Gefängnisleiterin Ella Jansen lässt sich bei einer Geiselnahme in ihrer Anstalt austauschen. Nach einer Stunde hat sie den zu lebenslanger Haft verurteilten Doppelmörder so weit, dass er aufgeben will. Man vereinbart, dass Ella den Mann zurück auf seine Zelle bringt. Im selben Moment startet die Polizei einen groß angelegten SEK-Einsatz. Der Geiselnehmer fühlt sich getäuscht und verliert die Nerven. Dennoch schafft Ella es, ihn erneut zur Aufgabe zu bewegen und der Polizei zu übergeben. Der Öffentlichkeit wird jedoch das Bild von einem vorbildlich verlaufenen SEK-Einsatz vermittelt. Ella Jansen wird zwangsbeurlaubt und erkennt schließlich, dass sie Opfer einer politischen Intrige geworden ist.
Die Geisel: Packender Psychothriller mit großartigen Darstellern, inszeniert nach einer realen Begebenheit.
Für ihren Film „Die Geisel“ bedienten sich Christian Görlitz und Produzentin Susanne Freyer eines realen Falles. Der Psychothriller bezieht seine Spannung letzlich aus dieser Realitätsnähe und nicht aus Überhöhungen oder vordergründiger Action. Mit gebotener Subtilität wird das politische Intrigenspiel, das sich hinter dem Fall verbirgt, angegangen. Für große Momente sorgt die famose Suzanne von Borsody, vor allem wenn sie sich in die Hände des Geiselnehmers (wie dafür geschaffen: Oliver Stokowski) begibt und sich ein feinsinniges Zellen-Kammerspiel entwickelt. Allein die Schlusssequenz steht im Kontrast zu den vorangegangenen knapp 90 Minuten und lässt einen schulterzuckend zurück.