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Das Summen der Insekten

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Das Summen der Insekten - Bericht einer Mumie: Prämiertes filmisches Essay über das Sterben zwischen Experiment und Literaturverfilmung.

Poster

Das Summen der Insekten

  • Kinostart: 06.05.2010
  • Dauer: 88 Min
  • Genre: Dokumentarfilm
  • Produktionsland: Schweiz
  • Filmverleih: Film Kino Text

Handlung und Hintergrund

Im Winter findet ein Jäger in einem einsamen Waldstück einen mumifizierten, ungefähr 40-jährigen Mann. Seinen akribischen Aufzeichnungen zufolge hat er sich zu Tode gehungert. Nach einer letzten Mahlzeit in einem Fastfood-Restaurant ging er mit einer Plastikfolie, einem Radio, einem Liter Wasser und ein paar Kerzen in die Einöde, um sich in einem selbst gebastelten Zelt dem Hunger hinzugeben. 62 Tage dauerte es, bis der Körper den Kampf aufgibt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Peter Liechti
Drehbuch
  • Peter Liechti,
  • Masahiko Shimada
Musik
  • Norbert Moslang,
  • Christoph Homberger,
  • Martin Schütz
Kamera
  • Peter Liechti,
  • Matthias Kälin
Schnitt
  • Tania Stöcklin

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Das Summen der Insekten: Prämiertes filmisches Essay über das Sterben zwischen Experiment und Literaturverfilmung.

    Mit dem Europäischen Filmpreis, Prix ARTE, ausgezeichnetes filmisches Essay über das Sterben und die ganz persönliche Frage nach der eigenen Haltung zum Tod.

    Der Tod als Rückzug aus der Leistungsgesellschaft, ein Akt radikaler Verweigerung. Peter Liechtis international preisgekrönter Dokumentarfilm nähert sich dem Tabu-Thema in einer Mischung aus Essay, Literaturverfilmung und Experimentalfilm. Nach der auf einer wahren Geschichte beruhenden Novelle „Miira ni narumade“ des Japaners Masahiko Shimada verbindet er das bewusste Verlassen dieser Welt mit einer Kritik am Materialismus und einem Manifest für das Leben.

    Im Winter findet ein Jäger in einem einsamen Waldstück einen mumifizierten, ungefähr 40-jährigen Mann, dessen akribischen Aufzeichnungen ist Suizid durch Verhungern im Sommer zuvor zu entnehmen. Nach einer letzten Mahlzeit in einem Fastfood-Restaurant geht der Unbekannte mit einer Plastikfolie, einem Radio, einem Liter Wasser und ein paar Kerzen in die Einöde, um sich in einem selbst gebastelten Zelt dem Hunger hinzugeben. 62 Tage dauert es, bis der Körper den Kampf aufgibt. Während dieser Zeit geschieht nichts, die Stimme der Sprecher beschäftigt sich mit körperlichen Befindlichkeiten, auch intimen, wie Stuhlgang, tröpfchenweises Urinieren oder schrumpeligem Penis, dem zunehmendem Schmerz als letztes Aufbäumen gegen den Tod. Daneben wird die seelische Wanderung und die verstandesmäßige Reflexion der Situation geschildert, zu der Regen, Wind, Flugzeuge und „Das Summen der Insekten“ die natürliche Geräuschkulisse bilden, neben Musikfetzen, Gesangsfragmenten und einem Mix arrangierter Töne.

    Konträr zu Filmen wie „Hunger“ oder „Schmetterling und Taucherglocke“ bleibt der Körper unsichtbar, der Zuschauer nimmt die Perspektive des Selbstmörders ein. Der dramatische Monolog der Tagebucheinträge in Voice Over wird unterlegt mit subjektiven und assoziativen Bildern - farbigen von Wald, Lichtung und Himmel, schwarz-weißen von Imaginationen von Menschen in der Stadt, Gesichtern hinter Straßenbahnfenstern, Frauenhaare im Wind, Wellen. Die Meditation über Tod und Entmenschlichung modernen Lebens folgt dem Protagonisten auf seine halluzinatorische Reise ins Jenseits und schließt mit dem Satz „da ist Licht“. Ein irritierendes und faszinierendes Meisterstück. mk.
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