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El Clan: Eindringlicher Real-Crime-Thriller über eine freundliche Familie, die hinter der Fassade spießiger Gutbürgerlichkeit einem blutigen Handwerk nachgeht.

Handlung und Hintergrund

Buenos Aires, in den frühen 1980er Jahren: Die Puccios wirken wie eine Bilderbuchfamilie. Sie sind ordentlich, zuvorkommend und respektierte Mitglieder ihrer Gemeinschaft. Was viele nicht ahnen: Hinter der freundlichen Fassade verbirgt sich ein blutiges Geheimnis. Drei Familienmitglieder sind Schwerverbrecher, die bekannte Persönlichkeiten entführen, um eine hohe Lösegeldsumme zu erpressen. Ist das Geld erstmal da, wird das Opfer gnadenlos getötet und die Leiche entsorgt. Die treibende Kraft hinter den Verbrechen ist der eiskalte Patriarch Arquímedes (Guillermo Francella), ein ehemaliger argentinischer Geheimdienstler, der das Lösegeld für seine Geschäfte nutzt. Daran ist außerdem sein Sohn Alejandro (Peter Lanzani), ein beliebter Rugby-Nationalspieler, beteiligt, der seinen hohen gesellschaftlichen Status ausnutzt, um neue Opfer anzulocken. Teil der Familie sind außerdem die Mutter Epifanía (Lili Popovich) und die jüngeren Geschwister Maguile (Gastón Cocchiarale), Silvia (Giselle Motta), Guillermo (Franco Masini) und Adriana (Antonia Bengoechea). Als Alejandro sich eines Tages in Monica (Stefanía Koessl) verliebt, bekommt er erste Gewissenbisse. Er will, dass seine Familie aus dem Teufelskreis der Gewalt aussteigt. Doch der brutale Arquímedes richtet nun die Wut auf seinen ältesten Sohn. Die unglaublichen Ereignisse basieren auf einer wahren Begebenheit in Argentinien. In den 1980ern wohnte die Familie Puccio in einem wohlhabenden Vorort in Buenos Aires. Fünf Jahre lang haben drei der Familienmitglieder Angst und Schrecken verbreitet, indem sie vier Menschen entführt und drei davon getötet haben. Der Krimi-Thriller wurde auf dem 72. Internationalen Filmfestspielen in Venedig mit dem Silbernen Löwen für die Beste Regie ausgezeichnet. Die Regie wurde von dem Argentinier Pablo Trapero („Die verborgene Stadt“, „Carancho“) übernommen, während der spanische Kult-Regisseur Pedro Almodóvar („Die Haut, in der ich wohne“) zu den Produzenten zählt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Pablo Trapero
Produzent
  • Pola Zito,
  • Axel Kuschevatzky,
  • Leticia Cristi,
  • Esther Garcia,
  • Hugo Sigman,
  • Matias Mosteirin,
  • Agustin Almodóvar,
  • Pedro Almodóvar
Co-Produzent
  • Axel Kuschevatzky
Darsteller
  • Guillermo Francella,
  • Peter Lanzani,
  • Lili Popovich,
  • Giselle Motta,
  • Gaston Cocchiarale,
  • Franco Masini,
  • Antonia Bengoechea,
  • Stefania Koessl
Drehbuch
  • Pablo Trapero,
  • Julian Loyola,
  • Esteban Student
Musik
  • Sebastián Escofet
Kamera
  • Julian Apezteguia
Schnitt
  • Pablo Trapero,
  • Alejandro Camillo Penovi
Casting
  • Javier Braier

Kritikerrezensionen

  • El Clan: Eindringlicher Real-Crime-Thriller über eine freundliche Familie, die hinter der Fassade spießiger Gutbürgerlichkeit einem blutigen Handwerk nachgeht.

    Eindringlicher Real-Crime-Thriller über eine freundliche Familie, die hinter der Fassade spießiger Gutbürgerlichkeit einem blutigen Handwerk nachgeht.

    Unbändige Wut über die sozialen Missstände in Argentinien war stets das Kennzeichen der ungeschminkten Filme von Pablo Trapero, ob er nun in „Löwenkäfig“ einer schwangeren Frau in einen unmenschlichen Frauenknast folgte oder Engagierte in „Die verborgene Stadt“ in einem höllischen Slum scheitern ließ. Die gerechte Wut, das Feuer spürt man auch in jeder Einstellung von „Der Clan“, aber erstmals kanalisiert der 43-jährige Argentinier seinen Zorn in einen Genrefilm - ein Genrefilm, der auf einem realen Kriminalfall aus dem Argentinien der frühen Achtziger fußt, wohlgemerkt. So souverän ist Trapero hier im Umgang seiner filmischen Mittel, dem eleganten Springen zwischen verschiedenen Zeitebenen und der Verschmelzung von Bildern und präzise ausgewählter Rockmusik, dass man sofort an Scorsese denken muss. Vor allem „Hexenkessel“ und „GoodFellas“ standen Pate für die Umsetzung dieser aberwitzigen Geschichte einer gut bürgerlichen Familie und ihres eiskalten Patriarchen, die die Beziehungen des populären Sohnes, ein gefeierter Spieler der Rugby-Nationalmannschaft, nutzt, um reiche Mitmenschen auszuspionieren, zu entführen, immense Lösegelder einzufordern und die Entführten danach erbarmungslos zu ermorden. Brillant balanciert Trapero die disparaten Elemente, Krimigeschichte auf der einen, Porträt einer Familie auf der anderen Seite, und erhöht die Spannung, wenn sich zunehmend Fehler einschleichen und der Familienverbund ins Wanken gerät, während unten im Keller Menschen um ihr Leben flehen. All das für sich wäre packend genug, zumal der eigentlich für seine Komödienarbeit bekannte Guillermo Francello („In ihren Augen“) als freundliches Monster von nebenan absolut furchterregend ist, aber Trapero gelingt noch ein politischer Überbau: Er verschränkt die Horrorgeschichte der Familie Puccio mit der Geschichte eines Landes, das den Schrecken der Junta-Diktatur ablegen will, aber doch gefangen bleibt in den menschenverachtenden Strukturen und Denkweisen. Kein Wunder, dass die unbändige Wut des Filmemachers ungebrochen ist: Nur hat er sie noch nie so vorzüglich artikuliert wie hier. ts.
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