Die Nonne und der Kommissar: Todesengel: Zum zweiten Mal kommen sich eine detektivische Nonne und ein Kommissar bei der Aufklärung eines Kriminalfalles im Kloster in die Quere.
Die Nonne und der Kommissar: Todesengel: Zum zweiten Mal kommen sich eine detektivische Nonne und ein Kommissar bei der Aufklärung eines Kriminalfalles im Kloster in die Quere.
„Zum Teufel mit dem Engel“, schimpft der Kommissar am Schluss, nachdem er beherzt die wuchtige Holzstatue ein zweites Mal gerettet hat. Selten hat man einem Fluch derart herzhaft zugestimmt wie in diesem Fall, denn dem Film wünscht man das gleiche Schicksal.
„Die Nonne und der Kommissar“ bescherte dem „Ersten“ im August 2006 einen bemerkenswerten Erfolg. Über 6,6 Millionen Zuschauer, und das im publikumsarmen Sommer, eindrucksvolle 22,9 Prozent des Publikums: keine Frage, das verlangte nach Fortsetzung. Während die damalige Mordgeschichte durchaus kurzweilige Unterhaltung bot, ist der zweite Fall für Schwester Camilla an Betulichkeit fast nicht zu überbieten. Dabei sind die Beteiligten vor und hinter der Kamera weitgehend identisch: Das Drehbuch stammt erneut von Martina Brand, die Inszenierung besorgte Hajo Gies, die beiden Reihentitelfiguren werden selbstredend wieder von Ann Kathrin Kramer und Günther Maria Halmer verkörpert. Allerdings ist die Geschichte diesmal von ergreifender Schlichtheit: Während eines Konzertabends zugunsten des porösen Klosterdachs ist eine Nonne zu Füßen eines wertvollen hölzernen Engels niedergeschlagen worden. Da sie Tags drauf aber im Klostergarten gefunden wird und außer zwei Flaschen Himbeergeist offenbar nichts gestohlen wurde, gibt es für Kommissar Baumert nicht viel zu ermitteln. Die betroffene Nonne ist auch keine große Hilfe: Sie liegt im Koma. Verräterische Spuren in der Nähe des Engels lassen Camilla allerdings vermuten, dass es bei dem Einbruch nicht bloß um Himbeergeist ging. Und da ihre Ordensschwester den Täter identifizieren könnte, schwebt sie vermutlich in Lebensgefahr.
Die Handlung klingt womöglich spannender, als Gies sie umsetzt: Der Film plätschert ohne größere Aufregungen vor sich hin. Lustig ist der als Krimikomödie angelegte Film ohnehin nicht, zumal das Drehbuch nicht mal vor Anleihen bei den „Vätern der Klamotte“ zurückschreckt. Auch Camillas Zwiegespräche mit ihrem Herrn sind nicht witzig, sondern lassen die Figur bloß einfältig erscheinen. Originellere Einfälle als die heimliche Vorliebe der Schwester Oberin (Brigitte Janner) für den „Tatort“ hat Brand kaum zu bieten. Gies wiederum inszeniert mitunter derart betont beiläufig, dass man ohnehin alsbald weiß, wo der Täter zu suchen ist. Und ob die Nonnen mit ihren gezupften Augenbrauen und dem sorgfältigen Make-up tatsächlich den Regeln selbst moderner Klostergemeinschaften entsprechen, ist auch noch die Frage. tpg.