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Eisheimat

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Eisheimat: Porträt über sechs Frauen, die 1949 das zerstörte Deutschland verließen, um in Island Landarbeiterinnen zu werden.

Poster Eisheimat

Eisheimat

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Handlung und Hintergrund

Nach dem Krieg 1949 herrschte in Deutschland nur mehr Verwüstung. Es fehlten die Männer zum Wiederaufbau, die zurückgelassenen Frauen waren mittellos. Da erschien in den norddeutschen Zeitungen eine Annonce des isländischen Bauernverbands: „Landarbeiterinnen gesucht“. So machten sich 238 Frauen auf ins Ungewisse. Sechs betroffene Frauen, inzwischen jenseits der 80, erzählen in dieser Dokumentation, was der Aufbruch für sie bedeutete und wie sie den Neuanfang in einem fremden Land, das zuvor noch nie eine Massenzuwanderung verzeichnete, erlebt haben.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Heike Fink
Produzent
  • Juliane Thevissen
Drehbuch
  • Heike Fink
Musik
  • Julia Klomfass
Kamera
  • Birgit Gudjonsdóttir,
  • Marcel Reategui,
  • Gaby Staedler
Schnitt
  • Galip Iyitanir

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Im Dokumentarfilm "Eisheimat" geht es um eine wenig bekannte Gruppe von Gastarbeitern: deutsche Frauen, die von Island angeworben wurden, um dort in der Landwirtschaft Geld zu verdienen. Aber für die sechs hochbetagten Damen, die die Regisseurin Heike Fink in ihrem Langfilmdebüt porträtiert, wurde Island zur neuen Heimat. Ihre Erinnerungen vor der Kamera bilden ein Stück Oral History, das gerade noch rechtzeitig entstand: Eine der Protagonistinnen, Anna Anita Valtysdottir, starb bereits nach dem Ende der Dreharbeiten.

      Nach all den in Island verbrachten Jahrzehnten fühlen sich die sechs Frauen dennoch als Deutsche. Anita hält eine Meckifigur in der Hand und erzählt, dass sie einst den Kühen beim Melken deutsche Lieder vorsang, um ihre Angst vor ihnen zu bekämpfen. Ilse hat ein paar Gramm Erde aus Deutschland im Schrank, die sie mit ins Grab nehmen will. Harriet kommt immer wieder mal nach Deutschland, um "dieses Akkurate, das Genaue zu erleben und zu praktizieren". Aber sie fühlen sich alle wohl in Island und loben die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen. Durchwachsener urteilen sie über die eigenen Männer, auch wenn diese der Grund dafür waren, dass sie sich in Island niederließen.

      Fink lässt die Frauen unkommentiert sprechen, nur gelegentlich werden ein paar alte Fotografien und Zeitungsausschnitte beigefügt. Die alten Frauen wirken trotz ihrer emotionalen Offenheit auch sehr pragmatisch und zufrieden am Ende eines arbeitsreichen Lebens. Die Erzählungen werden mit Impressionen aus Natur und Landschaft angereichert. Gletscher, Dampf aus vulkanischer Erde, Lichtspiegelungen auf dem Wasser, bunte Holzhäuser in der einsamen Weite, ein paar Schafe: Wer hier lebt, muss das Alleinsein gut aushalten. Gerne hätte man mehr darüber erfahren. Aber der Film informiert generell zu wenig über die konkreten Lebensumstände der einzelnen Frauen. Eine bessere Gliederung, gelegentliches Nachhaken und ein wenig Hintergrundinformation hätten die thematisch reizvolle Dokumentation noch aufwerten können.

      Fazit: Der Dokumentarfilm "Eisheimat" über sechs deutsche Frauen, die seit über 60 Jahren in Island leben, verbindet zum Teil bewegende Erzählungen mit Naturimpressionen, lässt aber orientierende Zusatzinformationen vermissen.
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    2. Eisheimat: Porträt über sechs Frauen, die 1949 das zerstörte Deutschland verließen, um in Island Landarbeiterinnen zu werden.

      Die Dokumentation von Heike Fink erzählt von einer einschneidenden menschlichen Erfahrung, die nicht nur durch den Verlust geliebter Menschen geprägt ist, sondern vom Verlust der Heimat im doppelten Sinne. Gleichzeitig wird an den Frauen klar, wie unterschiedlich dieses Thema jeweils verarbeitet wurde: Während die eine sich ganz und gar als Isländerin fühlt, ist die andere noch immer zerrissen zwischen zwei Kulturen - und die nächste gar von deutschem Nationalstolz erfüllt. Ein eindringlicher Film, der sein Publikum nachdenklich zurücklassen wird und einmal mehr hinterfragt, was Heimat bedeutet.
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