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Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr...

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Il est plus facile pour un chameau...: Eine reiche Französin kommt mit ihrem eigenen Wohlstand nicht zurecht und sucht Hilfe im Beichtstuhl.

Poster

Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr...

Handlung und Hintergrund

Reich sein kann ganz schön schwer sein, jedenfalls läuft die gut betuchte Federica (Valéria Bruni-Tedeschi) mit einem schlechten Gewissen durch die Welt. Da sie sich nicht durch Arbeit ihre Brötchen verdienen muss, versucht sie sich als Buchautorin. Dafür wird sie von ihrem Lebensgefährten, der aus einer Arbeiterfamilie stammt, belächelt. Als sich dann auch noch Probleme im Privatleben ausbreiten, sucht Federica Rat bei der Kirche.

Der erste und mit leicht biografischen Ansätzen geschmückte Film von Schauspielerin Valéria Bruni-Tedeschi entwickelt sich zur melancholischen Komödie mit einer vielschichtigen Betrachtung von Kindheitserinnerungen und einer liebevollen Schilderung einer besonderen Vater-Tochter-Beziehung.

Die reiche Federica hat ein schlechtes Gewissen gegenüber allen Menschen, die in weniger privilegierten Umständen leben müssen. Unter ihrem Reichtum leidet auch ihre Beziehung zu Ihrem Freund, der aus einer Arbeiterfamilie stammt und Luxus verachtet. Als dann auch noch ihr früherer Liebhaber plötzlich wieder auftaucht und ihr Vater schwer erkrankt, braucht Federica Hilfe - und sucht diese im Beichtstuhl einer katholischen Kirche.

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Darsteller und Crew

Produzent
  • Paulo Branco
Darsteller
  • Valeria Bruni-Tedeschi,
  • Chiara Mastroianni,
  • Jean-Hugues Anglade,
  • Denis Podalydès,
  • Emmanuelle Devos,
  • Lambert Wilson,
  • Yvan Attal,
  • Marisa Borini,
  • Roberto Herlitzka,
  • Nicolas Briançon,
  • Pascal Bongard,
  • Laurent Grévill,
  • Jelena Sadowskaja
Drehbuch
  • Noémie Lvovsky,
  • Agnès de Sacy
Kamera
  • Jeanne Lapoirie
Schnitt
  • Anne Weil

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr...: Eine reiche Französin kommt mit ihrem eigenen Wohlstand nicht zurecht und sucht Hilfe im Beichtstuhl.

    Reich sein kann ganz schön schwer sein, jedenfalls läuft die gut betuchte Federica mit einem schlechten Gewissen durch die Welt. Der erste und mit leicht biografischen Ansätzen geschmückte Film von Schauspielerin Valeria Bruni-Tedeschi ist in existenzieller Problemstellung und ausgeprägter Diskussionsfreudigkeit typisch französisch.

    Manchmal packt Federica die Lust an der Subversion, wenn sie mit ihrem Verlobten durch die Gegend fährt und lauthals die Internationale schmettert. Aber leider gehört sie nicht zu den „Verdammten dieser Erde“, sondern zu den verdammt Reichen - ein kleiner, aber feiner und gravierender Unterschied. Während die ersteren ackern müssen, um sich die Brötchen zu verdienen, kann sie sich in aller Ruhe und Freiheit als Buchautorin versuchen, eine Tätigkeit die der Mann an ihrer Seite auch schon mal sarkastisch als „Hobby“ bezeichnet. Da bleiben Schuldgefühle nicht aus. Neben dem eigentlich leicht zu lösenden Problem der Geldmenge erwachsen weitere Schwierigkeiten wie die Lust des Lebensgefährten auf Kinder, ein immer noch erotisch anziehender Ex-Lover und der drohende Tod des Vaters, damit einhergehend die Frage nach der möglichen Erbschaft. Und weil ihr das alles über den Kopf wächst und sie nichts mehr hasst als Entscheidungen, flüchtet sich die Heldin in eine Fantasiewelt oder des öfteren in den Beichtstuhl eines Priesters.

    Für ihr Regiedebüt wählte Valeria Bruni-Tedeschi als Titel süffisant ein Zitat Jesu aus dem Neuen Testament, der zu seinen Jüngern sprach „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn dass ein Reicher ins Reich Gottes komme“. Das bedeutet im Kontext der Handlung die Unmöglichkeit von Zufriedenheit oder Glück. Leichtfüßig erzählt die Schauspielerin, die bei uns u.a. durch Claude Chabrols „Die Farbe der Lüge“ oder Patrice Chéreaus „Die mich lieben nehmen den Zug“ bekannt wurde, in einer hübschen Mischung aus Realität und Fiktion erst einmal von Sinnsuche und Selbstfindung, wendet sich dann aber dem subtilen Porträt einer Familie zu, die durch den nahen Tod des Patriarchen zusammenfindet und trotz Animositäten untereinander an der harmonisch scheinenden Oberfläche festhält.

    Ganz langsam entwickelt sich die melancholische Komödie zur vielschichtigen Betrachtung von Kindheitserinnerungen und zur liebevollen Schilderung einer besonderen Vater-Tochter-Beziehung, dabei zeigt Bruni-Tedeschi (spielt auch die Hauptrolle) keine Angst, den Sterbeprozess wirklichkeitsnah darzustellen. Mit Selbstironie persifliert sie die Kümmerchen und das Lebensgefühl der italienisch-stämmigen „Exilanten“ in Frankreich und unterstreicht das noch durch die Besetzung von Chiara Mastroianni als ihre Schwester. Ein heiterer Spielfilm, der auf die weitere Karriere der Regisseurin/Schauspielerin neugierig macht. mk.
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