Die Unbeugsamen: TV-Actionfilm, der Knast- und Boxmilieu vereint.
Eine Mischung aus klassischem Gefängnisdrama und Underdogmovie in Form einer Rachegeschichte mit bemerkenswerten dramaturgischen Schwächen.
Ein Polizist landet, vom eigenen Kollegen gelinkt, unschuldig im Gefängnis. Jahrelange TV-Erfahrung lehrt den Zuschauer, dort wartet die Hölle. Auch die Macher des Pro-Sieben-Movies „Die Unbeugsamen“ sind diesem Reiz erlegen und lassen ihren von Wotan-Milke Möhring gespielten bedauernswerten Helden Max eine wahre Demütigungsorgie durchlaufen. Der Film greift aber auch einen zweiten Plot auf. Der Polizist, selbst ein begnadeter Boxer, soll aus den Insassen eine schlagfertige Boxstaffel rekrutieren - eine Art Resozialisierungsmaßnahme - und auf einen Kampf gegen eine Polizeimannschaft vorbereiten. Käptn des Gegners ist natürlich Max‘ verräterischer (Ex)-Kollege. Die immer wieder gern gesehene Geschichte, wie sich ein Häuflein unterschiedlichster Charaktere zusammenrauft und gemeinsame Sache macht, obwohl man eigentlich keine Chance hat, zählt zu den Stärken von „Die Unbeugsamen“. Das Highlight aus schauspielerischer Sicht liefert Hannes Hellman abgrundtief fieser „Pate“, der am Ende zeigen darf, dass er das Herz doch am rechten Fleck hat. Sehr unbefriedigend ist jedoch die krasse Schwarzweißmalerei, in der viele Charaktere angelegt sind. Vieles wirkt nicht schlüssig, etwa die wechselnden Machtverhältnisse zwischen der Gefängnisdirektorin (Anna Loos) und ihrem bitterbösen Anstaltsleiter (Patrick von Blume), zudem eine Konstellation, die direkt aus „Hinter Gittern“ transferiert sein könnte. Vor allem aber Christian Kahrmann muss den Verräter, den es zu überführen gilt, so eindimensional angehen, dass es schleierhaft bleibt, warum er die Rolle überhaupt angenommen hat. fra.