Ein Trick zuviel: Zwei Anwälte, die gerade eine Kanzlei gegründet haben, stehen bei ihrem ersten gemeinsamen Fall, dem Mord an einem Oberstaatsanwalt, prompt an verschiedenen Fronten.
Ein Trick zuviel: Zwei Anwälte, die gerade eine Kanzlei gegründet haben, stehen bei ihrem ersten gemeinsamen Fall, dem Mord an einem Oberstaatsanwalt, prompt an verschiedenen Fronten.
Nein, eine Kopie des juristischen Sat-1-Traumpaars „Edel & Starck“ sind sie nicht, aber die Parallelen sind nicht zu übersehen: Die Anwälte Jana Hallberg (Dennenesch Zoudé) und Christoph von Wellershoff (Simon Licht) eröffnen eine gemeinsame Praxis und zerstreiten sich gleich über den ersten Fall. Dabei ist der eigentlich klar: Einbrecher Moses Maier (Boris Aljinovic), der soeben beim Bruch in einem Wettbüro unverhofft auf eine Tasche voller großer Scheine gestoßen ist, wird gewissermaßen mit rauchendem Colt bei der Leiche des erschossenen Kölner Oberstaatsanwaltes ertappt. Trotzdem ist Jana nach einem ersten Gespräch von seiner Unschuld überzeugt. Derweil hat die Witwe des Toten Janas Kompagnon Christoph als Nebenkläger engagiert. Auch wenn es das juristische Duo unübersehbar ins Bett zieht: Nun müssen sie zumindest Tisch und Büro wieder voneinander trennen. Als Jana herausfindet, dass die trauernde Witwe (Denise Virieux) ihren Gatten am Todestag beschattet hatte, weil sie ihn in einer Affäre mit einer Kollegin (April Hailer) wähnte, lässt sie Christoph mit einem ziemlich miesen Trick ins Leere laufen. Dabei hatte der Tote bloß seine Pflicht getan und einen Mafia-König observiert, der in Köln seine Drogengelder waschen ließ - und die hat nun Maier.
Die Geschichte klingt verzwickter, als sie ist; das Drehbuch von Achim Zons und Uwe Petzold, die das Anwalts-Paar vor fünf Jahren („Der geheime Zeuge“) schon einmal zu Gegnern gemacht haben, erzählt die Geschichte mit den diversen Verdächtigen ohne überflüssige dramaturgische Schnörkel. Trotzdem hat der Film in der Inszenierung durch Peter Schulze-Rohr, der ebenfalls bereits beim ersten Fall mit dabei war, einen großen Haken: Er kann sich nicht entschließen, ob er nun spannend oder komisch sein will. Gerade Zoudé, der man die gestandene Juristin ohnehin keine fünf Sekunden lang glaubt, legt ihre Rolle vor allem komödiantisch an. Gleichzeitig geht es jedoch um Mord, und die Gefahr, in der Moses Maier schwebt, ist offensichtlich. Auch Aljinovic aber darf sich fröhlich durch die Geschichte berlinern. Und weil auch noch der Bayer Heinz-Josef Braun als ermittelnder Kommissar mitmischt, gibt’s ein fröhliches Dialektgemisch; bloß kölsch redet seltsamerweise keiner. tpg.