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Die Perlenstickerinnen

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Brodeuses: Ausgezeichnetes Drama über die Begegnung zweier unterschiedlicher Frauen in einer Perlenstickerei.

Poster

Die Perlenstickerinnen

Handlung und Hintergrund

Die siebzehnjährige Claire (Lola Naymark) ist schwanger, doch das geht niemanden etwas an. Sie wirft ihren Job im Supermarkt hin, lügt den Kolleginnen vor, sie habe Krebs, und plant, das Kind nach der Geburt zur Adoption freizugeben. Spaß macht ihr nur die Arbeit für die Haute-Couture-Stickerin Madame Melikian (Ariane Ascaride). Die alte Dame hat eben erst ihren Sohn bei einem Unfall verloren, und über ihre gemeinsamen Schicksalsschläge kommen die beiden unterschiedlichen Generationen einander näher.

Die französische Filmemacherin Eléonore Faucher erzählt in stimmungsvollen Bildern und mitunter hypnotischen Einstellungen von einer Mutter, die eine wird, und einer Mutter, die eine war. Das Frauendrama wurde bereits mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem in Cannes.

Die 17-jährige Claire versteckt ihre Schwangerschaft unter weiter Kleidung, um anonym zu entbinden und das Kind zur Adoption freizugeben. Ihre große Leidenschaft ist die Stickerei und ihre Arbeit für die Haute-Couture-Stickerin Madame Melikian, die ihren Sohn durch einen Motorradunfall verloren hat. Aus anfänglicher Distanz wächst eine zarte Freundschaft zwischen den Frauen.

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Die 17-jährige Claire ist ungewollt schwanger von einem ungeliebten Mann. Deshalb plant sie, das Kind anonym in einer fremden Stadt zu entbinden und es zur Adoption freizugeben. Um unangenehmen Fragen zu entgehen, versteckt sie ihren Körper unter weiten Kleidern und ihre wahren Gefühle hinter einer barschen Fassade. Einzig die Arbeit als Perlenstickerin im Haute-Couture-Atelier von Madame Melikian bringt Freude in ihr Leben. Nach und nach bekommt diese durch das diffizile Handwerk auch Zugang zum Herzen der jungen Frau.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Éléonore Faucher
Produzent
  • Alain Benguigui
Darsteller
  • Ariane Ascaride,
  • Lola Naymark,
  • Marie Félix,
  • Thomas Laroppe,
  • Arthur Quechen,
  • Jackie Berroyer,
  • Marina Tomé
Drehbuch
  • Éléonore Faucher,
  • Gaëlle Macé
Musik
  • Michael Galasso
Kamera
  • Pierre Cottereau
Schnitt
  • Joëlle van Effenterre

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

  • Die Perlenstickerinnen: Ausgezeichnetes Drama über die Begegnung zweier unterschiedlicher Frauen in einer Perlenstickerei.

    Fast drei Jahre schrieb Eléonore Faucher am Drehbuch, bevor sie die erste Version dem CNC vorstellte. Nach einigen Änderungen gelang der jungen Regisseurin mit ihrem ersten Langfilm eine zärtliche Liebeserklärung an die Freundschaft über Generationen hinweg. Die Annäherung zwischen einer jungen schwangeren Frau und einer älteren Haute-Couture-Stickerin wird zur Reflexion über das Leben, die Stickerei zur Metapher des Kinos.

    Bei der Betrachtung eines Films denkt man kaum an die Arbeit derjenigen, die ihn durch Technik überhaupt möglich machen. Das gleiche gilt für ein Model auf dem Laufsteg, die Bewunderung gilt dem fertigen Kleidungsstück und dem Couturier, aber eigentlich nie „der stundenlangen Arbeit der Hände“, die das erst möglich machten, so Eléonore Faucher.

    Zu Beginn der Geschichte steht die junge Claire im Mittelpunkt. Die Kassiererin im Supermarkt ist schwanger und will weder den unreifen Vater noch das Kind. Kollegen, Freunden und Familie erklärt sie die auffallenden Rundungen mit einem „Krebsleiden“. Sie plant in der nächst größeren Stadt eine anonyme Geburt und Freigabe zur Adoption, dann soll alles weitergehen wie bisher. Nur nicht nachdenken. In ihrer Freizeit stickt sie fantasievolle Muster und bewirbt sich auf Anraten einer Freundin bei Mme Melikian (Ariane Ascaride), eine bekannte Haute-Couture-Stickerin, die den Tod ihres Sohnes nicht verwinden kann. Die beiden Frauen reden nicht viel miteinander, arbeiten an Perlen und Pailletten und während das Kunstwerk wächst, nimmt auch die (immer noch spröde) Kommunikation zwischen ihnen zu. Irgendwann erzählt die Ältere von ihren einstigen Ängsten vor Geburt und Schwangerschaft und nach einigen Umwegen entscheidet sich die 17-Jährige für das Baby im Bauch, für das selbstbestimmte Leben.

    Mit großer Intensität aber auch mit großer Langsamkeit entwickelt die Newcomerin verschiedene Handlungsstränge, ohne ihre beiden Heldinnen aus dem Auge zu verlieren. Manchmal gelingt ihr eine visuelle und fast magische Zauberei, wenn sie den Blickwinkel durch das transparente Tuch auf die Stickerinnen richtet. Das Tempo wirkt gedrosselt, die Dialoge sind manchmal etwas zäh und mühsam. Dagegen stimmt die Emotionalität, vielleicht weil die Regisseurin eigene Erfahrungen wie Geburt der Tochter und Tod der Großmutter verarbeitet hat und einfließen lässt.

    „Die Perlenstickerinnen“ ist kein perfekter, aber ein zu Herzen gehender Film, der trotz Mängel wie bei einem alten Instrument eine verborgene Saite anschlägt und zum Klingen bringt, gleichzeitig der fast verschwundenen Handwerkskunst, der Perlenstickerei, ein Denkmal setzt. mk.
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