Die Helden aus der Nachbarschaft: Realsatire, Tragikomödie und psychologisches Drama im Soapstil über sechs neurotische "Helden aus der Nachbarschaft".
Die überspannte wie gerissene Moderatorin Erika sucht für ihre quotenschwache Show „Helden aus der Nachbarschaft“ händeringend einen neuen Gast. Denn der ursprünglich geplante, Bäckerin Rosine har aus Panik abgesagt und lässt sich vom Psychologen, betreuen, Erikas Mann Ulf. Erika findet Ersatz - tatsächlich in der Nachbarschaft. Feuerwehrmann Attila kann Glas essen. Er wurde gerade von Freundin Sabine verlassen. Die lässt sich mit Ulf ein. Außerdem ist auch der Sohn von Erika und Ulf, der pornosüchtige Niko daran interessiert, mit Sabine Sex zu haben.
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Die Helden aus der Nachbarschaft Kritik
Die Helden aus der Nachbarschaft: Realsatire, Tragikomödie und psychologisches Drama im Soapstil über sechs neurotische "Helden aus der Nachbarschaft".
Berliner Komödie, die mit schneidend-realsatirischen Tonfall ein nachbarschaftliches Sextett inmitten einer frappierenden (Beziehungs-)Krise vorstellt.
Der in Serbien aufgewachsene Regisseur Jovan Arsenic zeichnet ein wenig schmeichelhaftes Bild des Prenzlauer Bergs, wo er selbst einige Zeit gewohnt hat: verödete Beziehungswüsten, triebgesteuerte Neurotiker mit ausgeprägten sozialen Defiziten und ausgewachsenen Ängsten vor Vereinsamung. Zwar lebt das Ensemble der beschriebenen sechs Personen in unmittelbarer nachbarschaftlicher Nähe, von weiteren Gemeinsamkeiten, geschweige denn heldenhaftem Verhalten kann aber nicht die Rede sein. „Die Helden aus der Nachbarschaft“ lautet vielmehr das Format eines Trash-TV-Senders, in der besondere Fähigkeiten ansonsten banaler Zeitgenossen vorgeführt werden.
Die überspannte wie gerissene Moderatorin Erika sucht für ihre quotenschwache Show händeringend einen neuen Gast, den sie in Feuerwehrmann Attila von nebenan findet - der kann Glas essen und wurde gerade von seiner drallen Freundin Sabine verlassen, die von einer Karriere als TV-Ansagerin träumt. Derweil betrügt Erikas Psychologen-Gatte Ulf sie mit Sabine. Sohn Niko ist ein pornosüchtiger Teenager, der seine Eltern meidet, ebenfalls Sabine nachsteigt und schon mal auf den Teppich uriniert. Und schließlich ist da noch die angstgeplagte Bäckerin Rosine, die bei Ulf auf der Couch liegt und Erikas Sendung abgesagt hat. Ihr kommt der verzagte Attila vorsichtig näher. So kostet Arsenic nicht nur Schieflagen und dazugehörige Selbstzerfleischungen aus, sondern stellt auch mögliche Besserung in Aussicht.
Die Kombination aus Tragikomödie, Realsatire und handfestem Krisenfilm nutzt absichtlich eine Soap-Dramaturgie, um die gut aufspielenden Schauspieler als bizarre Vögel mit dicker Macke hinter einer spießigen Fassade des Normalen zu entlarven. Mit Realismus vorschützender Handkamera nähert sich Filmhochschulabsolvent Arsenic den Figuren, die sich in ihrer emotionalen Erbärmlichkeit suhlen. Eine beklemmende, mitunter überpsychologisierte Freakshow, die immer wieder in absurde Komik ausufert und mit flauschigem Ausgang verdiente Portionen Glück verteilt.