Eine ganz heiße Nummer: Komödie um drei Damen unterschiedlichen Alters, die in einer Ortschaft im bayerischen Wald eine Sexhotline gründen.
Handlung und Hintergrund
Die Wirtschaftskrise grassiert und hat die bayerische Provinz erreicht: Nachdem im beschaulichen Marienzell die Glasgießerei ihre Tore schloss, ist auch bald Waltrauds Tante-Emma-Laden an der Reihe. Als die Bank den Kredit kündigt, bleiben ihr und den Verkäuferinnen Maria und Lena vier Wochen Zeit, das Geld zu beschaffen. Da scheint die Schnapsidee, eine Sexhotline - vorsichtshalber heimlich - zu gründen, bald wie die Rettung. In dem streng katholischen Dorf ein schlüpfriges Geschäft zu führen, beschwört freilich einen Skandal herauf.
Drei Damen in einem Dorf im bayerischen Wald gründen eine Sex-Hotline und ziehen damit den Zorn ihrer Gemeinde auf sich. Bayerische Komödie um drei Damen unterschiedlichen Alters, die eine Sexhotline gründen.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Andrea Sixt,
- Martin Richter,
- Philip Schulz-Deyle,
- Florian Deyle
Darsteller
- Gisela Schneeberger,
- Bettina Mittendorfer,
- Rosalie Thomass,
- Monika Gruber,
- Sigi Zimmerschied,
- Johann Schuler,
- Cleo Kretschmer,
- Alicia von Rittberg,
- Andreas Lust,
- Peter Mitterrutzner,
- Ferry Öllinger,
- Felix Hellmann,
- Stephan Zinner,
- Matthias Ransberger,
- Ferdinand Schmidt-Modrow
Drehbuch
Musik
- Peter Horn,
- Andrej Melita,
- Martin Probst
Kamera
Schnitt
- Markus Goller,
- Simon Gstöttmayr
Casting
Kritikerrezensionen
Eine ganz heiße Nummer Kritik
Eine ganz heiße Nummer: Komödie um drei Damen unterschiedlichen Alters, die in einer Ortschaft im bayerischen Wald eine Sexhotline gründen.
Telefonsex im Bayerischen Wald: Charmante und gut besetzte Sittenkomödie um drei Frauen, die mit ihrer Sexhotline im tief katholischen Dorf einen Skandal auslösen.
Der Regionalfilm à la Rosenmüller ist weiterhin auf dem Vormarsch und der Regisseur des Komödienhits „Friendship!“, Markus Goller, lässt nach dem Roman von Andrea Sixt - die auch das Drehbuch verfasste - drei Damen mit Geschäftssinn das Bruttosozialprodukt steigern.
Die Wirtschaftskrise hat die Provinz in Marienzell im Bayerischen Wald erreicht, die Glasgießerei ist bereits abgewickelt, der Lebensmittelladen von Waltraud, Maria und Lena demnächst an der Reihe, denn die Bank hat gerade den Kredit gekündigt. Da wird Marias Schnapsidee zum Masterplan: in dem tief katholischen Ort, wo Gott, der strenge Gemeindepfaffe (Kabarettist Sigi Zimmerschmied) und die biestige Bürgermeisterfrau Gerti (Kabarettistin Monika Gruber) alles sehen, gründen sie eine Sexhotline. Denn auf dem Land, da gibt’s koa Sünd.
Zwar wird schon mal „Die Geschichte der O“ als Ratgeberliteratur herangezogen und ein Regensburger Rotlicht-Shop besucht, aber der frivole Sextalk verzichtet breites publikums-tauglich auf allzu Anzügliches und ähnelt in seinem heiterem Charme an „Die Herbstzeitlosen“, jene Schweizer Komödie um einen Dessousladen im Emmental. Ein ironisch-idyllischer Score begleitet die mit vielen Figuren erzählte Geschichte, die Traditionelles und Modernes gleichermaßen glossiert und mit Milde die Liebe zur Heimat kundtun. Es entsteht das Sittenbild eines katholisch-bürgerlichen Milieus, dessen Berührungsängste und sexuelle Verklemmtheit dem abgeklärten Stadtmenschen vielleicht nicht zeitgemäß erscheinen mag, aber dem Spaß keinen Abbruch tut.
Mit ruhiger Hand inszeniert Goller melancholische wie komische Situationen, die vor allem aus den Anforderungen des Telefonsex, der Gläubigkeit und dem Schamempfinden des Trios entstehen. Die drei von Gerhard Polt-Kollegin Gisela Schneeberger, Bettina Mittendorfer (aus Rosenmüllers „Sommer in Orange“ und Rosalie Thomass (aus Rosenmüllers „Beste Zeit“-Reihe) gespielten Protagonistinnen halten alles finanziell zusammen und emanzipieren sich nicht nur ökonomisch, während sich die Männerwelt als triebgesteuert und anlehnungsbedürftig herausstellt. Gagreiches, publikumsorientiertes und affirmatives Lebensratgeberkino, das als sympathischer Frauenfilm funktioniert ebenso wie als fideler Schwank.
tk.
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