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Crazy

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Crazy: Verfilmung des autobiographischen Romans von Benjamin Lebert über Freud und Leid des Erwachsenenwerdens eines Internatschülers.

Poster Crazy

Crazy

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Handlung und Hintergrund

Teenager Benjamin wird von seinen Eltern, die sich ständig zanken, ins Internat geschickt. Dort zieht der halbseitig gelähmte Junge mit seiner Clique umher, feiert an Lagerfeuern, witzelt im Sexualkunde-Unterricht, besucht einen Striptease-Schuppen und macht erste linkisch-zärtliche Annäherungsversuche bei Klassenkameradin Malen.

Teenager Benjamin wird von seinen Eltern, die sich ständig in den Haaren liegen, ins Internat geschickt. Dort findet sich der halbseitig gelähmte Junge zunächst gar nicht zurecht. Doch als er sich der Clique um den kessen Janosch anschließt, blüht er so richtig auf. Gemeinsam mit seinen Kumpels feiert er an Lagerfeuern, witzelt im Sexualkunde-Unterricht und besucht einen Striptease-Schuppen. Obendrein wagt Benjamin auch erste linkisch-zärtliche Annäherungsversuche bei der süßen Klassenkameradin Malen.

Nach Anfangsschwierigkeiten blüht der halbseitig gelähmte Teenager Benjamin im Internat als Teil einer Clique richtig auf. Schließlich nähert er sich auch vorsichtig dem Objekt seiner Begierden, der süßen Klassenkameradin Malen. Hans-Christian Schmid gelang mit seiner Adaption des autobiographischen Romans von Benjamin Lebert ein einfühlsamer Initiationsfilm.

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Darsteller und Crew

  • Robert Stadlober
    Robert Stadlober
  • Tom Schilling
    Tom Schilling
  • Oona Devi Liebich
    Oona Devi Liebich
  • Julia Hummer
    Julia Hummer
  • Dagmar Manzel
    Dagmar Manzel
  • Burghart Klaußner
    Burghart Klaußner
  • Mira Bartuschek
    Mira Bartuschek
  • Karoline Herfurth
    Karoline Herfurth
  • Alexandra Maria Lara
    Alexandra Maria Lara
  • Hans-Christian Schmid
    Hans-Christian Schmid
  • Jakob Claussen
    Jakob Claussen
  • Can Taylanlar
  • Christoph Ortmann
  • Willy Rachow
  • Joseph Bolz
  • Nic Romm
  • Michael Gutmann
  • Thomas Wöbke
  • Sonja Rom
  • Hansjörg Weißbrich
  • Christoph M. Kaiser

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,5
15 Bewertungen
5Sterne
 
(8)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
(4)

Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

    1. Da steht diese Gruppe junger Männer oder auch alter Kinder, ganz wie man das sehen will, mit blankem Hintern zum Zuschauer. Alle rubbeln an sich herum und versuchen verzweifelt, einen Keks zu treffen. Wer verfehlt, darf die ganze Soße dann essen. Dies ist eine Art Mutprobe und nennt sich Kekswichsen. Für den Zuschauer natürlich absonderlich, aber für die Protagonisten im Film nicht gerade unwichtig.

      Der Film basiert auf dem biographischen Roman von Benjamin Lebert, der nicht nur von der Kritik hoch gelobt worden war, sondern auch schnell zum Bestseller avancierte. Regisseur Hans Christian Schmid gelingt es, seinen Helden Leben einzuflößen. Glaubhaft suchen seine Protagonisten nach der Erfüllung ihrer Träume, bereits ahnend, dass diese Erfüllung niemals entreten wird. Schmid hat ein sensibles Händchen für Jugendgeschichten und gilt seit seinem Kinoerfolg "Nach Fünf im Urwald" als deutsche Filmhoffnung. Wie bereits in seinem kleinen Meisterwerk "23" haucht Schmid auch hier einer vergangenen Zeit wieder Leben ein, den guten alten 80ern.

      Unterstützt wird Schmid nach bestem Tun von seinen beiden Hauptdarstellern Robert Stadtlober und Tom Schilling, die hier beweisen, dass man sie ruhigen Gewissens zur neuen deutschen Schauspielerelite zählen darf. Schmid macht auch nicht den Fehler, aus dem lebensnahen Stoff einen „typischen“ Film zu machen. Es gibt keinen definieraren Anfang und kein definierbares Ende. Die Handlung wirkt wie aus dem Leben Bennys herausgegriffen, so plötzlich wie sie beginnt ist sie auch wieder zu Ende. Vergangenheit und Zukunft bleiben relativ ungewiss.

      Aber gerade diese Haltung hält den Film am Leben, denn ein großer Spannungsbogen ist hier nicht möglich. Und sie hält ihn frisch. Man darf die Schüler beim Pöbeln erleben oder wie sie eine Stripbar besuchen. Oder eben auch beim Kekswichsen. (Wobei man sich als erwachsener Zuschauer zwar an den Kopf fasst, aber schließlich definieren gerade diese eigentlich sinnlosen und überflüssigen pupertären Erlebnisse die Charaktere und ihre Suche nach dem Kick aus der Alltagsödnis.)

      "Crazy" ist kein Film für ältere Semester, denn die werden seinen Sinn nicht erkennen. Für die Generation, für die der Film eigentlich gemacht ist, nämlich die, zu der seine Charaktere gehören, dürfte der Film ein kleines bisschen Weisheit bedeuten. Denn die verstehen den Sinn hinter der ganzen Kekswichserei.

      Fazit: Die glaubhafte Verfilmung eines lebensnahen Stoffes
      Mehr anzeigen
    2. Crazy: Verfilmung des autobiographischen Romans von Benjamin Lebert über Freud und Leid des Erwachsenenwerdens eines Internatschülers.

      Nach einer kleinen Verschnaufpause im Mai buhlt der deutsche Film ab Juni wieder - beinahe im Wochen-Rhythmus - um die Gunst des Kinopublikums. Dabei gilt: experimentierfreudig und niveauvoll. So kommt zwischen Romuald Karmakars „Manila“ (Start: 1. Juni) und Veit Helmers „Tuvalu“ (22. Juni) auch Hans-Christian Schmids Literatur-Adaption „Crazy“ zur Aufführung. Der mit leichter Hand inszenierte, zwischen Tragik und Komik fein ausbalancierte Initiationsfilm kann seinen Vorgängern „Nach fünf im Urwald“ und „23“ sowohl in qualitativer als auch in publikumswirksamer Hinsicht leicht das Wasser reichen.

      Im Vergleich zu dem schwierig zu recherchierenden, im Grundton düster-melancholischen Thriller „23“ ist die Handschrift von Hans-Christian Schmid, der einmal mehr gemeinsam mit Michael Gutmann auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, hier zunächst kaum zu erkennen. „Crazy“ ist unbeschwertes und direktes, humorvolles, aber auch nachdenklich machendes Kino. Das liegt vor allem an der Vorlage, schließlich traf Autor Benjamin Lebert, Jahrgang 1982, mit den Aufzeichnungen seiner Internats-Erlebnisse einen Publikums-Nerv. Das Büchlein gilt inzwischen als kleine Revolution in der Literaturszene, avancierte binnen kürzester Zeit zum Bestseller und ging rund 170.000 Mal über den Ladentisch. Und trotzdem - für einen abendfüllenden Spielfilm schienen die Anekdoten um Schüler-Streiche, Mutproben und die ersten sexuellen Erfahrungen nicht unbedingt auszureichen. Doch der 35-jährige Filmemacher fügte (nach ausführlichen Gesprächen mit Lebert) hier und da etwas hinzu, umgab sich mit einem - wie immer - ausgezeichneten Darsteller-Ensemble, fand im Internat Neubeuern den idealen (Original-)Schauplatz und in Sonja Rom eine Kamerafrau, die mit der nötigen Sensitivität daran ging, Bilder von großer Intensität einzufangen. Das war auch nötig, schließlich ist Benjamin, Held des Films wie auch Autor des Romans, Halbseitenspastiker. Es ist das Verdienst von Robert Stadlober (zuletzt als Wuschel in „Sonnenallee“ zu sehen), dass man weder Mitleid noch Betroffenheit mit seiner halbseitig gelähmten Figur empfindet. So verfolgt man vielmehr mit einer Mischung aus Neugier und Interesse die Beziehung zu seinen Eltern (umwerfend realitätsnah: Dagmar Manzel und Burghard Klaussner), die linkisch-zarten Annäherungsversuche bei Klassenkameradin Malen (betörend: Oona Devi Liebich) und - im Besonderen - die Abenteuer der Internatsclique, die vom kessen Janosch (Tom Schilling aus „Schlaraffenland“) angeführt wird. Zu den pubertären Highlights gehören hierbei die Sitzung bei der Sexualkundlerin, der Besuch eines Sexschuppens, inklusive Striptease, sowie das berühmt-berüchtigte Auf-Kekse-Onanieren in der Gruppe (wer nicht trifft, muss das klebrige Etwas essen).

      Hans-Christian Schmid erweist sich erneut als idealer Regisseur für die Umsetzung von

      Eltern-Kind-Konfliktstoffen, die jedermann - weil zumeist selbst schon mal erlebt - nachvollziehen kann. „Crazy“ besitzt zwar nicht die unheilvolle, bedrohliche Stimmung von „Sie küssten und sie schlugen ihn“. Dennoch darf man ihn durchaus mit dem Truffaut-Klassiker aus dem Jahre 1959 vergleichen - und zwar bezogen auf die Glaubwürdigkeit (sämtlicher) Figuren, die Authentizität der Ereignisse sowie den direkten, beinahe dokumentarischen Erzählstil. Schmids nostalgischer Blick auf eine Jugend, die unschuldiger zu sein scheint als es die heutige tatsächlich ist, ist auch deshalb ein aufregender, ein gelungener Film, weil der Regisseur seine Protagonisten immer respektiert, obwohl er sie hin und wieder kräftig auf die Schippe nimmt.

      „Crazy“ wurde - wie schon Schmids ersten beiden Filme - von Jakob Claussen und Thomas Wöbke produziert. Hier ist - gemeinsam mit Autor Michael Gutmann und einigen weiteren Stabmitgliedern - nun schon seit mehreren Jahren eine kreative Gemeinschaft aktiv, die Kinostoffe in erster Linie aus Liebe zum Medium selbst zur Leinwandreife bringt. Ein Ansatz, der heutzutage selten geworden ist. Schön, dass dieses Konzept bisher stets von künstlerischem wie kommerziellem Erfolg gekrönt war. „Crazy“ sollte da keine Ausnahme bilden. lasso.
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