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Ella Schön: Das Glück der Erde

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Ella Schön: Das Glück der Erde: Eine Trilogie bringt die Reihe mit Annette Frier als autistische Juristin zu einem krönenden Abschluss.

Poster

Ella Schön: Das Glück der Erde

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Holger Haase
Produzent
  • Stefan Raiser,
  • Sibylle Illner
Darsteller
  • Annette Frier,
  • Julia Richter,
  • Reiner Schöne,
  • Luise Helm,
  • Oscar Brose,
  • Heike Hanold-Lynch,
  • Mathias Junge
Drehbuch
  • Elke Rössler
Musik
  • Martina Eisenreich
Kamera
  • Konstantin Kröning
Schnitt
  • Torsten Lenz

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Ella Schön: Das Glück der Erde: Eine Trilogie bringt die Reihe mit Annette Frier als autistische Juristin zu einem krönenden Abschluss.

    Eine Trilogie bringt die Reihe mit Annette Frier als autistische Juristin zu einem krönenden Abschluss.

    Fünf Jahre und elf Filme lang hat Annette Frier eine Frau verkörpert, die keinen Humor versteht, stets eine Goldwaage dabei hat, selten eine Miene verzieht und wie ein Roboter spricht. Es wäre zwar nicht angebracht, die schauspielerischen Fähigkeiten der Kölnerin aufs komödiantische Fach zu reduzieren, doch eins lässt sich mit Fug und Recht feststellen: Ella Schön und ihre Darstellerin haben nicht viel gemeinsam; aber darin liegt ja der Reiz dieses Berufs. Die von Simon X. und Elke Rössler im Wechsel verfassten Drehbücher haben zu einem Erzählschema gefunden, das auch die Freitagsreihen „Die Eifelpraxis“ oder „Praxis mit Meerblick“ im „Ersten“ prägt: Nachdem sich die verwitwete Titelheldin mit Christina (Julia Richter), der an der Ostsee lebenden Geliebten ihres Mannes, angefreundet hatte, waren es vor allem ihre emotionalen Irrungen und Wirrungen, die für die Verknüpfung der einzelnen Geschichten sorgten.

    Das Alleinstellungsmerkmal der Reihe ist das Asperger-Syndrom der Hauptfigur. Die Autismusvariante hat zur Folge, dass Ella ihre Mitmenschen beim Wort nimmt und stets sagt, was sie denkt. Jeweils in sich abgeschlossen sind die Fälle, mit denen sie es als Referendarin in der Anwaltskanzlei ihres väterlichen Mentors Kollkamp (Rainer Reiners) zu tun bekommt. Nach diesem Muster funktioniert auch der trilogische Abschluss der Reihe: Ella ist immer noch dabei, den Liebeskummer über das Ende ihrer Beziehung zum Elektriker Jannis (Josef Heynert) zu verarbeiten. Außerdem hat sie sich in ihren Kung-Fu-Trainer (Oliver Stein) verliebt. Dann ereignet sich allerdings etwas, mit dem sie und Christina am wenigsten gerechnet hätten: Nach einem feuchtfröhlichen Abend wachen die Freundinnen am nächsten Morgen nackt nebeneinander auf und fragen sich, ob sie wohl als Paar funktionieren würden.

    Das klingt alles nicht besonders aufregend, und ohne die Asperger-Variable würde die Gleichung auch nicht erfolgreich aufgehen; dann wäre „Ella Schön“ ein Zeitvertreib wie die meisten anderen romantischen Dramen aus dem ZDF-Sonntagskosmos. Dass die Reihe mehr als bloß „Herzkino“ von der Stange ist, hat jedoch nicht nur mit den Figuren und ihren Geschichten, sondern auch mit der Umsetzung zu tun; Holger Haase hat seit der fünften Episode alle Filme inszeniert. Ähnlich großen Anteil wie Buch und Regie haben zudem Kostüm (Anne Jendritzko, von Anfang an) und Szenenbild (aktuell: Anke Osterloh). Die beiden Gewerke verdeutlichen die erheblichen Unterschiede zwischen den Freundinnen mindestens ebenso sehr wie die verschiedenen Weltanschauungen, weil sich in der Wohnumgebung ihre Persönlichkeiten widerspiegeln: hier die heile Welt von Christina, kunterbunt und gemütlich, dort die streng funktionale und betont farblose Einrichtung bei Ella. Andererseits ist der Pragmatismus der Juristin das Korrektiv, das die leicht chaotische Christina braucht, weil Ella, ihre „komische beste Freundin“, dank ihres nüchternen Blicks meist die besseren Argumente hat. Ella wiederum hat von Christina gelernt, dass sie ruhig hin und wieder mal aus der Rolle fallen darf.

    Die anwaltlichen Herausforderungen sind zwar wegen der juristischen Details durchaus interessant, bewegen sich aber auf dem handelsüblichen Niveau solcher Filme. Der Abschluss der Trilogie steht unter Christinas Motto „Mut zu Veränderung“; aber dann ist es die unflexible Ella, die für eine Überraschung sorgt. Natürlich schwelgen die Filme in der landschaftlichen Schönheit der Halbinsel; Sonnenauf- und -untergänge sind beim „Herzkino“ stets im Preis inbegriffen. Die Bildgestaltung (Konstantin Kröning) bewegt sich jedoch auf überdurchschnittlich hohem Niveau und erfreut immer wieder durch besondere Perspektiven. Trotzdem ist es letztlich die Leistung des kompletten Ensembles, die die Reihe zu etwas Besonderem gemacht hat.

    Tilmann P. Gangloff.
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