deshalb gegen die Regeln und Konventionen verstoßen. Vor allem Percy Grainger, der zu seiner Zeit wahrscheinlich nicht bizarrer war, als heute Michael Jackson, war in seiner Fantasie und Kreativität jemand, der ohne Freiheit nicht existieren konnte. Das fing bei seiner Vorliebe für die freien Improvisationen des Jazz im Gegensatz zu den starren Tonalitäten der klassischen Musik an und hört bei der komplexen, existenzialistischen, keineswegs inzestuöse Beziehung zur Mutter noch lange nicht auf. Ein Arthouse-Publikum wird diesen speziellen Film zu schätzen wissen, und Musikliebhaber sollten ihn nicht verpassen, schließlich hat der populäre irische „Danny Boy“ erst durch Graingers Arrangement Weltberühmtheit erlangt. fh.
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