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Die große Depression

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Die große Depression - Made in Germany: Dokukomödie, die der kollektiven deutschen Schwermut und Schwarzmalerei auf den Grund gehen will.

Poster

Die große Depression

Handlung und Hintergrund

In Deutschland, Land der Dichter und Denker, wird das Ende der traditionellen Industriegesellschaft nicht als natürliche Entwicklung oder gar Chance begriffen. Lieber heult man auf höchstem Lebensstandart vergangenen Zeiten hinterher und rechnet aus, dass auf jedes der insgesamt leider auch viel zu wenigen Babies gleich mal 16500 Euro Schulden pro Schnuller kommen. Das ungleich höhere Volksvermögen wird dabei geflissentlich ignoriert. Nur die Finnen sind noch pessimistischer, besonders in der dunklen Jahreszeit.

Konstantin Faigle

Deutschland, das Land der Depressiven: Männerclubs am Rhein säuseln sentimental das Loreley-Lied. Jedes Baby kommt hierzulande mit 16500 Euro Schulden auf die Welt. Psychiater parlieren von einer „gehemmten Depression“, während sich Alice Schwarzer einen „Hauch von Rollenumkehrung“ zur seelischen Heilung wünscht.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Konstantin Faigle
Produzent
  • Titus Kreyenberg
Darsteller
  • Prof. Dr. Holsboer,
  • Anselm Grün,
  • Walter Jens,
  • Jürgen Leinemann
Drehbuch
  • Konstantin Faigle
Kamera
  • Hajo Schomerus
Schnitt
  • Dora Vajda

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
1 Bewertung
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Die große Depression: Dokukomödie, die der kollektiven deutschen Schwermut und Schwarzmalerei auf den Grund gehen will.

    Das Jammern ist der Deutschen Lust. Diese Behauptung nimmt Konstantin Faigle unter die Lupe und zieht dabei quer durchs Land von Nord nach Süd, Ost nach West. Das Resultat seiner teilweise unterhaltenden Recherchen bestätigt alle Vorurteile, auch wenn sich vereinzelt Widerstand gegen die Wehleidigkeit formiert.

    „Es war einmal ein reiches Land, das hatte einst blühende Landschaften, hatte Dichter und Denker und baute die besten Autos auf der Welt…“ mit diesen beruhigenden Worten beginnt der Dokumentarfilm über deutsche Befindlichkeiten von Konstantin Faigle, der weder Dichter noch Verwaltungsbeamter wurde, sondern Filmemacher. Der Schwabe lässt es amüsant angehen, wenn Männerclubs auf dem Rhein sentimental das Loreley-Lied säuseln oder im Teutoburger Wald Hermann der Etrusker über teutonisches Wohl und Wehe wacht. Und zwischendurch lernt man auch etwas, beispielsweise dass jedes Neugeborene mit 16500 Euro Schulden auf die Welt kommt oder die glücklichsten Menschen der Welt aus dem indischen Kerala stammen. Tröstlich auch die Kunde, dass uns die Finnen an Schwermut noch übertreffen. Während der Psychiater des renommierten Max Planck-Instituts für Psychiatrie von einer „gehemmten Depression“ parliert und sich Alice Schwarzer einen „Hauch von Rollenumkehrung“ zur seelischen Heilung wünscht, treibt es den Regisseur zu den glücklichsten Deutschen. Und die leben laut einer Studie in Starnberg. Im Osten demonstriert man derweil gegen Hartz IV.

    Die erste Hälfte des Films, der wunderbar in die Zeit vor den Wahlen passt, ist kurzweilig, ironisch und etwas böse, auch wenn Pater Anselm Grün das Gute predigt und Ludwig II Touristen begeistert, die vor allem die Arroganz der Deutschen bekritteln. Doch dann tappt Faigle in die selbst gestellte Falle, beschäftigt er sich zu sehr mit eigenen Problemen - der schwierigen Beziehung zur Freundin, Geburt des Sohnes und Definition der Vaterrolle. Filmen als Hilfe zur Selbsthilfe, verhindert vielleicht die eigene Depression des Bedenkenträgers, trübt aber die Stimmung des erwartungsfrohen Zuschauers. Den Aufruf, „Hört auf, Euch so Ernst zu nehmen“ hören die Weltmeister der Miesepetrigkeit sicherlich gerne, allein es fehlt ihnen der Glaube. mk.
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